Mehrsprachig aufwachsen

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Wie handhabt ihr das?

Thema: Wie handhabt ihr das?

Unsere Tochter ist nun 10 Monate alt, entwickelt sich prächtig (läuft schon seit 3 Wochen ganz alleine) und sagt seit ein paar Wochen auch schon Mama. Wir versuchen mit ihr ausschließlich russisch zu sprechen (bin in Deutschland geboren und aufgewachsen, konnte aber als erstes russisch. Mein Mann kommt aus Kasachstan ist aber seit 16 Jahren hier und spricht einwandfrei deutsch) weil wir finden, dass sie deutsch ohnehin lernen und können wird (war bei mir ja auch nicht anders). Ob sie später mal russisch lernen wird ist allerdings eher weniger wahrscheinlich und uns ist es einfach wichtig, dass sie russisch sprechen kann. Nun zu meiner Frage/meinem Problem: Meine Schwiegermutter spricht sehr schlecht deutsch und dann tut sie das (auch noch!) mit unserer kleinen Maus. Ich finde es schrecklich und hab sie schon mehrfach darauf hingewiesen, dass sie sich doch bitte auf Russisch mit ihr unterhalten soll (damit die kleine es lernt und die Schwiegermutter ihr schreckliches deutsch für sich behält). Sie ignoriert es total und findet es lächerlich weil die kleine ja eh nichts versteht (ihrer Meinung nach). Uns ist es wirklich wichtig, dass die kleine mal russisch kann. Wie habhabt ihr es? Ist es euch egal, wenn jemand der sich problemfrei auf einer Sprache unterhalten könnte, in einer Sprache mit eurem Kind spricht die er wirklich nicht beherrscht?

von makse am 28.12.2016, 22:14



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Hej! Ob es der Großmutter nicht bald eh zu schwer wird, in ihrem gebrochenen Deutsch den wachsenden Ansprüchen eines Kindes zu entsprechen??? Ich glaube, da kannst Du seelenruhig die Zeit abwarten. Viele derer, die z.B. ihr Kind englisch erziehen möchten, weil sie meinen, diese Sprache durch Schule, Studium oder Auslandsaufenthalt gut genug zu können, scheitern in der Praxis. Mit 10 Monaten ist der Wortschatz noch sehr begrenzt, laß sie mal älter werden, dann plappert sie Deiner Schwiegermutter Sachen um die Ohren, die diese nicht mehr versteht und in ihrer Sprache kommentieren muß. Dann wird sie Euch dankbar sein, daß Ihr dem Kind auch Russisch beigebracht habt! Bei uns hat das einmal eine Tante probiert, die fand, es sei doch anstrengend für so ein kleines Kind, 2 Sprachen neben all dem zu lernen, was ein Kind in diesem Alter sonst noch so rastant lernt. Das hat meine Tochter mit einem Blick unterbunden, der der Tante deutlich sagte: DU sprichst nichit Deutsch mit mir. Aber wenn Deine Tochter die Großmutter erstmal nur so gebrochen kennt, wird sie es kaum ändern wollen - das macht die Zeit. Denn die sprachlichen Anforderungen wachsen ja mit dem Lebensumkreis und Wortschatz des Kindes. Also, laß die Großmutter, bevor Du Streit heraufbeschwörst; sie wird bald aufgeben, möchte ich wetten! Und dann habt Ihr eine wichtige Verbündete in der russ. Muttersprache!!! Eine Frage habe ich noch: Was meinst Du mit: "Ob sie später mal russisch lernen wird ist allerdings eher weniger wahrscheinlich und uns ist es einfach wichtig, dass sie russisch sprechen kann." Sie lernt doch jetzt Russisch! Alles GUte - Ursel, DK

von DK-Ursel am 29.12.2016, 10:10



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Dankeschön für deine Antwort! Ich denke, dass du recht hast, wahrscheinlich hört sie damit von selbst auf. Zu deiner Frage: ich kenne viele, die in der Kindheit kein russisch gelernt haben und es später auch nie wollten. Deren Eltern bereuen es heute, dass sie ihren Kindern damals kein russisch beigebracht haben.

von makse am 29.12.2016, 11:52



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Wir sprechen zu Hause deutsch, als meine Tochter 10 Monate alt war, war die Umgebungssprache Englisch, jetzt ist es Französisch. Meine Tochter ist 8, und zweisprachig. Französisch hat sie allein durch Tagesmutter und Schule gelernt, und es ist auf dem gleichen Niveau wie das ihrer Klassenkameraden. Meine Tochter besteht darauf, dass wir mit ihr Deutsch sprechen (auch wenn mein Französisch recht gut ist), und findet es immer komisch, wenn jemand, der gut Deutsch kann, versucht, mit ihr schlechtes Französisch zu sprechen. Meine Schwiegermutter war Grundschullehrerin, und hatte viele Umsiedler in der Klasse. Damals stand sie auf dem Standpunkt, dass die Eltern besser schlechtes Deutsch mit ihren Kindern sprechen sollten, als Russisch, damit die Kinder besser Deutsch lernen. Dann kam unsere Tochter auf die Welt, und die Meinung meiner Schwiegermutter hat sich komplett geändert. Nun ist sie der Meinung, die Kinder sollen ihre Muttersprache lernen, die Umgebungssprache kommt von selbst. Behaltet Russisch als Familiensprache bei - wie du selbst sagst, wird sie deutsch von alleine lernen. Ich denke auch, die Oma wird es sehr bald einfacher finden, sich mit ihrem Enkelkind auf russisch zu unterhalten. Und stolz darauf sein, dass ihre Enkeltochter mehrsprachig ist. Allerdings sollte der Oma auch geholfen werden, ihr Deutsch zu verbessern - gibt es Frauen- oder Seniorengruppen, denen sie sich anschliessen könnte?

