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Muttersprachlicher Unterricht in der EU

Thema: Muttersprachlicher Unterricht in der EU

Wer bezahlt den eigentlich? Ich wollte mich jetzt mal fuer muttersprachlichen Deutschunterricht hier bei uns auf der Insel einsetzen. Gerade wegen dem schriftlichen Deutsch.

von germanit1 am 04.07.2015, 17:05



Antwort auf Beitrag von germanit1

Mein Lieblingsthema, ich kann aber nur für D und portugiesisch als Unterricht sprechen, hier ist es bundeslandabhängig, ob D oder P zahlt. Wir leben in einem Bundesland, das von Portugal Institut Camoes (ähnlich dem Goetheinstitut in D) betreut wird und seit mittlerweilen 2 Jahren zahlen wir Schulgeld, wie alle wissen, geht es Portugal wirtschaftlich auch schlecht, das Land hat allerdings seine Finanzen durch starke Einsparungen bei z. B. der Bildung und der Gesundheit besser im Griff als manch anderes europäisches Land - aber das ist wieder ein anderes Thema. Das deutsche Konsulat hilft dir bestimmt weiter.

von Aprilbaby am 05.07.2015, 18:01



Antwort auf Beitrag von Aprilbaby

Die von der deutschen Auslandsvertretung hab ich schon mal erfolglos angemailt.

von germanit1 am 05.07.2015, 18:14



Antwort auf Beitrag von germanit1

Das ist aber schade und eigentlich eine Frechheit, denn denen sollte es doch am Herzen liegen, dass Kinder mit deutschen Wurzeln auch Unterricht erhalten! Dann würde ich direkt über die Schule deines Kindes gehen, so habe ich es hier auch gemacht und wirklich großes Glück gehabt, dass die Grundschule meiner Kinder tatsächlich portugiesisch und türkisch anbieten. Den ganz bürokratischen Weg kenne ich deswegen auch nicht und dieser ist bestimmt auch wieder unterschiedlich. Hier kennt zumindest das Schulamt alle Schulen, an denen nachmittags Sprachunterricht stattfindet. Leider kenne ich den Weg nicht, um alles erst einmal in Gang zu bringen. Bestimmt ist eine Mindestanzahl an Schüler nötig und dann ist eben noch die Frage, wer ist zuständig!?

von Aprilbaby am 05.07.2015, 20:00



Antwort auf Beitrag von Aprilbaby

Mit dem Schulleiter habe ich schon gesprochen. Der ist selbst deutsch-italienisch aufgewwachsen. Der will aber erst Deutsch als 3. Fremdsprache fuer die Italiener einfuehren. Deutsche Kinder sind hier wohl zu wenig. Ich habe angeregt, muttersprachlichen Deutschunterricht fuer die ganze Insel anzubieten und eventuell nur 1 Mal alle 14 Tage, dafuer aber mehr Stunden Unterricht zu machen (wegen der Fahrerei). Er wollte es wohl irgendwann mal ansprechen. Er hat mir aber auch gesagt, dass es im Internet Seiten zum Ueben gaebe. Naja. Irgendwann hatte ich mal hier gelesen, dass die Komunen den Unterricht organisieren muessen.

von germanit1 am 06.07.2015, 09:27



Antwort auf Beitrag von germanit1

Hej! Das war auch mal meinLieblingsthema, aber war dann schnell nicht mehr aktuell und gesetzesmäßig bin ich nicht mehr auf dem neuesten Stand. Damals - vor ca. 11Jahren - wares so, daß alle EU-Sprachen als Muttersprachenunterricht angebotenqwerden mußten. Das war eine EU-Regelung, uim den "Wanderarbeitern" und ihren Kindern die Rückkehr zu erleichtern, sprich eine Hilfe für das Prinzip der EU-Freizügigkleit. Voraussetzung war,daß diasKind eingeshcult ist und die Sprache zuhause gepflegt wird. Ich erinnere mich nochgut an dieBedingung,daß bei mehrerenSprachen1 gewählt werdensollte. Den Unterricht bezahlte das Gastland, sprich die Kommune. Hier inDKwar es damalsso,daßdie damals neue Regierung den Mutterspachenunterricht für Türken, Somalier etc. abschaffte. Das deuteten unsere kommunalen Politiker so, als sei der gesamte Muttersprachenunterricht durch die neue Regierung hinfällig gemacht worden. Aber Landesgesetz hebt ja nicht EU-Recht aufr und das war eben auch anders gemeint, also bestanden wir bei unserer Gemeinde (Schulverwaltung) auf unseremRecht und bekamen es. Eine Zeitlang hatte unsereGemeinde diesesAngebot sogarauf ihrerHomepage - das ist wohlwieder vorbei... Jedoch inAarhus, weil bei uns zu wenig deutschsprachigeKinder warenm - und auch fürdie Übernahme derFahrtkosten mußtenwir dann noch einmal k#ämpfen. Unterrichtet wurden dann Kinder allen Alters auf den verschiedensten Niveaus in einem Scuhu-Klassenraum von einer dt. Lehrerin (die wir auch privat kannten). Also, wir haben es dann auch wieder gesteckt, weil der Aufwand für die Tochter zu groß ium verhältnis zum Gewinn war-. Ichweiß, daßSchweden da großzpügiger oder einfacher ist, denn Freunde von uns haben dort sogar nur für ihre beiden KinderMuttersprachenunterricht ANGEBOTEN bekommen. Von den meistenanderenLändern kenne ich nur Kampf undAblehnung, in finanzschwachenZeiten wollebngemeinden eben nicht in sowas investieren, zudem herrscht ja oftdieMeinung vor,die eigeneSprache sei viel wichtiger(oder Englisch, Deutsch oder Spanisch komme ja als Fremdsprache ein paarJahre später in der Schule) oder ... Ich würde versuchen, die EU-Gesetzeslage zu sondieren, ich glaube nicht, daß sich DA etwas veränderthat. Und damit dann diePolitiker "schlagen". Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 06.07.2015, 09:49



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Die Spanier würden mir hier was husten ... Für drei Kinder in der Region. Vielleicht gibt es noch das eine oder andere Kind an der Küste , aber wöchentlich zwei Stunden Anfahrt sind mir eindeutig zu viel , wenn es da soetwas gäbe.

von reblaus am 06.07.2015, 20:31



Antwort auf Beitrag von reblaus

Bei uns sind alle weiterfuehrenden Schulen in der Stadt. Die meisten Leute gehen da auch einkaufen, weil es da groessere, billigere Supermaerkte gibt. Deshalb hatte ich ja die Idee den Unterricht in der Stadt zu machen. Vielleicht 2 Stunden alle 2 Wochen. Die Eltern koennen ja in der Zeit in den Supermarkt gehen. In der Stadt gibt es auch noch mindestens 1 deutsches Kind. Die meisten Deutschen leben wohl auf der anderen Seite der Insel. Hier kenne ich nur 1 mit 1 Schulkind und eine mit 2 KiGa-Kindern (wobei ev das aeltere Kind jetzt auch in die Schule kommt, sonst halt naechstes Jahr).

von germanit1 am 07.07.2015, 17:31