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Geschrieben von Andrea&Würmchen am 31.03.2017, 10:49 Uhr

Kann Liebe und Begehren wiederkommen?

Hallo,

Ihr habt natürlich erschwerte Bedingungen. Wenn sich durch Alltag die Liebe, die Sehnsucht, das Begehren, ... aus dem Staub machen, kann man die meiner Erfahrung nach tatsächlich zurückholen. Man kann sich Paar-Inseln schaffen, gemeinsame Hobbys neu entdecken oder wieder auffrischen, sich einfach Zeit füreinander nehmen und so ggf. den anderen auch wieder in einem anderen Licht sehen und sich eventuell sogar wieder verlieben - mit Bauchkribbeln und allem drum und dran.

Bei Euch sind die Vorzeichen ja nun aber etwas anders. Du bist durch die Krankheit ja schon ein bisschen in Richtung "Pflegende" gerutscht, hast Verantwortung und Entscheidungen für ihn übernommen, machst Dir Sorgen, denkst für ihn mit. DAS sind m.E. keine guten Vorraussetzungen dafür, sich als gleichberechtigtes Paar zu sehen. Dazu kommen seine Wesensveränderungen (zumindest habe ich das so rausgelesen, dass er früher anders war), die die Beziehung belasten.

Ein kleines Beispiel, wobei ich nicht weiß, ob man das auch nur annähernd vergleichen kann: Mein Opa hatte mehrere Schlaganfälle und war einseitig gelähmt. Er konnte an einer Krücke gehen und eigentlich alles mitmachen, was so anstand. Aber eben langsamer, schwerfälliger, tollpatschiger. So habe ich das als Kind gesehen. Meine Oma hingegen war gesund, kräftig, immer am Wuseln. Beide waren ja nun meine Großeltern, aber meinen Opa habe ich irgendwie nicht als vollwertigen Menschen wahrgenommen. Meine Oma war meine Oma, meine Vertraute, meine Hilfe, meine Stütze. Aber mein Opa war einfach nur da. Und im Lauf der Jahre habe ich festgestellt, dass er auch innerhalb der Familie nicht für voll genommen wurde. Das hatte tatsächlich mit all der (Für-)Sorge, Pflege, Arbeit, dem Kümmern und den kleinen und großen Ärgernissen zu tun, die im Umgang mit ihm auftraten. Er war in der Wahrnehmung immer nur krank, aber nicht mehr der Ehemann, Vater oder Opa. Schlimm eigentlich. Und heute tut mir das auch sehr Leid.

Aber ich fürchte, vor all den anderen Aspekten, die das Leben mit einem (wie auch immer, körperlich oder seelisch) kranken Menschen beinhaltet, rücken so Dinge wie Vertrautheit, geistige und/oder körperliche Nähe, Intimität, etc. sehr leicht in den Hintergrund. Liebe und Begehren brauchen Raum und Luft zum Atmen, was viele in der Situation nicht aufbringen können.

Wenn Du zunächst an der Ehe arbeiten willst (das solltet Ihr dann aber beide tun!), wendet Euch an einen Therapeuten, der Euch dabei unterstützt. Wenn Du aber merkst, dass Du das nicht schaffst, es Dich überfordert und auch das Kind mehr Schaden als Heil aus der aufgeladenen Situation zuhause mitnimmt (ein Zusammenbleiben unter allen Umständen kann sehr, sehr belastend sein, auch und gerade für Kinder), dann solltest Du nicht aus Mitleid bei ihm bleiben.

Auch "Mittelweg-Lösungen" gibt es zahlreiche, da bin ich ziemlich nah bei Spiky. Gestehe Dir mehr Raum, mehr Freiheiten zu. Mach Dich nicht zu seinem Betreuer. Freu Dich an Hobbys, Freunden, Freizeitaktivitäten mit und ohne Kind. Erlaube Dir, die Schwärmereien für andere Männer zuzulassen - und zu genießen. Solange da nicht mehr passiert, ist doch sogar für die Moralisten unter uns alles noch ok... Und sollte Dir tatsächlich mal einer richtig nah gehen: Dann sind die Vorzeichen andere und Du kannst neu darüber nachdenken, ob gehen oder bleiben der richtige Weg ist. Dass Du vermutlich dann für andere inkl. Deinen Mann diejenige bist, die Ehe, Verantwortung und überhaupt alles hinwirft, sollte Dir klar, aber herzlich wurscht sein. Kaum einer von denen, die sich dann das Maul zerreißen, werden je in Deiner Situation gewesen sein...

Alles Gute!

 
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