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von Leena  am 24.04.2016, 15:25 Uhr

Meine Frau dreht durch

Ehrlich gesagt, ich finde es sehr normal, wenn eine junge Mutter beim ersten Kind unbedingt "alles richtig" machen möchte. Wenn der zugehörige Ehemann und Kindsvater dann damit ankommt, die Mutter übertreibt und sollte man zum Therapeuten, um wieder "in den Geradeauslauf zu kommen", kann ich verstehen, wenn die Mutter dann enttäuscht ist, sich allein gelassen fühlt und erst recht "dicht macht".

Und mit Sprüchen wie "du machst aus meinem Sohn einen Waschlappen" machst Du "das ganze Drama" garantiert nicht besser. Der kleine Kerle ist noch nicht mal ein halbes Jahr, wenn er Ende letztens Jahres geboren wurde. Also ein ganz normales kleines Menschlein, das Bedürfnisse hat nach Liebe, Nähe, Geborgenheit, Nahrung und trockenen Windeln. Wenn sie versucht, diese Bedürfnisse zu erfüllen, hat das nichts mit "Waschlappen" zu tun. Sondern höchstens was mit "Grundvertrauen". Und dieses "Grundvertrauen" hat Deine Frau offenbar zu ihrem eigenen Vater, hat anscheinend nicht mehr zu Dir. Hast Du Dir mal Gedanken darüber gemacht, wann und warum sie dieses Vertrauen zu Dir verloren hat..?

Sie will offenbar unbedingt stillen - kein Wunder, man liest ja überall, dass es unbedingt das Beste fürs Kind wäre, optimaler Schutz vor Allergien, Neurodermitis und was nicht alles. Also tut sie, was sie kann - und von Dir kommt dann ein "der Kerle ist ja schon 8 Kilo schwer, gib ihm doch endlich mal ein Fläschchen, dann schläft er vielleicht auch mal endlich durch!"... dann zeigst Du ihr damit verdammt deutlich, was Du von dem, was ihr wichtig ist, hältst. Sie hat offensichtlich die Erfahrung gemacht, Du "belächelst" z.B. ihr Badethermometer und ihre exakte Messung. Kann es sein, dass Du ihr auch versichern würdest, die Temperatur wäre perfekt, wenn sie etwas / etwas mehr daneben liegt..? Wenn Du ihr das Gefühl gibst, die Dinge, die ihr so wichtig sind, nicht ernst zu nehmen - dann verliert sie das Vertrauen, sich eben auf Dich verlassen zu können.

Du schreibst, Du versuchst "ständig, Verständnis zu haben und sie ein bißchen in den Geradeauslauf zu bekommen, aber es bringt ja alles nichts. Sie lässt sich absolut nichts sagen, sie macht alles richtig und andere haben alle keine Ahnung." Für mich liest sich das so, als ob Ihr Euch da nichts schenken würdet - Du weißt offenbar immer, was für sie am Besten ist (z.B. sie soll mal zum Mütter-Treff, hat ja auch die Hebamme gesagt, jawohl ja!, sie soll nicht immer sofort hinlaufen, wenn das Kind Tönchen machen und nicht neben dem Kind sitzen und nicht beim Kind schlafen und nicht Einschlafstillen und was weiß ich...). Wenn Du ihr auch so begegnest, wie Du hier schreibst, wundert es mich kein Stück, wenn sie sich von Dir "absolut nichts sagen" lässt.

Wenn Du mal ein bisschen aus Deiner Ecke heraus kommen würdest und die Dinge, die ihr so wichtig sind, ernst nehmen würdest, wirklich Verständnis hättest, auch wenn Du rational nicht verstehst, dann könntet Ihr Euch vielleicht beide wieder ein bisschen aufeinander zu bewegen...

Ich weiß noch, ich war beim ersten Kind garantiert sehr ähnlich und wollte unbedingt das Beste fürs Kind. Mittlerweile habe ich mehrere Kinder und sehe vieles entspannter - aber damals hätte ich es nicht entspannter sehen können und mit solchen "Waschlappen"-Sätzen, "Jetzt gib doch endlich mal Fläschen"-Bemerkungen hätte man mich garantiert nicht erreichen können. Ganz im Ernst.

Alles Gute für Euch drei!!!

 
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