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von spiky73  am 07.07.2016, 13:22 Uhr

Mir tut der Mann irgendwo leid...

...wo die Mehrheit hier auf ihm herum hackt und ihm den schwarzen Peter zuschieben will...

Ich finde, wenn frau sich schon auf jemanden, der selbständig ist und aus einem anderen Bundesland kommt, einlässt, dann ist doch der Mann nicht schuld daran, wenn sie nicht aus ihrem Umfeld weg will oder seinen Dialekt und seine Familie blöd findet...

Genauso wie SIE an ihrer Familie und ihrem Umfeld hängen darf, gestehe ich IHM zu, dass auch ER eine enge Bindung zu seiner Familie und seiner Heimat haben darf und dass er jedes Recht der Welt hat, sein Leben auch in seiner Heimat zu gestalten.

2auseinemholz hat gestern dazu schon ein sehr gutes Posting verfasst, irgendwie ist es völlig untergegangen...

Im übrigen käme es für mich auch nie in Frage, mir einen Bayern mit seinem "Woshosdgsogt" anzulachen *grusel* - für mich ist der bayrische Dialekt mit das gruseligste, was es gibt, und wenn dann noch Lederhosen, Filzhüte mit Puscheln und weißblaue Blasmusik dazu kommt, ist für mich alles aus (wobei ich gerade vermutlich einen Niederbayern aus dem südlichsten Süden beschrieben hab, aber meine Kollegin aus Franken verstehe ich auch nur eingeschränkt...).

Übrigens war das "Ziehst du zu mir oder ich zu dir?" in der Beziehung zum Vater meiner Großen auch ein Thema, nur dass bei ihm die Heimat auf einem anderen Kontinent ist. Er hatte immer wieder bekräftigt, dass er hier in D leben will, mit mir, mit Kind, sein künftiges Leben hier sieht... und dann war er weg und im nachhinein wurde auch noch ein "Eigentlich wollte ich nie in D leben, ist mir aber erst später klar geworden!" als Begründung angeführt. Hätte man mich während der Beziehung oder ganz kurz nach dem Ende danach gefragt, hätte ich Stein und Bein geschworen, dass er hier leben will und dass es ihm ganz furchtbar ernst damit ist. Nun ja, nun denn...

Ich selbst habe ja auch eine Art, hmmm, Hassliebe zu meiner Heimat und wollte früher immer möglichst weit weg und nie mehr wieder kommen. Ich mag dieses einfache, hemdsärmelig-schlichte nicht immer (wobei ich ja auch ein Kind meiner Heimat bin...) und zu meinem Leidwesen ist das Saarland geschichtlich-landschaftlich-touristisch ja auch nicht grade die Nordseeküste oder das Allgäu... Aber es gibt auch hier schöne Ecken, und nachdem ich Jahre im "Exil" verbrachte, ist mir klar geworden, dass mir kein anderes Fleckchen so nahe werden wird wie der Ort, in dem ich aufgewachsen bin und wo ich so ziemlich jede Straße und jedes kleine Gässchen kenne...

Von daher hat der Mann meine ganze Sympathie. Dazu gehe ich mal davon aus, dass er durch die berufliche Situation auch ganz anders mit seiner Familie verbunden ist. Vor allem falls das ein alteingesessener Betrieb sein sollte, den schon der Opa oder der Uropa gegründet hat. Da hängt ja auch ein Stück weit Familientradition und Familiengeschichte mit dran und es wird u.U. vom Sohn auch 'erwartet', dass er diese weiterführt. Gut, das gibt es auch immer wieder, dass der Nachwuchs kein Interesse an der Fortführung hat, aber dann wird er sicher schon viel früher die Weichen stellen und nicht erst einsteigen und dann irgendwann sagen "ätsch, ätsch, das war's!". Vielleicht wird innerhalb der Familie auch sehr viel untereinander kommuniziert und sie ist außen vor - eine Lage, in die sie sich nicht zuletzt durch ihre ablehnende Haltung gebracht hat...

Last but not least - ich kenne die ostdeutschen Dialekte sehr wenig. Vor vielen Jahren habe ich mal mit einer jungen Dame aus Sachsen-Anhalt ein Zimmer geteilt, die ein sehr, sehr gepflegtes Hochdeutsch sprach ohne erkennbare 'Striefen'. Das, was ich als typisches Sächsisch bisher im TV gehört habe, scheint - wenn es richtig gesprochen wird - sehr, sehr knuffig zu sein. Nicht zuletzt gibt es die 'Sächsische Kanzleisprache' und kürzlich habe ich wo gelesen, dass zu Goethe's Zeiten und davor jeder, der es sich leisten konnte, seine Kinder zur Ausbildung in den Osten geschickt hat, weil die Sprache dort als die deutsche 'Hochsprache' galt...

 
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