von streepie am 29.12.2016, 12:57



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Eine deutsche Bekannte von uns hat mal mit unserem Kind italienisch-deutsch Mischmasch gesprochen. Ihr italienisch war auch nicht so gut. Ich habe sie gebeten, nur Deutsch mit Kind zu sprechen und auf keinen Fall die Sprachen im Satz zu mischen. Das hat gut geklappt. Ansonsten macht weiter so. Die bist ja selbst zweisprachig und hast Erfahrung auf dem Gebiet aus erster Hand. Geh ab und zu mit deinem Kind auf den Spielplatz, damit es vor dem Kindergarten schon Deutsch lernt udn dann nicht im Kindergarten in eine neue Umgebung ohne Mama kommt und die Leute kaum oder gar nicht versteht. In die Klasse von meinem Kind geht ein Kind, was russisch-italienisch aufwaechst. Die Mutter spricht nicht so gut Italienisch, spricht mit ihrem Kind in der Oeffentlichkeit aber Italienisch. Kind kann wohl auch Russisch lesen und schreiben. Ich spreche mit Kind nur Deutsch es sei denn, das, was ich sage, ist eigentlich fuer andere bestimmt.

von germanit1 am 29.12.2016, 16:37



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Es ist schwierig, macht weiter und seid nicht so strengt mit euch. Ich versuche zu 100 Prozent in meiner Muttersprache mit den Kindern zu reden. Das scheitert hin und wieder. Ist man in der Spielgruppe springt man gerne in die Umgebungssprache rein. Meine Kinder reden etwas, verstehen alles, lesen und schreiben in meiner Muttersprache. Obwohl sie es zu Hause hören und in der Wochenendschule auch, bleibt es harte Arbeit. Miteinander sprechen die Deutsch, akzentfrei. In meiner Sprache haben die ein starkes Akzent. allerdings waren die beiden im Alter von deiner Tochter in der Krippe. Sicherlich, auch deswegen ist Deutsch h deren starke Sprache.

von lubasha am 01.01.2017, 01:17



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Hi, das was die Oma spricht, ist egal, das wird sich nicht auf ihr Deutsch auswirken. Dass sie nicht mit ihr russisch spricht, ist schade. Wir haben denselben Fall (wobei das Deutsch meiner Oma akzentfrei und sehr schoen ist). Wenn ihr mit dem Kind russisch sprecht, dann habt ihr sehr viel gewonnen. Das wuerde ich beibehalten. Ab dem Alter von etwa 4 Jahren koennen die Kinder Sprachen aktiv unterscheiden. Dann kannst du oder dein Mann auch viel Deutsch vorlesen (Vorlesen ist in jeder Sprache wichtig) und so. Bis dahin wuerde ich versuchen, hauptsaechlich bei russisch zu bleiben. Wichtig ist dann aber natuelrich auch, dass sie mit 3 oder spaetestens 4 in einen deutschsprachigen Kindergarten kommt, damit sie in der Schule keine Schwierigkeiten hat. lg niki

von niccolleen am 11.01.2017, 09:41



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NOchmal zur Grossmutter: Eine Menge Kinder haben eine Grossmutter, die gebrochen Deutsch spricht, egal nun, was ihre Muttersprache ist. Ich kenne kein Kind, bei dem das in irgendeiner Weise die Sprache beeinflusst haette.

von niccolleen am 11.01.2017, 09:42



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Hej Nicoleen! "Ab dem Alter von etwa 4 Jahren koennen die Kinder Sprachen aktiv unterscheiden. " Das ist -pardon - Blödsinn, Kinder unterscheiden sogar schon im Mutterleib verschiedene Sprachen! Und wir haben hier nicht nur das Beispiel meiner Großen, die noch nicht mal selber reden konnte, aber die gebrochen-Deutsch-Versuche einer dän. Großtante mit einem Blick "würdigte", der dieser erzählte: DU redest nicht Deutsch mit mir! Sie wußte also auch schon vor der eigenen "aktiven" Sprachfähigkeit, welche Sprache welche ist bzw. zu wem gehört. Und es besteht kein grund, daß die Eltern sich auf Deutsch versuchen, wenn beide als muttersprache russisch haben. Wenn das kind genügend im deutschsprachigen raum unterwegs ist - beim Einkaufen, in einer Spielgruppe, im Gespräch mit Nachbarn etc. - und dann in einen dt. KIGA kommt, ist es sehr vorteilhaft, beider russ. Sprache zu bleiben. Denn je mehr die kinder sich mit dem Umfeld = Umgebungssprache mischen, umso weniger hat man Gelegenheit, die eigene Sprache mit dem Kind zu sprechen, und de rzeitfaktor ist enorm wichtig! Also, redet ruhig Russisch und wartet ab, die Großmutte rwird das mit dem wachsenden dt. Wortschatz der (Enkel)Tochter von selbst dranstecken, wie ich ja auch oben erklärte. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 11.01.2017, 14:17



