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Geschrieben von Astrid am 16.08.2017, 10:23 Uhr

Keine Denkverbote auferlegen!

Hallo,

es gilt als unanständig oder gar als Tabu, einen kranken Menschen zu verlassen. Aber versuche einmal, Dich von solchen Denkverboten, die Dir von Anderen auferlegt werden (Gesellschaft, Umfeld) ganz zu befreien. Es ist zwar falsch, einen Menschen zu verlassen, nur weil er krank ist. Es ist aber nicht falsch, einen Menschen zu verlassen, weil er einem selbst schadet. Du würdest Deinen Mann ja nicht wegen seiner Gehbehinderung verlassen, oder? Sondern weil der Alltag mit seiner nörgeligen Art unerträglich geworden ist.

Ich finde, das einzig Entscheidende ist: Bist Du innerlich zufrieden und erfüllt mit diesem Menschen, ist er eine Bereicherung für Dich, bist Du MIT ihm glücklicher als OHNE ihn? Dabei ist es sicher wurscht, ob er krank oder gesund, gestreift oder gepunktet ist, oder drei Arme hat. Einen Mann, der nicht gut für einen ist, darf man verlassen, ein Handicap spielt hier keine Rolle. Ein Mensch muss sein eigenes Leben leben, nicht das eines anderen. Es wäre moralisch Unrecht, Dein eigenes Lebensglück zu opfern für jemand Anderen, der es auffrisst. Und den Dein Opfer nicht einmal glücklich macht, das siehst Du ja bereits jetzt im Alltag.

Dein Mann lebt sein Leben und muss dafür die Verantwortung übernehmen. Er kann konstruktiv oder destruktiv mit sich umgehen. Wenn er destruktiv mit sich umgeht und dadurch auch destruktiv auf Andere einwirkt, ist das seine Entscheidung. Er musst das nicht tun, aber er tut es. Du hast ebenfalls eine Verantwortung - nämlich für Dich selbst. Auch Du musst Entscheidungen treffen, für oder gegen Dich selbst.. Das kann Dir niemand abnehmen.

Notfalls muss man es aushalten, dass der Mann, die Verwandten oder die Umgebung einem Vorwürfe macht, wenn man geht - das ist nur menschlich. All diese Menschen müssen ja nicht mit Deinem Mann leben, sondern DU lebst mit ihm. Dass Dein Mann zerstörerisch mit seiner eigenen Seele umgeht, heißt auf keinen Fall, dass Du dies auch tun solltest. Sondern Du darfst Dich in Sicherheit bringen - sein Glück ist NICHT wichtiger als Dein Glück.

Mach' Dich auch von der Annahme frei, Dein Mann könnte ohne Dich nicht leben. Wenn Du ihn freigibst, hat er ja sogar die Chance, eine andere Frau kennenzulernen, für die seine Art und sein Handicap kein Problem ist. Eine Trennung könnte ihn dazu bringen, doch an sich zu arbeiten und eine neue Partnerin zu finden. Wenn nicht, ist auch dies die Frucht seines eigenen Verhaltens. Manche Menschen möchten nicht erwachsen und reif werden, und auch das ist ihre Entscheidung.

Du bist nicht seine Mama, sondern bist als erwachsene, freie Frau eine Partnerschaft mit ihm eingegangen. Wenn er selbst kein freier, liebevoller, konstruktiver Teil dieser Partnerschaft sein will, sie also nicht mehr mitträgt, musst Du nicht bleiben.

LG

 
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