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von spiky73  am 16.02.2017, 17:37 Uhr

Im Grunde ja, aber....

Zitat von Stt: "Was der Mann nicht weiß, wird ihn nicht verletzen. Und es ist doch besser, die AP fährt eine Weile "im Parallelschwung", wie Vallie so schön schreibt, und stellt nach einer Weile fest, daß ihr Mann doch der Tollste auf Erden ist, als daß sie alles hinwirft, alle sind wütend/verletzt/traurig - und dann ist das neuentflammte Feuer nach zwei Wochen erloschen. Das ist dann vielleicht ehrlicher, aber ist es wirklich besser? Für wen?"

Dazu ist mir noch eine Geschichte eingefallen, die sich vor einigen Jahren in der Nachbarschaft meiner Eltern zugetragen hat. Und zwar lebte da eine Nachbarin meiner Eltern mit ihrem Mann, den vier Söhnen und ihren Eltern. Der älteste Sohn ist zwei Jahre jünger als ich, der muß schon über zwanzig gewesen sein, die beiden jüngsten steckten mitten in der Pubertät.
Mit dem ältesten habe ich als Kind oft gespielt (bis sich das dann im Sand verlaufen hat), und den Vater habe ich zwar immer als durchaus attraktiven Mann, aber als schwer zugänglich wahrgenommen. Er war in der Kreisverwaltung/Kreispolitik aktiv, und von daher waren er und seine Frau in Vereinen engagiert und somit öfters aus dem Haus als meine Eltern damals, die etwa gleichaltrig sind.

So, irgendwann hat mir meine Mutter dann ganz beiläufig erzählt, daß diese Frau Hals über Kopf die Familie verlassen habe und zu einem neuen Partner weiter weg gezogen sei, daß der Ehemann jetzt mit den vier Söhnen alleine da lebe und daß die Großmutter (die ja noch im gleichen Haus wohnte) völlig mit der Versorgung der Halbwüchsigen überfordert sei.
Ob da mit hinein gespielt hat, daß der Mann in den Jahren davor alkoholabhängig wurde, weiß ich nicht.
Ich habe zu der Zeit schon nicht mehr zuhause gewohnt und bekam das nur am Rande mit, ich wusste nur, das er Therapie machte und anschließend wohl auch trocken war.

Irgendwann, eine ganze Zeit später (also nicht ein paar Tage, sondern Jahre, lief mir die ehemalige Nachbarin bei meinen Eltern vorm Haus mit dem Familienhund über den Weg.
Ich dann meine Mutter gefragt, ob ich mich versehen habe, nein, das sei schon richtig, sie sei wieder da.

Ich denke, da sind nie groß Worte drüber verloren worden, sie war halt wieder zuhause - und irgendwie haben sich alle damit arrangiert. Die Jüngsten waren inzwischen ja auch volljährig, die ältesten Söhne verheiratet und aus dem Haus...
...und vor einigen Jahren ist der Mann dann völlig überraschend gestorben. Er war damals noch nicht so alt, um die sechzig vielleicht.

Kurz nach seinem Tod habe ich die Frau in der Stadt getroffen, sein Tod hat sie sichtlich getroffen und mitgenommen. Wir haben damals nicht lange geredet, aber sie hat mir erzählt, daß es in der Zeit vor seinem Tod eine Annäherung gab, und das die Zeit so schön war und sie sich wünschte, ihre gesamte Ehe sei so gewesen, dann sei vieles anders gekommen...

Vielleicht hätten die beiden früher eine Paartherapie gebraucht (das war damals wohl nicht so üblich), aber ich weiß auch nicht genau, welches Fazit ich daraus ziehen sollte:
- Tu, was dein Herz dir befiehlt um klarer zu sehen?
Oder
- Reiss dich am Riemen und arbeite an dem, was du bereits hast?

 
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