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Geschrieben von somane am 23.04.2015, 7:10 Uhr

Mann steckt in Mildlife Crisis

und es ist mühsam für ihn aber auch für den Rest der Familie. Vorgestern ist er 44 geworden. Beruflich sind wir beide sehr eingespannt, Familienleben und die Partnerschaft bleiben auf der Strecke. Er hat die letzten 12 Jahre für die Kinder gelebt, aber die werden grösser/unabhängiger. Ich bin 40 und blühe auf, er geht ein. Ich mach mir Gedanken, wie wir unser Privatleben verbessern/entlasten können und hab auch schon ein paar Ideen.

Midlife Crisis macht ja fast jeder Mann durch. Wie lange dauert sie so im "Normalfall". Hat jemand Erfahrung?

Danke und LG

 
13 Antworten:

Re: Mann steckt in Mildlife Crisis

Antwort von sojamama am 23.04.2015, 9:20 Uhr

Hallo,

nein, ich kenne es nicht, noch nicht. Mein Mann hat zwar die 40 auch überschritten, aber es tut sich in der Hinsicht nichts.
Ich habe noch etwas Zeit bis 40.

Wir leben aber hier nicht für die Kinder, sondern MIT den Kindern. Und wir leben unsere Ehe, d.h. wir tun was für uns. Wir gehen einmal die Woche aus, allein, okay, manchmal mit Freunden. Aber eben dann ohne Kinder.
Das muss ich sagen tut uns sehr gut. Ich freue mich montags schon auf das Wochenende, wo wir wieder schön Essen gehen.

Mein Mann ist ein Büromensch, als Ausgleich schraubt er gern an alten Autos und Motorrädern. Aber das ist keine Midlife Crisis, das tut er schon immer.
Neueste Projekt ist der Campingbus, damit wir als Familie schöne Ausflüge machen können. Die Kinder (11 und 6) finden es prima.
Das ist aber auch eher so UNSER Projekt, jeder hilft mit, die Kinder und ich, mein Mann die technischen Sachen, ich die Einrichtung usw.

melli

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Re: Mann steckt in Mildlife Crisis

Antwort von fsw am 23.04.2015, 9:24 Uhr

Gut,dass du schonmal Ideen hast.Mal über`s WE wegfahren,nur ihr zwei,Brunch,Zeit zu zweit erleben und (wieder) neu entdecken.Ich drück dir die Daumen,dass es nur eine Phase ist und er nicht ausbricht! Manche vergessen,sich an den kleinen Dingen des Lebens zu freuen,natürlich auch Frauen.Mal ein Frühstück im Bett,regelmäßig in die Sauna gehen,stundenlang in der Natur laufen und über Gott und die Welt reden,vernachlässigtes Hobby aufleben lassen oder Karten organisieren für Etwas,was ihr schon seit Jahren machen wolltet.Es muss nichtmal was Großes sein.Viel Spaß und viiieeel Glück!!!

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Re: Mann steckt in Mildlife Crisis

Antwort von fsw am 23.04.2015, 9:30 Uhr

Hach,jetzt muss ich erstmal über die Überschrift schmunzeln,sorry! MILDlife...Crisis.Das klingt doch gut.mild...

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fsw

Antwort von somane am 23.04.2015, 9:45 Uhr

ja, hab den Fehlerteufel auch erst im Nachhinein gesehen. Nein, dich denk mild ist die Krise trotzdem nicht.

Ja, ich weiss was ich zu tun hab. So einfach ist das aber nicht für uns zu organisieren. Unsere Arbeit (Familienbetrieb) ist vom Aufwand und von der Präsenz her wie ein 4.5. und 6. Kind. Wir sind 24/7/12 (24 Stunden, 7 Tage, 12 Monate) abrufbar. Klar nehmen wir uns auch mal freie Tage, aber erreichbar müssen wir dennoch immer sein. Und kannst Gift drauf nehmen, wenn wir mal gemeinsam frei nehmen, läuft bestimmt was schief.

Wir arbeiten viel, es geht uns gut, wir sind aber keineswegs reich. Mehr Personal liegt nicht einfach nicht drinn.

Er hat zur Zeit keinen Spass an der Arbeit und er sagt, das Leben sei nicht lebenswert zur Zeit. Er ist launisch, reizbar, aggressiv............. ;-(( aber warum muss ich mir da eigentlich nen Kopf machen, das muss er doch dann tun, oder? Od. ist das so in der Krise, dass Man(n) dann nicht mehr "fähig" ist?!?

Ich versuch schon auch ein paar Dinge zu ändern. Aber das Problem hat ja er, nicht ich. Und als ich vor ein paar Jahren schlecht damit klar kam, dass ich als Mutter von 3 kleinen Kindern ständig allein bin, weil er 6 Tage die Woche, 11 Monate im Jahr bis 23.00 Uhr gearbeitet hat, das hat ihn auch nicht "interessiert", da musste ich ja auch selber irgend wie klarkommen.

