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von spiky73  am 09.03.2017, 9:03 Uhr

Die Kinder kommen, wie SIE wollen...

...oder so was ähnliches hätte meine Oma sicher gesagt.

Bis vor ca. 55 Jahren, als die Pille erstmals auf den Markt kam (und wo auch in unseren Breiten Verhütungsmittel nicht für jeden zugänglich oder finanzierbar waren) , stellte sich eine solche Frage vermutlich gar nicht, egal ob für den Mann oder die Frau. Wer Nachwuchs verhindern wollte, musste sich eben in Enthaltsamkeit üben...
[Aber wieder zwei Handvoll Jahrzehnte davor gab es auch dieses romantische Verständnis von Liebe und Beziehung noch nicht, das wir heute haben, so daß vielleicht damals viele Beziehungen gut funktionierten, während das heute gar nicht mehr nachvollziehbar wäre.]

Keine Ahnung, ob man so etwas rational überhaupt steuern kann, aber auch ich bin jemand, der aus seiner persönlichen Situation heraus Gebärwut nicht versteht. In meinem Post unten hatte ich zwar geschrieben, daß ich unter anderen Bedingungen vielleicht mehr Kinder bekommen hätte - aber grundeigentlich war ich immer ein Anhänger von "Auf einem Bein steht man zwar schlecht, zwei reichen dann aber auch"-Fraktion... Und ganz ehrlich, in einer Zeit gut zugänglicher Verhütungsmittel und geringer Kindersterblichkeit (in unseren Breiten!) macht ein Stall voll Kinder rein biologisch ja auch keinen Sinn. Damals bestand bei einem Anhang von 8, 12, 16 Plagen die Chance, daß vielleicht ein, zwei das Erwachsenenalter erreichen würden, heute kann man ja eigentlich sicher sein, seine ein, zwei Pflänzchen groß zu bekommen und daß sie eine statistische Lebenserwartung von rund 80 Jahren haben dürfen... Und eigentlich und überhaupt.

Daher ist das heutzutage ja schon fast ein Fluch, dieses sich-miteinander-auseinandersetzen-müssen. Vermutlich wird da einer von beiden mit einem Kompromiss zu seinen Ungunsten leben müssen...

Ich erinnere mich noch an ein Gespräch mit meiner besten Freundin vor einigen Jahren, keine Ahnung, ob meine zweite Tochter da schon auf der Welt war, unsere Kinder (auf meiner Seite: Meine Große) waren damals jedoch dem Kleinkindalter entwachsen. Auch wenn ich es zeitlich nicht mehr ganz einsortiert bekomme: Damals ging es um das Thema Kinderkriegen. Und sie sagte damals, daß sie - mit zwei Kindern im Abstand von ziemlich genau zwei Jahren - damit durch wäre, ihr Mann aber auf jeden Fall noch ein weiteres Kind (am liebsten einen Sohn) hätte. Aber nicht mit ihr, sie sei damit durch, der Mann kümmere sich ja eh nicht, der sehe die Kinder auch nur kurz abends, wenn er mal zuhause sei - und bevor die Kinder ins Bett gingen... Wünschen könne er viel, aber schließlich sei sie diejenige, an der alles hängenbleibe, er sei da ja fein raus. Und sie hätte keine Lust, nochmals von vorne anzufangen, jetzt, wo beide aus dem Gröbsten raus und die durchwachten Nächte passé seien.

Nicht allzu lange danach beendete er die Ehe. Mich hat das damals völlig überrascht, weil ich als Außenstehende keinen Grund festmachen konnte. Zumal es mir bis heute so vorkommt, als ob meine Freundin den genauen Grund selbst nicht weiß. Er hat relativ schnell wieder eine Partnerin gehabt. Laut meiner Freundin war diese allerdings nicht der Trennungsgrund, die sei erst später gekommen (zeitlich paßt das auch) - aber er stand beruflich gerade an einem Scheideweg. Durch Burnout sah er sich gezwungen, seine Selbständigkeit zu beenden, Von seinem ehemaligen Arbeitgeber schon lange umworben, hatte er auch schnell wieder beruflich Fuß gefasst, aber im Zuge der Neuorientierung eben auch die Familie entsorgt.
Meine Freundin hatte sich mit der klassischen Rollenverteilung arrangiert. Er schleppte die Mammuts an, sie hütete Haus und Herd und arbeitete noch nebenbei in seiner Firma ein bißchen mit, das hat auch nach außen funktioniert.

Als er dann aber weg war - hatte er in kurzer Zeit schon eine neue Partnerin, die zu meiner Freundin äußerlich als auch charakterlich das Gegenprogramm zu sein scheint: Älter als er, kinderlos und beruflich etabliert, sportlich-burschikos vom Aussehen - und nicht besonders unterwürfig (die Kinder trugen meiner Freundin schon zu, daß die Next sich nicht die Butter vom Brot nehmen ließe und in der Beziehung auch mal die Hosen anhat).

Kinder waren da überhaupt kein Thema mehr - und meine Freundin heilfroh, daß sie sich nicht noch Nr. 3 hatte ans Bein binden lassen.
Er hat sie nach der Scheidung noch lange drangsaliert, so daß sie froh ist, wenn nächstes Jahr mit der Volljährigkeit von Kind2 sämtliche Verbindungen zu diesem Menschen gekappt sind...

Das sind dann Geschichten, die man sich an einem Punkt im Leben nicht vorstellen kann, die aber immer passieren können...

 
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