Midlife-Crisis, ich weiß nicht...

Hm, ich weiß nicht, ob es die Midlife-Crisis wirklich gibt. Ich glaube, das ist einfach nur so ein Begriff, den wir brav übernommen haben, eine Art Verlegenheits-Diagnose, wenn es jemandem mal nicht so gut geht. Mein Mann ist 50 und hatte keinerlei derartige Krise, obwohl die Lebensmitte ja nun schon länger vorbei ist. Ich selbst übrigens auch nicht.

Ich würde der Sache also gar kein Etikett aufdrücken. Deinem Mann geht es nicht gut, fertig. Wie lange das dauert, weiß niemand. Denn das hängt davon ab, ob er es schafft, sich neu zu orientieren, sich zu fragen, was ihm eigentlich wichtig ist im Leben. Viele Menschen machen ja im mittleren Lebensdrittel die Erfahrung, das Geld, Ehrgeiz, Beruf und Konsum allein nicht tragen. Das ist eine urmenschliche Erfahrung, vor allem, wenn man vorher vielleicht die falschen Dinge zu wichtig genommen hat. Oder zu wenig für sich selbst getan hat.

Klar kannst Du mit den üblichen Mitteln (mehr gemeinsame Unternehmungen etc.) jetzt erstmal Eurer Beziehung neuen Schwung geben. Das ist der Teil des Problems, der Euch beide betrifft und den Du beeinflussen kannst.
Dass Dein Mann aber herausfindet, was ihm im Leben wirklich wichtig ist und es schafft, sich und seine Sichtweisen zu verändern - das kannst Du ihm nicht abnehmen. Du kannst ihm jedoch vielleicht helfen, das Problem zu benennen, also mit ihm darüber sprechen, was ihn zufriedener machen könnte, was ihm eigentlich wirklich wichtig ist, wie er neue Prioritäten setzen kann usw.

LG