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Geschrieben von Banu28 am 26.03.2017, 11:48 Uhr

Nicht so ein Ding draus machen!

Hallo,

ich finde, "philosophische" Erwägungen sind jetzt gar nicht wichtig, sondern ich würde das Ganze lieber ganz pragmatisch und realistisch anschauen:

Dass eine Ehe 50 Jahre lang prickelnd bleibt, das gibt es nicht - sie kann aber natürlich durchaus zufrieden oder sogar momentweise glücklich sein. Schlaue Forscher sagen, dass es das Kino ist, das die unrealistische Erwartung ausgelöst hat, wonach eine Liebe die ganze Zeit glühend bleiben und der Partner lebenslang die totale Liebes-Erfüllung bringen muss. An dieser Erwartung scheitern Millionen Ehen, weil die Realität hier nur enttäuschen kann.

Es ist völlig normal, dass es nicht mehr prickelt und zischt, wenn man schon lange zusammen ist. Und dass man mehr Lust auf Sex mit anderen (neuen, aufregenderen) Menschen hat, als mit dem eigenen Partner. Egal ob nun Männlein oder Weiblein. Das Neue ist natürlich viel reizvoller - es wäre doch komisch, wenn das nicht so wäre. Wir ticken so, wir sind neugierig - das heißt: gierig auf Neues!

Deine Ehe klingt trotz aller normalen Widrigkeiten gut und intakt, es hat Euch halt der Alltag eingeholt, die Leidenschaft hat sich beruhigt, es plätschert vor sich hin. Das ist seit zehntausenden von Jahren so in der Partnerschaft. Erst neuerdings glauben wir, dass das auf keinen Fall mehr reichen kann und sind deshalb verunsichert. Da Eure Ehe aber nicht kaputt ist, würde ich auch nicht dafür sorgen, dass sie es wird! Ich würde daher jetzt gar nichts machen, vor allem keine großen "Beichten" ablegen. Die würden alles zerstören und bei allen Beteiligten Unsicherheit und Leid auslösen. Wissen kann auch schaden, der Partner profitiert nicht immer davon, alles zu erfahren!

Du hast ein paar erotische Experimente gemacht, na und? Das tun verheiratete Menschen ebenfalls seit Jahrtausenden. Ich würde das an Deiner Stelle nicht unbedingt allzu häufig machen oder überhaupt weiter fortführen, schon weil die Wahrscheinlichkeit dann steigt, dass es doch herauskommt. Ich würde es mir aber einfach verzeihen.

Ich will nicht falsch verstanden werden: Ich finde nicht, dass man in einer schlechten Ehe bleiben sollte, auf keinen Fall! Aber diese Ehe ist nicht schlecht. Und ich finde auch nicht, dass man fremdgehen oder eine Affäre pflegen sollte - aber das Leben ist nunmal nicht so, wie es sein "sollte", sondern es ist, wie es ist. Ausrutscher sind unschön, aber ich würde sie deshalb nicht in einer Beziehungs-Katastrophe münden lassen, bei der auch Kinder beteiligt sind.

Mein Rat wäre: Hake die Seitensprünge ab, offenbar hast Du dieses Experiment einfach mal gebraucht. Beichte sie auch nicht, führe die Beziehung zur Freundin aber auch nicht weiter. Nicht alles muss an bis zum bitteren Ende ausreizen - lass es so stehen, wie es war.

Wenn Du natürlich entdecken solltest, dass Du absolut und lupenrein lesbisch bist, ist das wieder etwas Anderes: Dann müsstest Du auf Dauer sicher mit einer Frau leben, um glücklich zu sein. So klingt es für mich aber nicht unbedingt. Übrigens kommt auch in einer lesbischen Beziehung nach einigen Jahren Alltag und Phasen der Unlust oder des Desinteresses auf - das ist genau wie bei Heteros.

LG

 
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