Männer!!!!!

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Re: Mann steckt in Mildlife Crisis

Antwort von Hexchen38 am 23.04.2015, 9:54 Uhr

Das ist ganz unterschiedlich. Von einem Jahr bis sieben Jahren (und bei manchen vielleicht bis zum Lebensende). Mein Mann ist jetzt im 3. Jahr und unzufrieden mit sich und der Welt. Ich finde das ziemlich anstrengend und mir vergeht allmählich auch die Lust, aktiv zu werden. Denn an sich ist das ja sein Problem. Aber ich fürchte, die Energie, sich da selber rauszuholen, haben viele in der akuten Krise nicht.
Mehr gerne per PN.

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Re: Midlife-Crisis, ich weiß nicht...

Antwort von Mijou am 23.04.2015, 10:12 Uhr

Hm, ich weiß nicht, ob es die Midlife-Crisis wirklich gibt. Ich glaube, das ist einfach nur so ein Begriff, den wir brav übernommen haben, eine Art Verlegenheits-Diagnose, wenn es jemandem mal nicht so gut geht. Mein Mann ist 50 und hatte keinerlei derartige Krise, obwohl die Lebensmitte ja nun schon länger vorbei ist. Ich selbst übrigens auch nicht.

Ich würde der Sache also gar kein Etikett aufdrücken. Deinem Mann geht es nicht gut, fertig. Wie lange das dauert, weiß niemand. Denn das hängt davon ab, ob er es schafft, sich neu zu orientieren, sich zu fragen, was ihm eigentlich wichtig ist im Leben. Viele Menschen machen ja im mittleren Lebensdrittel die Erfahrung, das Geld, Ehrgeiz, Beruf und Konsum allein nicht tragen. Das ist eine urmenschliche Erfahrung, vor allem, wenn man vorher vielleicht die falschen Dinge zu wichtig genommen hat. Oder zu wenig für sich selbst getan hat.

Klar kannst Du mit den üblichen Mitteln (mehr gemeinsame Unternehmungen etc.) jetzt erstmal Eurer Beziehung neuen Schwung geben. Das ist der Teil des Problems, der Euch beide betrifft und den Du beeinflussen kannst.
Dass Dein Mann aber herausfindet, was ihm im Leben wirklich wichtig ist und es schafft, sich und seine Sichtweisen zu verändern - das kannst Du ihm nicht abnehmen. Du kannst ihm jedoch vielleicht helfen, das Problem zu benennen, also mit ihm darüber sprechen, was ihn zufriedener machen könnte, was ihm eigentlich wirklich wichtig ist, wie er neue Prioritäten setzen kann usw.

LG

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Re: fsw

Antwort von fsw am 23.04.2015, 10:19 Uhr

Hmmm...kenne ich genau SO.Männer........................

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hier auch :-((

Antwort von Carow am 23.04.2015, 13:46 Uhr

er ist 2 Jahre älter und es geht nun schon ca. 2 Jahre, seitdem sein (Stief-)vater tot ist.
Der Herr ist ein fürchterlicher Griesgram, denkt dran nicht alt zu werden, hat an nix Spaß, mag nicht mal mehr Unternehmungen (mit und ohne Freunde) und will hauptsächlich seine Ruhe.
Wie lange das noch auszusitzen geht, k.A.. Mal sind paar Tage ok, dann isses wieder vorbei... Manchmal denk ich gar an Flucht.
Es sieht verdammt nach Depression aus, zum Arzt mag er natürlich nicht. Aber dass es einfach nur die ML-Crises sein könnte, die vorbeigeht, lässt mich hoffen..

Du bist nicht allein.. leider hab ich auch kein Rezept dagegen. Unternehmungen ohne Familie mit seinen Kumpels wirken kurzzeitig Wunder, aber die sind selten (und schließlich ist die Familie auch noch da!).

lg
carow

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Re: Mann steckt in Mildlife Crisis

Antwort von wolfsfrau am 23.04.2015, 18:31 Uhr

Das ist anstrengend....
Mein Mann ist mittlerweile 52, ich 43. Er ist seit einigen jahren sehr unzufrieden in seinem Beruf - das, was er sich gewünscht, konnte er nicht verwirklichen, jetzt hängt er quasi auf einer Stelle fest und kommt nicht weiter und nicht weg. Grundsätzlich ist er auch jemand, der eher die negativen Seiten sieht und sich selber runterzieht.
Zudem ist er gesundheitlich angeschlagen und hat in den letzten Jahren mehrere Op´s durch.

Zwischendurch gibt es immer mal Zeiten, in denen es besser geht - meistens dann, wenn wir eine Art Projekt haben. Als wir gebaut haben ging es ihm richtig gut - trotz Stress, weil wir viel selber gemacht haben. Mittlerweile sind solche Aktionen natürlich seltener, wir haben das Haus, den Garten, die Kinder sind relativ groß - es könnte jetzt die Zeit sein, alles zu genießen.

