Pflegekräfte

"Oder meinst Du die Pflegekräfte haben alle einen Hau und finden es toll in Exkrementen zu wühlen und Menschen diversester Körperformen zu waschen, Putzen, und sonst betatschen. Ich meine, sie werden schon eher zur Nächstenliebe neigen und dann überwindet man so etwas!"

Ich hab keine Hau..oder doch *lol*
Sicher kann ich dir jedoch sagen, dass es etwas komplett anderes ist einen beruf in dieser Richtung zu machen oder einen Angehörigen den hintern zu wischen.
Daheim, wenn ich den Kotzkübel wegbringe, dann denke ich da gar nicht ans Ekeln etc. mir tun meine Kids oder mein Mann nur unendlich leid und ich schau, dass ich es ihnen so leicht und angenehm wie möglich gestalten kann. In jeder Hinsicht, auch wenn ein Eiterpickel weh tut oder der po abgeputzt gehört weil der gipsarm nicht hinreicht.

Im Krankenhaus ist das zum einen Routine, zum anderen ist der Blickwinkel ganz anders. Am Anfang überwog das interessante dabei, das neue, ungewohnte.., nichts falsch machen bei Drehen, putzen, Hygienevorschriften einhalten Lage beachten, Bettuch mir raus...Infusionsschlauch nicht knicken usw..man ist konzentriert und der ekel hat gar keine zeit.
Dann wird es Routine und der Berufsblick übernimmt. Warum Erbrochen, was erbrochen, Galle dabei, blutig, Erstickungsgefahr? usw...
Mit Nächstenliebe hat das zumindest bei mir nichts zu tun.
ich bin ein neugieriger Naturwissenschaftler der sich schon immer für Medizin und alles um den Körper interessiert hat. ich hab den beruf bestimmt nicht gewählt weil ich so gerne in scheiße wühle oder mir die Menschen erbarmen...
Körperflüssigkeiten sind in der Pflege 1 Aspekt neben vielen vielen anderen dingen..und gehören wie Laborwerte zur Diagnostik und zum menschen einfach dazu.

Es gibt genau eine Sache die ich nicht abkann und wegen der ich ungern auf Intensiv arbeite und das ist Sputum vom/beim Absaugen direkt aus der Lunge. da könnte ich jedesmal danebenkotzen...
keine Ahnung warum...

Lg reni