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Geschrieben von Windpferdchen am 03.04.2014, 12:35 Uhr

Problem liegt woanders...

Hallo,

das Verhalten der Stiefmutter klingt eher nach einem schlechten Charakter, kombiniert mit ein paar psychischen Problemen. Borderline aber äußert sich denn doch ganz anders. Ich habe eine Freundin mit Borderline, deren Hauptsymptome ich aber bei der Stiefmutter und in Deiner Beschreibung nicht wiederfinde.

Ich glaube, der Kern des Problem ist eher in einem anderen Bereich zu suchen: Es gibt ein paar ungeschriebene psychologische Gesetze, was die Beziehungen der einzelnen Familienmitglieder zueinander angeht. Werden diese Gesetze missachtet, entsteht immer große Missstimmung und auch Leid. Eines dieser Gesetze lautet: Die leibliche erwachsene Tochter kommt im Rang immer VOR der neuen Partnerin des Vaters. Dies muss eine neue Partnerin wissen und akzeptieren, sonst kann sie mit der Stieftochter und dem Mann nicht in Frieden leben. Sie wird versuchen, die erwachsene Stieftochter zu dominieren, oder bei deren Vater den "ersten Platz" einzunehmen - wie es in diesem Fall ja auch ist.

Die neue Partnerin des Vaters missachtet dieses Gesetz nicht nur, sondern der Vater setzt ihr vielleicht auch nicht ausreichend Schranken. Offenbar kann die Stiefmutter nicht akzeptieren, dass der Mann eine natürliche und enge Gefühlsbindung zu einer anderen Frau (Tochter) hat, und sie möchte diese Tochter nicht mit in ihre Beziehung zum Mann hineinnehmen, sondern ausschließen. Deshalb ihre albernen, kleinmädchenhaften und aggressiven "Auftritte".

Diese psychologischen Gesetze stammen übrigens aus der systemischen Familientherapie. Sie sind auch keine graue Theorie oder so, sondern Erfahrungswerte, die aus der Beobachtung sehr vieler Familien entstanden sind. Die Beobachtung zeigt einfach, dass Familien nicht funktionieren, wenn einige grundsätzliche Gesetzmäßigkeiten missachtet werden. Das ist eigentlich total spannend.

Jedenfalls: Deine Freundin sollte darauf bestehen, dass ihr Vater der Stiefmutter ein Stoppschild hinhält und sagt: "Egal, wie sehr du keifst und tobst - ich liebe meine Tochter, sie ist mir wichtig, auch wenn sie erwachsen ist oder nicht mehr hier wohnt - sie darf hier sein, sie hat bei mir eine Stimme. Damit musst du zurechtkommen, sonst geht es mit uns nicht." Okay, das ist der Idealfall... Ob er das kann, weiß ich nicht.

LG

 
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