Beziehung aufrecht erhalten?

Hallo, also ich kann Dich sehr gut verstehen.

Ich bin zwar erst gute 4 Jahre mit meinem Freund zusammen, aber teilweise geht es uns, da wir nun beide arbeiten, auch so ( denke, auch wenn es das nicht besser macht oder entschuldigt, dass es vielen so geht). Gerade auch, was den Haushalt und die Freizeit betreffen. Mein Freund hat, bis wir uns kannten, noch zu Hause gelebt, musste dort zwar auch helfen, aber hatte noch nie einen eigenen Haushalt, was man sehr wohl merkt (ich bin mit 19 ausgezogen und habe auch immer alleine gelebt bis dahin, habe mit keinem meiner Exfreunde zusammen gewohnt). Er sagt genau das, was Dein Mann sagt "Das ist meine Freizeit/ mein Wochenende und das will ich nicht mit sowas wie putzen verplempern" nur das Du (und ich) das alles ja auch in unserer Freizeit machen, sieht er nicht, eher kommt dann noch "Du bist doch selbst schuld, wenn Du das jetzt machst". Zugegeben, es ist schon etwas besser geworden, aber alle paar Wochen schleift es wieder und dann gibt es den obligatorischen Streit und dann geht es wieder einigermaßen. Wenn dann, hoffentlich bald, ein Kind auf dem Weg ist, hoffe ich, dass er dann mehr macht. Er macht schon, worum ich ihn bitte, aber meistens ist der Ton dann so ätzend, dass man sich da wirklich nicht unterstützt fühlt und viel macht er nicht. Er kauft manchmal in der Mkttagspause Kleinigkeiten ein ( Großeinkauf mache ich aber), Wäscht manchmal und räumt die Spülmaschine aus, bringt den Müll raus. Aber an alles muss ich ihn erinnern, wenn ich finde, es ist offensichtlicher Dreck da ( bei zwei Katzen, Pferdehaaren, Katzenstreu, einer Frau mit langen schwarzen Haaren, zwei Leuten, die sich waschen und Zähneputzen...ist da schnell gut zu sehender Dreck, zB im Bad) sagt er, er sieht ihn nicht und es ist ja dann mein Problem, wenn ich es früher schmutzig finde als er. Ich bin da wirklich nicht pingelig, gerade weil ich mit Tieren auf dem Land aufgewachsen bin und weiß, dass es da nicht immer alles klinisch rein ist, aber manchmal komme ich mir da wirklich verarscht vor! Er stellt sich teilweise absichtlich blöde oder blind...allerdings zieht die Masche bei mir nicht, er ist erwachsen, wenn er sich dumm stellt. Bewirkt das nicht, dass ich es für ihn mache sondern, dass er es noch so oft machen muss, bis er es eben kann. Ich bin auch nicht als Hausfrau auf die Welt gekommen....

Hm, mehr Sex haben wir (ua. auch weg. Kinderwunsch ) schon, aber das schwankt auch sehr ( auch schon vor dem KiWu). Mal 1-2 Wochen lang fast täglich, dann mal wieder drei Wochen nicht, glaube, das ist nicht so ungewöhnlich. Allerdings geht das auch meistens von mir aus. Er sagt, dass wenn er es anfing ich oft abgewehrt habe in der Vergangenheit (weil ich vllt. gerade gekocht habe, müde war, keine Lust hatte oder er mich nicht so liebevoll angefasst hat, wie es mir gefiel) und er nun deswegen nicht mehr von selber ankommt, da er weiß, dass ich auf jeden Fall Lust habe, wenn ich ankomme und er sich nicht unnötig Hoffnungen macht ( allerdings stört es mich nicht so sehr, dass es meistens von mir ausgeht).
Da würde ich schon nochmal drüber reden, auch in Zusammenhang mit dem Kinderwunsch. Auch wenn es Männer nervt, irgendwann müssen sie auch mal sagen was ist.

Und, auch wenn das jetzt ganz gemein und böse klingt, ihr seid ja schon etwas länger zusammen und Liebe scheint ja schon da zu sein, aber kann es ganz vielleicht sein, dass sich nach der Zeit ( was ja auch vollkommen normal ist) zu viel Alltag, eine gewisse Langeweile und ganz vielleicht auch die Sehnsucht nach etwas Neuem, aufregenden da ist? Damit meine ich nicht, dass er fremdgeht, aber vielleicht macht er sich solche Gedanken? So als Mann, Anfang 30... Mein Freund wird nächstes Jahr 30 und macht sich jetzt schon irgendwie einen Kopf " Was habe ich erreicht, was will ich, 30 ist ja schon was anderes als 20...". Ich werde in 2 Jahren 30 und bis jetzt kann ich da nichts Schlimmes dran finden. Vielleicht tickt Dein Mann ähnlich, auch wenn er die 30 schon überschritten hat? Dass er sich fragt, was er mit seinem Leben und vielleicht einer Beziehung, die er seit Anfang/ Mitte 20 führt anfangen will. Jeder verändert sich in den Zwanzigern sehr stark, vielleicht "fehlt" ihm ja was?
Bitte sei nicht böse darüber, aber an irgendetwas muss es ja liegen. Vielleicht liegt es auch "nur" an etwas organischem, vielleicht wirklich Angst vor Mundgeruch...?
Aber es ist doch schonmal toll, dass er mit Dir kuschelt.
Vielleicht müsst Ihr Euer Sexleben etwas aufmöbeln? Pornos, Spielzeug, Klamotten...gibt ja unendliche Möglichkeiten und Spielarten...;)

Vielleicht braucht er doch noch ein Hobby? Meinem Freund viel letztens auf, dass er ja kaum raus kommt und auch wenig Zeit für sich hat (morgens ins Auto, Bürojob, im Auto zurück, Fitnessstudio. Kumpel besuchen oder direkt nach Hause) und er nie Zeit für sich hat, da ich meistens auch abends dann bald da bin. Da sehe ich schon, dass ihn das belastet, aber dafür würde er auch keinen Urlaub nehmen! Allerdings reicht es ihm schon, was ja bei Schichtarbeit sicher öfter mal vorkommt, wenn ich mal ein Wochenende nich da bin oder er Abends mal 4 Stunden Pc- spielen kann für sich. Klar ist das sicher mit Kind wesentlich schwieriger zu organisieren, aber vielleicht wäre das auch ein Ansatz, etwas, was den Trott unterbricht (abgesehen von den Montagen), vielleicht ein besserer Ausgleich ist und er dann auch mehr Lust hat? Mein Freund wird total nervtötend, wenn er nicht genug Zeit für sich und Sport hatte (durch Zeitmangel wg. des Jobs, Verletzung, andere Verabredungen). Da schicke ich ihn regelrecht am WE zum Sport oder einfach mal zu seinen Eltern oder so, damit er mal rauskommt. Und ich bin auch immer mal am WE ein paar Stunden nicht da (fällt mir aber auch leicht, da ich ein Pferd habe und am WE dann immer so 2-3 Stunden unterwegs bin) damit er mal Zeit für sich hat und meistens hat er dann auch bessere Laune und auch mehr Lust, wenn ich dann wiederkomme...

Ich denke, man muss darüber reden und es ist längst nicht alles verloren!