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Also ab etwa 4 Jahren (manche frueher manche spaeter, Kinder sind verschieden) koennen Kinder nicht nur automatisiert umschalten, sondern verstehen, dass es verschiedene Sprachen gibt, wer sie versteht, was das oder jenes auf einer anderen Sprache bedeutet, dass manche einen nicht verstehen und manche schon, und so weiter. Das ist keine Erfindung von mir und deckt sich mit den Erfahrungen mit meinen Kindern. lg niki

von niccolleen am 11.01.2017, 15:24



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Du siehst ja auch meinem selbst erlebten Beispiel mit meiner Großen, die damals um 1 Jahr herum war, daß es auch anders ist. Die ist aber auch nicht die einzige, von der ich das hier und anderswo so früh gelesen habe. Vielleichgt verwechselst Du was? Mag sein, daß Kinder mit 4 anfangen, die Sprachen (besser) zu trennen. Daß sie sie vorher nicht unterscheiden, stimmt einfach nicht. Forschung belegt, daß die Laute in der Schwangerschaft der gehörten Muttersprache(n) Kindern leichter fallen. Kaum daß sie sie draußen dann hören, unterscheiden sie sehr schnell, daß manche Personen verschiedene Sprachen mit ihnen sprechen - sie ordnen sie den Personen auch zu, s.o. Und: Sie fangen auch, sobald sie halbwegs was sagen können, an, die Sachen, die Mutter auf Deutsch sagt, dem Vater auf Dänisch zu übersetzen oder umgekehrt oder eben mit den jeweiligen Sprachen. 4 Jahre - da ist der Zug ja schon lange unterwegs!!! Also, ganz klar, Du bist falsch informiert. Zum andern: Selbstw en nDu Recht hättest (beachte den Konjunktiv ): Wieso sollte man dann erst in dem späten Alter anfangen, auch in einer anderen Sprache vorzulesen? Jeder redet von Anfang seine Muttersprache mit dem Kind - und wenn das nun wie hier die gleiche ist, dann reden eben beide die gleiche Muttersprache mit dem Kind und drauißen geht die Post mit der anderen Sprache ab. Aber es gibt doch nicht einen vernünftigen Grund, wieso man da auf die magisch 4 warten sollte. Nix für ungut, aber sowas habe ich noch nie gehört, und ich treibe mich nun schon ziemlich lange und intensiv und auf vielerlei Art mit der mehrsprachigen Erziehung rum. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 11.01.2017, 16:10



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Mein damals 15 Monate altes Baby hat mich auch komisch angeguckt als ich mit ihm in Deutschland Italienisch gesprochen habe. Die Kleinen unterscheiden die Sprachen schon frueh. Beim Sprechen mischen sie wohl auch, weil sie nicht alle Woerter in beiden Sprachen kennen.

von germanit1 am 11.01.2017, 16:35



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Genau - Sprachen mischen geschieht anfangs, weil sie aus 2 oder gar mehr Sprachbereichen 1 Wortschatz haben, der in der Wortanzahl so groß wie der der einsprachigen Kameraden ist. Nur eben verteilt auf mehrere Sprachen mit einer Schnittmenge (der häufigsten Wörter in jeder Sorache). Daraus entseht dann bei nicht-mehrsprachigen Menschen zuerst der Eindruck, die kinder könnten nicht so viel sagen wie die einsprachigen Kameraden im selben Alter. Doch, können sie! Sie mischen es nur mit Wörtern, die sie (die einsprachigen Zuhörer) dann nicht verstehen. Die Kinder wissen auch genau, daß sie die eine Sprache mit der anderen mischen, aber was sollen sie tun, wenn sie das Wort für Auto, Küchenstuihl oder Teller nur in der einen Sprache kennen, sie aber gerade in der anderen Sprache reden? Mit Nicht-kennen und Nicht-auseinanderhalten hat das aber auch rein gar nichts zu tun. Bewußt sind ihnen die versch. Sprachen von Anfang an - udnnsehr schnell eben auch, wer was mit ihnen spricht. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 11.01.2017, 17:30



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Ich hab nie gemeint, dass man erst mit 4 zum Vorlesen anfangen darf, sondern dass man da spaetestens dann anfangen soll! Es ist ein ganz anderes Kapitel, was an Lauten in der ersten Zeit gelernt wird, und das geht auch nur in den ersten Jahren, oder das Hin- und Herschalten zwischen mehreren Muttersprachen, und was die bewusste Unterscheidung von Sprachen betrifft. Das ist einfach so. Freu dich, dass du ein begabtes Kind hast, das frueh dran war! lg niki

