Mehrsprachig aufwachsen

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Geschrieben von NessiMaus am 22.01.2017, 19:33 Uhr

Muss nochmal nachfragen

Hallo,

Ich hatte vor einer Weile schon einmal gefragt,aber ich bin mir noch extrem unsicher.

Zu unserer Situation: ich bin Deutsche, mein Mann ist Serbe. Wir leben zum größten Teil in Deutschland, aber Pendeln oft nach Bosnien.
Mein Mann und ich sprechen nur Englisch,da es einfacher für uns ist. Ich spreche mit unserem Sohn(7 Monate) Deutsch und mein Mann Serbisch.
Ist es nicht irgendwie zu viel? Also mit 3 Sprachen? Ich habe halt Sorge, dass wir ihn damit verwirren.

Liebe Grüße
Nessi

 
6 Antworten:

Re: Muss nochmal nachfragen

Antwort von lubasha am 22.01.2017, 20:56 Uhr

Dein Kind wird sicher alle 3 Sprachen verstehen können. Es wird auch sicher Deutsch sprechen können, spätestens in der Schule ab der 5. auch Englisch. Ob es wirklich Serbisch sprechen wird, stelle ich mir schwer vor. Dein Mann arbeitet wohl den ganzen Tag und sieht das Baby nicht so oft wach? Ist er bereit, sich zu 100 % bei Kindererziehung aktiv dabei sein? Die meisten Männer, die ich kenne, sind meistens zu 50 bis 75% der Zeit mit der Familie aktiv dabei.

Ich würde es machen, warum denn nicht?
2 aktive Sprachen und 1 in passiv. Klingt gut.

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Re: Muss nochmal nachfragen

Antwort von streepie am 23.01.2017, 10:01 Uhr

Unsere Freunde (sie deutsch, er französisch) leben seit 10 Jahren in England und sprechen miteinander englisch. Sie spricht mit der 8-jährigen Tochter Deutsch, er Französisch, Schul- und Umgebungssprache für das Kind ist Englisch.
Die Tochter ist 3-sprachig, Englisch ist die stärkste Sprache, Französisch die schwächste, aber sie spricht alle aktiv.

Wichtig ist, dass dein Mann Serbisch mit deinem Sohn spricht, und ihr auch in Serbisch vorliest - dann lernt er es auch. Vielleicht könnt ihr ihn auch, wenn ihr in die Schule kommt, auch noch in serbischen Muttersprachenunterricht schicken, damit die Sprache gefestigt wird (ist aber kein Muss)

Nein, drei Sprachen verwirren ihn nicht - und ihr macht das schon richtig so, wie ihr es macht!

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Re: Muss nochmal nachfragen

Antwort von DK-Ursel am 23.01.2017, 10:37 Uhr

Hej!

ichschließe mich Streepie an.
Und vor allem:
Sprachverwirrung ist ein Mythos, den menschen aufgebracht haben,d ie leider von Mehrsprachenerziehung wenig bis keine Ahnung haben und der sich trotzdem so gut hält.
Wenn also jemand sowas zu Dir sagt- frag Dich immer, WER Dir da rät.
Hat derjenige sich beim Spracherwerb seines (vielleicht sogar einsprachigen Kindes einen Kopf darüber gemacht, wie das geht?
Hat der Mensch überhaupt Ahnung , Erfahrung mit mehrsprachiger Erzioehung???

Verwirrt sind bestenfalls dieMenschen, die in so einen Mehrsprachenhaushalt kommen und merken, wie die Familienangehörigen zwischenden Sprachen wechseln und mit ihnen jonglieren. Den Beteiligten brummt dabei Kopf nicht!!!

Es wird sich zeigen, wie gut Dein Kind die 3 Sprachen beherrschen wird, aber auch ein aktiver Sprachschatz, muttersprachlich erworben, ist doch prima und kann schnel laktiviert werden,wenn es nötig ist.
Macht nur weiter so - das klappt.!

Was das "zuviel" angeht, so schrieb mal jemand in einem Forum:
Du denkst auch nicht darüber nach, daß Dein Kidn zuviel auf einmal lernt und macht, wenn es läuft, dabei ein Fähnchen schwenkt und fröhlich singt - oder?

Gruß Ursel, DK

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Re: Muss nochmal nachfragen

Antwort von Kacenice am 25.01.2017, 21:10 Uhr

Hey,
Unsere Töchtern (3 und 11 Monaten) werden 3 sprachig erzogen. Ich spreche mit denen Tachechisch, mein Mann Mazedonisch und wir leben in Deutschland. Die große kam erst mit einem Jahr in eine Spielgruppe,an zwei Tagen für 3 Stunden. Da hat Sie erstmal Deutsch gelernt,bis dahin haben wir mit Ihr nur in eigener Muttersprache gesprochen. Ab 2 Jahren ging Sie zu Krippe für 4 Stunden am Tag,da hat Sie richtig und schnell Deutsch gelernt. Jetzt spricht Sie alle drei Sprachen und kann gut unterscheiden wer und wie spricht. Es hat nur bisschen länger gedauert bis Sie hat angefangen zu sprechen als bei gleichaltrigen,aber es könnte auch Charakter Sache sein.

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Re: Muss nochmal nachfragen

Antwort von germanit1 am 26.01.2017, 16:34 Uhr

Wann ein Kind sprechen lernt, liegt nicht an der Mehrsprachigkeit. Meienr hat frueher gesprochen als ein Kind, was wir vom Spielplatz kannten und was "nur" einsprachig aufwaechst.

Uns wurde damals in der Ausbildung gesagt, dass Kinder bis 3 Jahren 3 Spachen lernen koennen (besser nicht mehr Sprachen). Das waren Leute, die auch Erfahrung aus erster Hand auf dem Gebiet hatten.

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Re: Muss nochmal nachfragen

Antwort von DK-Ursel am 27.01.2017, 10:10 Uhr

Germanit, irgendwie kann man sich das ja auch selbst verklickern:
es ist und bleibt eine Zeitfrage - wieviel "Input" man dem Kind geben kann - der wird eben immer kleiner, je mehr Sprachen man hinzuzieht/hinzuziehen muß.
Da bleibt dann die mit dem kleinsten Zeitfenster schnell auf der Strecke.

Ansonsten bin ich ganz bei Dir, auch meine Große sprach eher und besser als viele einsprachige Gleichaltrige.
Hingegen fing die kleine Schwester deutlich später an als die Große --- und kann heute auch beide Sprachen auf sehr gutem hohen Niveau.Aberdie eine war von Anfang sprachlich interessiert, die andere hat ihre Prioritäten woanders, wie das bei Geschwistern eben so ist.
Und es ist ja auch ein Irrglaube, daß zweisprachige Kinder automatisch Dolmetscher, Schriftsteller oder sonstwas mit Sprache werden --- daß sie 2 Muttersprachen haben, heißt noch lange nicht, daß sie sich nicht beruflich für anderes begeistern können.

Schönes Wochenende - Ursel, DK - mit Kälte, aber Sonnenschein

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