Realistisch sein - und ehrlich gegenüber Dir selbst!

Es wäre sicher naiv zu glauben, dass da "nichts ist". Es ist bestimmt schwer zu akzeptieren, aber Dein Mann ist schlicht und einfach keiner der Treuesten. Das ist ja nun nicht so ungewöhnlich. Ich hatte auch mal so einen. So ein Mann wandelt sich nicht, er bleibt, wie er ist - egal wie sehr man sich anstrengt.

Ich finde es daher Quatsch, sich im Bett nun extrem zu bemühen oder zu versuchen, wieder einen "Thrill" in die Sexualität zu bekommen. Wenn man lange zusammen ist, ist es einfach nicht mehr so aufregend und spannend, miteinander zu schlafen. Klar kann man zwischendurch auch neue Würze hineinbringen - aber wenn man das nur aus Angst tut, und um ihn vom Seitensprung abhalten, dann ist das ein fürchterlicher Krampf. Zumal es nicht einmal irgendetwas bringt, wie Du ja jetzt selbst feststellen musstest. Ein Mann, der fremdgehen möchte, der macht es auch. Egal wie viel man im Bett herum hampelt.

Mein Rat wäre: Belüge Dich nicht selbst, dass "da nichts ist" oder "nichts passiert". So eine Selbst-Beschwindelei aus Angst ist ja bei uns Frauen sehr häufig. Aber sie rettet eine Ehe allenfalls wenige Jahre, weil man irgendwann doch der Wahrheit ins Auge sehen muss.

Ich würde gut überlegen, ob Du mit Deinem Mann umziehen und in ein "neues Leben starten" willst, wie Du schreibst. Das alte Leben nehmt Ihr nämlich mit - samt aller Probleme. Ich glaube, ein wirklich neues Leben wird es nur ohne geben. Oder Du arrangierst Dich mit seiner Neigung - auch das ist einen Option. Man wählt das Gewohnte, die finanzielle Sicherheit, den Papa für die Kinder, und ignoriert die Seitensprünge. Das ist nicht automatisch verkehrt!

So oder so: Hauptsache ehrlich - auch gegenüber Dir selbst! Er ist so, wie er ist. Und so wird er auch bleiben. Egal, welche heiligen Schwüre er jedesmal ablegt, sobald er erwischt wird. Klar schwört er Stein und Bein - er ist ja nicht blöd, und er will nicht verlassen werden.

Ich persönlich habe meinen Lebensgefährten, der sich auch zu sehr zu anderen Frauen hingezogen fühlte, damals verlassen. Es tat sehr weh, aber es war zugleich eine irre Erleichterung. Die ständige Angst, die heimliche Kontrolle, die Konfrontationen - das macht auf Dauer kaputt. So etwas hatte ich einfach nicht nötig. Und es gibt tatsächlich Männer (so wie mein jetziger), die treu sind. Das ist ein ganz anderes Leben! Viel schöner!

LG