von niccolleen am 11.01.2017, 22:05



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Mal abgesehen davon, daß ich mich auch über minderbegabte Kinder freuen würde, hat das frühe Erkennen von verschiedenen Sprache in mehrsprachigen Familien eben NICHTS mit überdurchschnittlicher Intelligenz zu tun, sondern ist einfach so mitgegeben - weil die Kinder die versch. Sprachen ja von Anfang an hören. Damit Du es auch verstehst, was ich meine: Die durchaus vorhandene intelligenz meiner Kinder wie auch der anderer Kinder zeigt sich an anderen Dingen... DARAN nicht. Daß Du dies aöerdings glaubst, ist nur 1 Zeichen von mehreren, daß Du von Mehrsprachigkeit leztendlich doch nicht ganz so viel verstehst wie, denn sonst würdest solche Dnige enifach nicht behaupten! Ich danke Germanit, daß sie mir zur Seite gesprungen ist - jedes mehrsprachige Kind kann die versch. Sprachen in seiner Familie incl. der dazugeörigen Personen unterscheiden, bevor es selber reden kann! Was Deinen Kommentar zum Vorlesen angeht, so lies doch bitte auch hier meine Antwort an Dich richtig (das würde bei allen Punkten sehrhelfen!): FDu hast doch den Eltern hier geraten, ab 4, wennd ie Kinder nach DEINER Meinung erst die Sprachen unterscheiden können, auch auf Deuztsch vorzulesen; DU hast doch dezidiert davon geredet, daß sie bis dahin bei der russ. Sprache bleibensollten. Und ich hatte nur antwortet,d aß dafür absolut kein Grund vorhanden sei - egal, ob die Kinder nun erst ab 4 die Sprachen unterscheiden (was sie nicht tun, sondern früher), oder ob sie es schon vorher können. Vorlesen kann man in allen Muttersprachen von Anfang an. Genau das steht bei mir. Und ich habe Dir nichts anderes unterstellt - nur dagegengeschrieben, daß man erst mit 4 mehrere Sprachen reinbringt. Das ist unsinnig! Ich hoffe, nun sind alle Unklarheiten beseitigt. Ansonsten empfehle ich mal die genauere Lektüre allein der Beiträge in einem Forum wie diesem - das ist schon recht erhellend, wenn man sichauf dem Gebiet noch nicht gut auskennt, denn da werden Erfahrungen berichtet und keine Binsenweisheiten! Hier das Zitat,a uf das ich mich bezog: "Ab dem Alter von etwa 4 Jahren koennen die Kinder Sprachen aktiv unterscheiden. Dann kannst du oder dein Mann auch viel Deutsch vorlesen (Vorlesen ist in jeder Sprache wichtig) und so. Bis dahin wuerde ich versuchen, hauptsaechlich bei russisch zu bleiben. " Das ist also unsinnig und falsch bzw. es gibt für letzteres keinen ersichtlichen Grund - im Gegenteil! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 12.01.2017, 00:23



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Ursel, ich bestätige alles, was Du geschrieben hast! Kinder lernen schon im Mutterleib die Sprachmelodie ihrer Muttersprache(n) - sie hören vor allem die tiefen Töne und am besten hören sie die Mutter sprechen. deshalb sind auch eher diejenigen Neugeborenen mehrsprachig, deren Mütter währen der Schwangerschaft regelmässig mehrere Sprachen gesprochen haben. Das kann man ziemlich gut durch das Messen der Aufmerksamkeit von Babys als Reaktion auf das Vorspielen von einer oder mehreren Sprachen feststellen. Einsprachige Neugeborene erkennen die eine Sprache, die sie im Bauch der Mutter gehört haben deutlich von anderen und schenken ihr die meiste Aufmerksamkeit. Mehrsprachige Neugeborene sind "offener" für alle Sprachen, denen sie ausgesetzt werden, sprich, sie hören mehreren Sprachen aufmerksamer zu. (Das bedeutet natürlich nicht, das ein "einsprachiges Neugeborenes" nicht mehrsprachig aufwachsen kann, genauso wie ja jeder ERwachsenen immernoch mehrsprachig werden kann, auf hohem Niveau. nur die Ausgangslage ist eben ein bisschen anders...) Das geht in der Babyzeit weiter: die Kinder lernen normalerweise bis zum 9. - 12. Monat das Lautsystem ihrer Sprache(n). Auch das ein sicherer Faktor, anhand dessen sie die Sprachen auseinanderhalten und auch zuordnen, ob jemand mit Akzent spricht oder nicht. Ganz bewusst! Erst dann kommt das Verstehen, das zuordnen von Kontexten/Situationen zu bestimmten Wörtern. Vorher verstehen Babys wahrscheinlich vor allem Abläufe, die sich wiederholen, freundliche Stimmen usw. ist ja auch logisch: wie sollen sie denn Wörter lernen, wenn sie sie nicht aus dem Redefluss identifizieren können. Dafür müssen sie die Lautgesetze beherrschen... Soweit der aktuelle wissenschaftliche Stand, kann in entsprechend qualifizierter Literatur nachgelesen werden. Leider wird hierüber auch viel Halbwissen verbreitet, auch in pädagogischen RAtgebern und selbst Kinderärzte kennen sich immer gut aus mit dem Thema. Was sie natürlich mit 12 Monaten noch nicht können: sagen (oder denken): das ist deutsch, das da ist russisch usw. Das konnte mein Grosser so mit 3, etwa 1 Jahr nachdem er aktiv angefangen hat zu sprechen. Davor hat er gesagt (oder wir ihm): so spricht oma, so mama, so papa, also die Wörter wurden auf diese Weise eindeutig zugeordnet. Da war die Sprachunterscheidung aber längst eine Grundlage für... Und es wurde auch erkannt, wenn weitere Personen als partner für die eine oder anderen Sprache dazukamen. Akzeptiert wird das tendenziell in erster Linie, wenn derjenige auch wirklich sehr gut (aus)spricht. Sprache mischen tun meine immer noch beide, der Grosse weniger, der Kleine (jetzt 2,5) etwas mehr... beide haben genau das getan, was Ursel von ihrer Grossen auch beschreibt: nämlich mit sehr verwunderten bis ablehnenden Blicken quittiert, wenn jemand sich versucht hat, mit ihnen eine andere als "seine" sprache zu sprechen. Und ich habe genau dieselbe Erfahrung auch als Babysitterin mit einem Jungen gemacht, der etwa 2 Jahre alt war...