Ich selber bin so völlig anders, von Grund auf positiv, habe gerne einen Plan B, muss mir aber nicht über ungelegte Eier den Kopf zerbrechen. Beruflich habe ich mich gerade verändert und arbeite ab nächsten Monat auch wieder Vollzeit, bin stolz, weil ich sogar meine Gehaltsstufe verbessert...

Manchmal fällt es mir relativ leicht, ihn da abzuholen, manchmal nicht. Wenn es ihm schlecht geht, denke ich auch manchmal an Depressionen, aber er würde nie deswegen zum Arzt gehen.

Manchmal ist es einfach das Beste, zu versuchen, ihm was Gutes zu tun, einfach da zu sein und für schöne Erlebnisse zu sorgen.

Bei euch sehe ich eine große berufliche Belastung. Da ist es natürlich schwer, sich Freiräume zu schaffen.

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Re: Mann steckt in Mildlife Crisis

Antwort von desireekk am 24.04.2015, 2:34 Uhr

Hallo,

ich würde es mal so formulieren:
Die Jahre nach dem 40. Geb sind oft "Wendejahre" und veranlassen zum Nachdenken (wenn Männer denn überhaupt nachdenken... )

... Zudem kommt bei ihm evtl. noch ein Richtung Burn-out dazu wenn ihr immer so schwer durchschuftet.
Wobei sich Depressionen und Burn-.out gerne DANN zeigen wenn die eigentliche anstrengende Zeit vorbei ist und man denkt das etwas mehr Ruhe und Freiraum einkehrt... dann knickt Seele oder Körper ein...

Nicht einfach diese Zeit.... Ich hab das durch mit meinem Ex....

Ich drück Dich!

Désirée

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Re: Mann steckt in Mildlife Crisis

Antwort von Bookworm am 24.04.2015, 7:52 Uhr

Hört sich jetzt vielleicht doof an, aber: Macht er Sport?

Sport ist eine Maßnahme bei Burn-Out und Depressions-Behandlungen, durch die Anstrengung werden verschiedneen Stoffe im Körper/Gehirn ausgeschüttet, die wichtig sind für das Wohlbefinden (seelisch und körperlich).

Ich weiß von einem Bekannten der wegen Burn-Out in stat. Behandlung war, dass dort täglich Sport "Pflicht" war und es ihm supergut getan hat.,

Klar lässt sich das im Alltag schlechter einbauen, aber einen Versuch wäre es wert (Für die Kinder hat er sich Zeit genommen, schreibst Du, vll. kann er diese Zeitfenster dazu nutzen eine Sportart zu finden, die ihm Freude bereitet?)

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ich danke euch

Antwort von somane am 24.04.2015, 8:23 Uhr

ja, Sport ist sein Leben. Bis vor 1.5 Jahren machte er 3x pro Woche Kraftsport im Fitness-Studio und ging joggen. Er war aber in den letzten 1.5 Jahren gesundheitlich angeschlagen. Entweder hatte er es mit den Stimmbänder, dann Karpaltunnel - Op an beiden Händen, dann wieder Stimmbänder, dann im Rücken od. er schlug sich mit einem Infekt rum. Zwischendurch ging es ihm besser und er versuchte es wieder mit dem Training. Dann kam aber gleich wieder irgend etwas. Od. er war mal gesund und hatte dann beruflich ständig was um die Ohren. Zur Zeit geht es ihm körperlich besser und er war nun am Dienstag endlich wieder im Fitnesscenter. Hoffe, er kann da wieder aufbauen, auch wenn mir sein Körper so trainiert nicht wirklich gefällt (er geht dann so krass in die Breite). Und ich werde organisieren, dass wir bisschen mehr Zeit als Paar haben. Ist nicht einfach mit den Kindern. Es gibt keine Familie die sie mal sittet. Aber so kann es nicht weiter gehen, da dreh ich ihm irgend wann den Hals um.

LG und danke nochmal an euch alle

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Re: Mann steckt in Mildlife Crisis

Antwort von mirabell am 25.04.2015, 15:41 Uhr

Bloß ganz kurz von mir auch noch: Sehe es exakt so wie Mijou - könnte jeden ihrer Sätze unterschreiben.

Sonst ja: Sport könnte tatsächlich helfen, aber ändert nichts an einer Grundsinnkrise (!) und auch an der Überlastung nichts. - Ob ihr da beruflich doch vlt. irgendwas "ganz Grundsätzliches" evtl. drehen/verändern könntet? Vlt. nicht mit sofortiger Wirkung, aber schon mal auf den Weg bringen ... ? Eine Perspektive zu haben, kann eben auch schon helfen - einfach zu wissen, dass sich in näherer Zukunft etwas zum Positiven verändert ... .

Wünsche euch alles Gute - dass ihr da beide heil durchkommt! :)

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