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Geschrieben von Hase67 am 16.08.2014, 10:55 Uhr

Familienprobleme oder der ganz normale Wahnsinn?

Sole,

du musst mir nicht erklären, wie es dazu kam - ich kenne solche Szenarien selbst und neige auch zu ähnlichen Reaktionen. Hilfreich ist das aber meistens nicht, weil man damit verschiedene Ebenen vermischt, die oft nicht zusammengehören. Ich versuche da inzwischen teilweise, ein paar "männlichere" Verhaltensstrategien zu übernehmen.

Klassisches Beispiel bei mir vor nicht allzu langer Zeit: Ich arbeite mit mehreren ÜbersetzerkollegInnen (ein Mann, 5 andere Frauen) in einem Gemeinschaftsbüro. Mit einer der Frauen habe ich für ein Projekt (für einen STammkunden von mir) zusammengearbeitet, bei dem in die Fremdsprache übersetzt wurde (sie ist Marokkanerin und hat Französisch als zweite Muttersprache, ich selbst spreche aber auch auf - fast - muttersprachlichem Niveau französisch). Bei diesem Projekt hat sie schlechte Arbeit geliefert, weil sie gerade privat in einer Umbruchsituation steckt und einerseits zu wenig Zeit investiert hat, andererseits aber auch zu wenig Zeit da war, manche Dinge gemeinsam zu besprechen (ich war parallel noch mit anderen Aufträgen beschäftigt). Das Ende vom Lied war, dass ich zusammen mit dem männlichen Kollegen, der französischer Muttersprachler ist, den Text noch mal komplett überarbeiten musste und letztendlich (weil wir beide Zeit investiert haben, die nicht eingeplant war) finanziell draufgelegt habe. Für den männlichen Kollegen war ganz klar: Schlechte Arbeit, das muss man ihr direkt so sagen. Ich habe sie automatisch in Schutz genommen, ihre private Situation verteidigt, aber gerade DADURCH das Ganze auf eine persönliche Ebene gehoben, die es vorher gar nicht hatte - es ging ja nur um die Ausführung der Arbeit. Dadurch, dass ich sie quasi vorauseilend entschuldigt habe, habe ich quasi betont, dass da auch eine persönliche, zwischenmenschliche Komponente mit hineinspielt - nämlich die Frage, ob man Kollegen, mit denen man beim Pausenkaffee ja auch wieder auskommen möchte und mit denen man quasi auch persönlich befreundet ist, für schlechte Arbeit kritisieren DARF. Für den Kollegen war das gar keine Frage, das waren für ihn zwei verschiedene Paar Stiefel (und die zwei sind gut und schon viel länger befreundet als sie und ich).

Verstehst du, was ich damit sagen will?

LG

Nicole

 
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