von Kacenka am 12.01.2017, 10:45



Antwort auf Beitrag von Kacenka

wollte sagen: Kinderärzte kennen sich NICHT immer so gut aus mit dem Thema Mehrpsrachigkeit... Sorry

von Kacenka am 12.01.2017, 10:47



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Jeder kann dem Kind ab 0 Jahren vorlesen, aber nicht die Bezugspersonen! Ich weiss sehr wohl, was ich geschrieben habe. Die Eltern sollen die ersten 4 Jahre mit dem Kind in ihrer Muttersprache sprechen, und es ist einfach sehr foerderlich, wenn diese Bezugspersonen auch bei einer Sprache bleiben. Jeder andere kann den Kindern auch in einer anderen Sprache vorlesen. Ab etwa 4, wo die Kinder Sprachen sehr gut selbst auseinanderhalten koennen, koennen dann auch diese Bezugspersonen wechseln, ohne dass das Kind sprachlich verwirrt wird. So ist das einfach und ich bin in einer Familie von Sprachwissenschaftlern aus 3 Generationen aufgewachsen, also nicht aus Foren schlau geworden. Und auch Kacenka. Ihr beide verwechselt einige grundlegende Dinge. Sprachmelodie, Muttersprache lernen, in einer Sprache sprechen, in mehrern Sprachen sprechen, je nach Person Sprachen umschalten... das ist alles eine Sache. Aber aktiv und kognitiv Sprachen unterscheiden zu koennen, personenunabhaengig, uebersetzen zu koennen, das ist eine komplett andere Sache, in einer andere Region im Gehirn angesiedelt, anders gelernt, und erfordert einen anderen neurologischen Status. Ist einfach so. lg niki

von niccolleen am 12.01.2017, 13:47



Antwort auf Beitrag von niccolleen

Ich möchte wirklich nicht unhöflich werden, aber das Aufwachsen in einer "Sprachwissenschaftlerfamilie" (whatever that means!) bedeutet (für mich) nicht zwangsläufig, daß Du Dich im Thema sonderlich auskennen mußt., Denn das tust Du nicht. Ich denke, Du solltest nochmal ganz genau lesen, was Du geschrieben hast, Du selbst. Und dann, was ich darauf geantwortet habe. Ich als Bibliotheklarin wäre wohl die letzte,die irgendeinem gegen das Vorlesen im frühen Alter redet! Daß DU gemeint, daß die Eltern ihre Sprache erst wechseln dürfen, wenn die kinder sie - nach Deiner Auffassung erst mit 4 Jahren - auseinanderhalten können, ist Blödsinn. Oder anders gesagt: Vielleicht auch nicht, wenn man - wie Kacenka und ich - und viele andere, --- übrigens auch Sprachwissenschaftler - davon ausgehen, daß die Sprachunterscheidung ab Mutterleib passiert DANn kann also jeder jederzeit ruhig in seiner eigenen Sprache vorlesen - genauso wie es hier die meisten tun, übrigens incl. mir. Und DANn stimmt sogar Deine Aussage: Erst ab Sprachunterscheidung. (Denn die findet eben früher statt als Du glaubst.) Und gerade bei den Babybüchern, die noch nicht soooooviel Text hatten (bis 4 ist das ja meisten so), habe sogar auch ich dänische Bücher vorgelesen und mich erst geweigert, dies zu tun, als der Text mehr wurde, weil ich mich dann nicht gut genug dafür gefühlt bzw., mich unwohl dabei gefühlt habe. Sprich: ich habe es genau andersrum getan als wie Du rätst - und es klappt. Es klappt übrigens auch bei allen mehrsprachigen Familien, die ich hier persönlich kenne (egal welche Kombination übrigens) und bei denen, die ich hier oder anderswo gelesen habe. Es mag sein, daß das bei Euch anders, Individualität ist ja überall und es gibt so viele "Methoden" der Mehrsprachigkeit wie Familien, aber die Erfahrung zeigt, daß es Blödsinn wäre, aufgrund DEINER Erfahrungen einen allgemeingültigen Rat zu geben, denn sie unterscheiden sich von allen (nicht wenigen), die hier und anderswo bekannt sind. 1 Fal ist eben nicht empirisich - mehrere Fälle dann doch verläßlicher - aber mit den "klugen" Ratschlägen bist ja DU (!) gekommen --- da mußt Du Dich eben nicht wundern, wenn Dir der Gegenwind von anderen gesammelten anderen Erfahrungen um die Ohren pfeift. Wie gesagt: Nichts gegen Euer "Methode", nur gibt es keinen vernünftigen Grund, so zu verfahren - und ich sage dazu: Eher im Gegenteil. Damit beschließe ich die Diskussion mir dir, zumindest solange, bis Du mal richtig gelesen hast, was DU geschrieben und geraten hast und wie ich Dir darauf geantwortet habe. Es macht keinen Sinn, wenn Du in jeder neuem Posting Deinerseits Deine eigenen Aussagen so korrigierst, daß sie zu meinen Antworten auf das vorige erst passen. DAS ist Sprachverwirrung, für jemanden aus einer "Sprachwissenschaftlerfamilie (nochmal: whatever that means) auch erstaunlich oder eben nicht, wenn ich meiner These treu bleibe, daß dies ja nicht unbedingt immer auf die Nachkommen abfärben muß. Auch in Familien von Lehrern oder Rechtsanwälten kommen schließlich Leute vor, die mit der Materie der Ahnen nicht im geringsten vertraut sind und der Sohn eines Chirurgen schwingt allein darum auch noch nicht erfolgreich das Skalpell! Also, mach Dir nichts draus! Zudem ist es eh nicht die Ausgangsfrage - und von daher betrachte ich das nun als erledigt. Einen schönen Tag noch - Ursel, DK .

