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Mehrsprachigkeit, Familiensprache

Thema: Mehrsprachigkeit, Familiensprache

Hallo liebe Forum-Mamis, wie macht ihr das mit der Familiensprache? Ich meine, man ist ja gezwungen in der Familiensprache zu dem Kind zu reden wenn der Partner da ist oder wenn er nur im Zimmer ist, jederzeit aber dem Gespräch anschließen könnte. Oder alleine im Zimmer und der Papa kommt rein, dann wechseln wir schnell aber das ist ja auch Stress für das Kind, eben eine Sprache und jetzt die andere. Meine Sprache (Russisch) brauchen die Kinder nicht auf Muttersprachlichem Niveau können, deswegen dachte ich, ich spreche Russisch mit denen nur wenn Papa gar nicht zu Hause ist. Aber meine 8 Monate alte Tochter weiß ja doch gar nicht ob er zu Hause ist. Wie macht ihr das mit dem Vorlesen? Wir haben Bücher in beiden Sprachen. Wenn meine 2 jährige Tochter mir ein einem deutschen Buch etwas zeigt und auf Russisch sagt, dann sage ich es in beiden Sprachen. Auf Russisch, Damit sie zufrieden ist – sie kennt es! Und auf Deutsch damit sie es lernt, aber irgendwie merkt sie es auf Deutsch gar nicht. Zu unserer Vorgeschichte: bis jetzt war die Familiensprache Russisch, wir haben jetzt aus verschiedenen Gründen auf Deutsch gewechselt, obwohl wir beide Ausländer hier sind. Herzlichen Dank im voraus für eure Tipps!

von sunny456 am 06.12.2014, 14:08



Antwort auf Beitrag von sunny456

Ich würde dafür plädieren, dass Du mit dem Kind wirklich nur Russisch sprichst, egal ob der Papa dabei ist oder nicht. Du läufst sonst Gefahr, dass das Russisch immer weniger wird und schließlich gibst Du es ganz auf. Das passiert sehr vielen, die sich an zweisprachiger Erziehung versuchen. Selbst wenn der Partner die Sprache versteht, ist die Gefahr, dass die Umgebungssprache zur alleinigen Sprache wird, sehr sehr groß. Übersetze nicht für das Kind, sondern notfalls (falls er eingebunden sein muss) für Deinen Mann, sprich aber selbst konsequent Russisch mit Deiner Tochter. Silvia

von Silvia3 am 07.12.2014, 16:29



Antwort auf Beitrag von Silvia3

ich würde auch eher empfehlen, die Nichtumgebungssprache als Familiensprache zu haben. Falls Dein Mann sie schlecht versteht, wird er sie so umso eher lernen. Bei uns ist es so, dass wir zu Hause paradoxerweise beides sprechen: mit den Kindern eher meine Muttersprache (auch mein Mann), untereinander mit meinem Mann sind wir aber gewohnt seine Sprache zu sprechen. Unser Sohn (4) sagt dann manchmal, dass wir diese Sprache nicht sprechen sollen (womit er wohl eher meint, dass wir mit IHM reden sollen und nicht untereinander :-)) Vorlesen gibt es bei uns nach Wunsch in allen Sprachen, wir behelfen uns schon auch mal mit "wie sagt das Mama, wie sagt das Papa", aber Geschichten übersetze ich nicht extra, sondern lese original vor, notfalls übersetze ich, was mein Sohn nachfragt. Wir haben aber eben auch den Vorteil, dass sowohl mein Mann als auch ich alle drei Sprachen verstehen und fliessend sprechen, das macht vieles einfacher.

von Kacenka am 07.12.2014, 18:32