von DK-Ursel am 12.01.2017, 14:15



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Natürlich unterscheiden die Kinder im Mutterleib und lgeich nach der Geburt nur die Laute und die Stimmen - Worte können sie ja noch nicht mit Inhalt füllewn. Aber genau die sind ja auch sehr wichtig für eine Sprache- selbst wir önnen noch immer fremde Sprachen nach ihrer Lautfärbung unterscheiden. Kaum jemand verwechselt wohl einen baltischen Laut mit einem asiatischen Sprachton oder einer gemranischen Sprache. Es ist aber die Grudnlage für Unterscheidung, und daß Kinder sehr deutlich schon VOR 4 Jahren die einz. Sprachen, mit denen sie aufwachsen, trennen und unterscheiden, zeigt sich eben an den Beispielen, wo sie die gesprochenen Wörter dann erkennen und Aufforderungen nachkommen, egal in welcher Sprache sie geäußert sind. Sie mischen nur beim aktiven Sprechen eine Zeitlang, weil ihnen der Wortschatz in beiden noch nicht gleichwertig zur Verfügung steht. 2,5 ist da auch noch ein gutes Alter für, Kacenka, aber Dich muß ich ja nicht beruhigen . Sprachverwirrung, weil Eltern die Sprache wechseln, gibt es bei mehrsprachigen Kindern nicht - vermutlich wohl auch nicht bei einsprachigen die ja die Sprache, die sie nicht verstehen, einfach ignorieren. Wieso sollten sie verwirrt sein? Ich habe immer Dänisch, auch zum Kind, geredet, wenn meine dänische Verwandtschaft uns besuchte, was Schwiegermutter fast täglich tat - verwirrt war mein Kind dadurch keineswegs, auch nicht retardiert i nder 2. (meiner) Sprache --- weil wir eben die restliche Zeit für Deutsch nutzten. Allein den Mythos von Sprachverwirrung bei mehrsprachigen Kindern - obendrauf noch einen Sprachwechsel der Bezugspersopnen - heraufzubeschwören, zeigt leider, daß Du Dich mit der Materie noch ein bißchen beschäftigen solltest, bevor Du anderen unsinnige Ratschläge ertteilst! Nichts für ungut. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 12.01.2017, 14:29



Antwort auf Beitrag von niccolleen

Zwischen Uerbsetzen von einer Sprache in eine andere und beide Sprachen sehr gut sprechen koennen, ist ein riesengrosser Unterschied. Ich spreche auch mehrere Sprachen sehr gut, kann aber trotzdem nicht alles aus dem Stehgreif uebersetzen. Hab kuerzlich irgendwo gelesen / gehoert, dass Babies je nach Muttersprache sogar anders weinen.

von germanit1 am 12.01.2017, 16:42



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

...also ich bin kein Spezialist auf diesem "Gebiet", ich bin auch keine Neurologin noch bin ich eine Sprachwissenschaftlerin. Aber ich finde, du gehst niccolleen hier ganz schön an und spielst dich als Fachfrau auf. ...ich finde es insofern witzig, weil du dich bzgl deines Fachwissens auf die Erfahrung mit deinen Kindern beruhst (das tust du übrigens sehr sehr oft) und auf deine Belesenheit in Foren. (Whatever that means!) Ich denke du und niccolleen redet aneinander vorbei, aber mit Zähnen fletschen tust nur du. Ich kann dir nur sagen wie ich niccolleen hier seitdem ich bei Rub lese erlebe und empfinde: sie ist aller-allermeistens nicht auf Stunk auf, sie besitzt die Gabe einzulenken und sich zu überdenken wenn sie "korrigiert" bzw. "verbessert" wird. Sie ist generell sehr reflektiert, ehrlich und "kompetent" indem was sie schreibt. Warum es nötig ist, ihr so doof zu kommen weiß ich nicht, aber ich finde das sehr unsympathisch deinerseits! Abgesehen davon bin ich nicht gänzlich deiner Meinung, soweit ich weiß laufen Studien diesbzgl bis heute und selbst Fachleute streiten sich auf diesem Gebiet. Das Gehirn ist weit komplexer und individueller in seiner Reifung als das es hier ein richtig oder falsch gäbe. Meine Kinder haben übrigens nicht "anders" geguckt wenn man mit ihnen zu Babyzeiten in unterschiedlichen Sprachen angesprochen hat und ihnen fremdsprachig begegnet ist. Aber vllt sind meine Kinder auch nur "dümmer" als die vielen sprachtallentierten Kinder der vielen-vielen User hier?? Wir hatten und haben recht regelmäßig Besuch aus USA, Schottland, Russland und Frankreich - nie haben meine Kinder als Babys oder im Kleinkindalter unterschiedliche Reaktionen gezeigt. Meine Erfahrungen mit meinen Kindern dürfte ja dann mindestens genauso viel Gewicht haben wie die deinen mit deinen Mädchen, oder nicht? Meine Kinder werden auch zweisprachig erzogen, aber bei diesem Besserwisserischem Ton hier, ist mir die Lust hier weiter zu schreiben und zu lesen herzlich vergangen. War übrigens das erste Mal (glaube ich) das ich hier reingeschaut habe, aber wer hier "Königin" sein möchte ist wohl offensichtlich. Viel Spaß beim regieren dieses popeligen Unterforums. Viel Spaß noch, bis denn!

von EarlyBird am 13.01.2017, 15:11



Antwort auf Beitrag von EarlyBird

Wollte nur sagen, dass unabhängig von der pseudo - fachlichen Diskussion, die hier geführt wird, ich es genauso empfinde, wie du. Auch mir ist die ermahnende und besserwisserische Art einfach zuviel.

von malla am 15.01.2017, 00:03



Antwort auf Beitrag von EarlyBird

Jetzt mal unabhängig von dem Stunk hier: ich lese manchmal was im Hauptforum, bin aber eigentlich nur wegen des Mehrsprachenforums hier. Dein Nick ist mir sehr sympatisch und Deine Beiträge bringen die Diskussion meistens sinnvoll weiter: Also bitte bleib in diesem Unterforum!

von Lunalein am 15.01.2017, 07:35



Antwort auf Beitrag von niccolleen

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von Tini_79 am 16.01.2017, 08:49



Antwort auf Beitrag von makse

Hey.Habe gelesen deine Geschichte. Ich kam 1992 aus Rußland mein Mann 1998 aus Kasachstan. Wir haben 4 Kinder. Fast 16 , fast 14, 9, 1/2 Jahre und 5 1/2 Monate. Ich spreche den ganzen Tag mit den Kindern nur Deutsch, wenn Papa da ist unterhalten wir uns nur auf Russisch, die Kinder meistern das ganz gut. wenn die was vom Papa auf Russisch nicht verstehen dann kommen die zu mir und ich übersetze das. Sonst klappt das ganz gut. Muß dazu sagen bei großen Familien Treffen oder bei Oma und Opa wird auch nur Russisch gesprochen. Bin mal gespannt wie unser Baby es dann meistert mit 2 Sprachen.

von anke1523 am 12.01.2017, 20:29



Antwort auf Beitrag von anke1523

Laute unterscheide die Kinder ab der Geburt (und weinen somit auch unterschiedlich), die Wörter ab ca 4 bis 6 Monate, die Grammatik ab 7 Monaten (wissenschaftlich bewiesen). Ich kenne viele 2-3 sprach aufwachsen de Kinder, die mit 2,5 perfekt von einer Sprache in die 2 (ggf in die 3) übersetzt haben, je nachdem wo sie wussten, welche Sprache jeder benutzt und was die verstehen (unterschiedliche Leute, Sprachen... so an 5 Kinder). Meine beiden schwiegen und lallten fast bis 2. Geburtstag und redeten sofort in 3-4 Wort Sätzen (mit meiner Muttersprache als schwache Sprache) (genauso wie die 4 weitere zweisprachig aufwachsende Kinder in dem näheren Bekanntenkreis ) Leichter wurde bei beiden, als sie beide Sprache lesen konnten. Dann ist der aktive Wortschatz sofort gestiegen. Ich habe gemischt. Zu den Kindern in meiner Muttersprache (zu Hause, auf dem Spielplatz, beim Einkaufen, in der Spielgruppe oder bei Arzt in Deutsch. sie mischen nicht im gleiche Satz (haben auch nie gemacht) sondern verwenden die Sprache genauso situativ wie ich. Vorgelesen wird je nach Buch. Habe ich Karlsson vom Dach in meiner Sprache, lese ich es. Habe ich Ronja Räubertochter in Deutsch, lese ich das. Es stört sie nicht und hat nie gestört. Allerdings lasen wir schon mit 2 Urmel Bücher genauso wie die Reimmärchen in meiner Sprache. Die kann ich nicht aus Stegreif übersetzen und auf die Fragen des Kindes, die Emotionen anzugehen (und dabei das junger Geschwisterchen zu stillen ). Also einfach in der Sprache vorlesen, die im Buch vorgegeben war.

von lubasha am 12.01.2017, 22:22



Antwort auf Beitrag von makse

Hi eine Antwort wollte ich dir aber auch noch geben. Also ich bemühe mich mit den Kindern nur Deutsch zu sprechen, mein Mann ist Deutscher und spricht auch nur Deutsch mit ihnen. Die Großeltern wohnen gleich gegenüber von uns und meine Kinder sind 50% ihrer Zeit bei ihnen (großer Garten, Kinder und Spielezimmer usw.). Dort spechen sie ausschließlich English, auch Filme und Bücher werden dort nur auf Englisch gelesen und angeschaut. Ich kenne übrigens sehr viele zweisprachige Kinder und die meisten sprechen automatisch so wie ihre Umgebung spricht. Vielmehr Kinder kenne ich aber, welche die Zweitsprache bzw Familiensprache früher oder später ablehnen, so wenn ihnen bewusst wird, das die Umwelt Deutsch spricht. Ach und ein bewusstes umswitchen gelingt den meisten tatsächlich erst ab 3-4 Jahre, nicht selten sogar auch erst mit 5 Jahren. Das sind meine Erfahrungen aus der Praxis in der Kita. Egal was User hier für Erfahrungen haben, das sind die meinen ;) Ach und bzgl der Oma: sehe ich wie niccolleen, das macht sicherlich nichts aus. Lass sie doch mit ihnen Deutsch sprechen, auch wenn es nicnt so ein Gutes ist. Liebe Grüße :)

von EarlyBird am 13.01.2017, 15:34



Antwort auf Beitrag von EarlyBird

Germanit - übersetzen ist auch für zweisprachige Kinder in der Regel nicht so enifach --- jedenfalls nicht, wenn es dann um wirkliche Texte geht Birdy - da Du Deine Angehtechnik gegen mich auch nicht erstmalig ausufern läßt, sondern schon früher anderswo so persönlich geworden ist statt bei der Sache bei zu bleiben, registriere ich das unter "bekannt" und meinetwegen "typisch". das vermindert den gewünschten Effekt .. Was meinst Du aber mit switchen? Daß Kinder nicht dem einen in der einen dem anderen in der anderen Sprache antworten können? Oder erst ab einem bestimmten Alter? Einspruch! Natürlich gucken Kinder nicht anders, wenn Leute, die sie erstmal keiner Sprache zuordnen, eine andere Sprache als sie selbst reden. Schrieb ich nirgends, schrieb Germanit (oder war es Kacenka?) auch nicht. Aber wenn die Person das Kind vorher immer inder einen Sprache (Umgebungssprache) ansprach und es dann plötzlich mit der anderen (Nicht-Umgebungssprache) probiert - dann schaut es. Kein Einzelfall. Mein Wissen bezieht sich inzwischen durchaus auch aus Büchern - stell Dir vor, als Bibliothekarin habe ich sowohl Kenntnis von als auch Zugang zu solchen. Und mein "Angehen" an Nicolleen ergab sich aus der Tatsache, daß ich ihre individuellen Erfahrungen doch durchaus zugestehe - schrieb ich ausdrücklich, vielleicht liest DU erstmal genau, bevor Du mich angehst. Nur sollte sie eben nicht verallgemeinern: Es gibt keinen triftigen Grund, wieso Eltern erst ab 4 in einer anderen Sprache als der ihren vorlesen sollten. Es ist natürlich eher wünschenswert - Stichwort Zeifaktor - wenn sie bei ihrer Sprache bleiben, aber wegen des Zeitfaktors, der sich eben immer mehr verkleinert für die Nicht-Umgebungssprache. Wegen einer Sprachverwirrung bis 4 aber auf eine andere Sprache zu verzichten ist schlichtweg Blödsinn, weil es "Sprachverwirrung" so gar nicht gibt. Gegen die Verbreitung solcher unfundierten Ratschläge darf man wohl "angehen". Was die Ausgangsfrage nach der deutschsprachenden Großmutter betrifft, so waren sich heir alle einig: Daß das nichts ausmacht. Vermutlich, so denke ich ´, wuird die Grioßmutter da eh bald an ihre natürlichen Grenzen stoßen und dann ja auf Russisch umschalten. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 14.01.2017, 22:23



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

in vielen Foren - what ever that means? That means, dass ich seit Jahrezhenten inzwischen Erfahrenberichte anderer mehrsprachig Erziehender lese. Einige von ihnen sind mir persönlich bekannt, mit anderen habe ich privaten Mail-Kontakt aufgebaut, wieder andere kennt man eben nur vom regelmäßigen Forenbesuch und lernt kennen, wie die Kinder größer werden. Immer aber merkt man sehr schnell, wer nahe dran am Thema ist und wer sich nur mal so oder am Anfang oder gar nicht damit beschäftigt. Und so weiß man meistens, daß man in einem Forum mit "Fachleuten" ist, die aus der Praxis sprechen und deren Erfahrungen sich oft mit denen anderer decken. Auch das sind Erfahrungen, wie Studien, an denen wir nicht nur mitgewirkt haben, sondern die ich auch lese. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 14.01.2017, 22:34



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Ich stimme dem allgemeinen Ratschlag zu, dass die deutschsprechende Großmutter wirklich kein Problem darstellt. Meine Oma hat es trotz der 60 Jahre, die sie in Deutschland insgesamt verbracht hat, auch nie über gebrochenes Deutsch geschafft. Und es hat meinen Deutschkenntnissen nicht geschadet. Nur, dass wir leider nie auf ihre Muttersprache wechseln konnten. Zum Thema, dass die Kleinkinder plötzlich schief gucken, wenn die Mama plötzlich eine andere Sprache spricht: ich bilde mir zumindest ein, dass das bei uns schon mal der Fall gewesen ist. Mein Sohn kannte mich nur in der Mutter-, Umgebungssprache oder Englisch. Als ich mal zwangsweise die Vatersprache angeschlagen habe (die ich nicht so gut kann), ist er sofort aufmerksam geworden. Hab ihn allerdings nicht direkt angesprochen. Da war er vielleicht auch so 15 Monate. Kann aber auch Einbildung gewesen sein, man dann dem Kind schließlich nicht in den Kopf gucken. Beim Thema Vorlesen bin ich persönlich eigentlich der Meinung, mal sollte lieber in der eigenen Sprache vorlesen. Aber ich verstoße da selber hin und wieder gegen. Am besten ist es wahrscheinlich, sich bei dem Thema ganz locker zu machen. Ich mach mir auch gerne vorher viel zu viele Gedanken...

von Lunalein am 15.01.2017, 07:58