Thema:
mal wieder die 2. Sprache....
Hallo zusammen,
ich habe mich gestern mal wieder ein bisschen laenger mit der Tagesmutter (Martine) meiner Tochter (2 3/4) unterhalten, u.a. auch ueber die Sprachkenntnisse. Martine meinte, das meine Tochter franzoesisch ohne Probleme versteht (sie befolgt Anweisungen, etc), Nur mit dem Sprechen hapert es immer noch - sie spricht dort (nach fast 9 Monaten) immer noch kaum. Zuhause plappert sie munter drauf los (auf deutsch, mit ein paar franzoesischen Worten dazwischen), und mit den Kids dort verstaendigt sie sich auch irgendwie.
Jetzt macht sich Martine natuerlich Sorgen, wie das werden soll, wenn meine Tochter in die Ecole Maternelle kommt (im September) - dort sollte sie natuerlich (auch) sprechen. Ich tendiere ja dazu, ihr einfach noch Zeit zu lassen, und einfach mal abzuwarten, wie es in der Ecole Maternelle laeuft, in der Hoffnung, dass bis dahin der Knoten platzt. Vor allem, da sie mit dem Sprechen der Muttersprache auch recht spaet dran war (knapp 2)
Oder sollte ich irgendetwas unternehmen? Wenn ja, was? Noch mehr Franzosen um sie rum?
Danke
Connie
von
streepie
am 13.05.2011, 11:04
Hallo Connie,
ich wuerde mir wahrscheinlich keinen Kopf machen, insbesondere wenn Du sagst, Deine Tochter haette auch mit der Muttersprache etwas laenger gebraucht. In der Ecole Maternelle werden auch nicht alle Kinder schon perfekt sprechen koennen, einsprachig oder mehrsprachig.
Wir sehen das immer wieder in der Schule unseres Sohnes, wo immer mal wieder (allerdings etwas aeltere) Kinder dazukommen, die noch kein Franzoesisch sprechen. Je nach Temperament fangen diese dann entweder frueh an zu radebrechen oder spaeter an, gleich mehr oder weniger richtig zu reden.
Insofern abwarten. Selbst wenn sie in der maternelle Probleme bekommen sollte (sehr unwahrscheinlich in meinen Augen), waeren mit 3-4 Jahren noch alle Tueren offen, um etwas daran zu aendern.
Grusss
FM
von
Foreignmother
am 13.05.2011, 11:15
Vielen Dank, FM, das klingt ja schon recht beruhigend. Meine Mutter sagt immer "sie speichert" - das heisst, sie hoert ganz lange ganz aufmerksam zu, und will auch vieles wiederholt haben. Und irgendwann kommt es dann...
von
streepie
am 13.05.2011, 11:19
Dein Mutter hat absolut recht.
meine Tante sagte immer: Sie saugen auf wie ein Schwamm.
Eins meiner Lieblingsbeispiele war eben die Musikschule --- wo meine Tochter nicht nur nicht sprach, auch sonst nur sehr schwer zum Mitmachen zu bewegen war ,aber eben aufmerksam alles verfolgte.
Ich habe auch bestätigt bekommen von der Musiklehrerin, daß sie selten eine derart geduldige Mutter hatte,die immer wieder brav kam und sich und das Kind nicht abmeldete, "weil es eh nichts bringt".
Natürlich brachte es was, ich sah doch, wie mein Kind schaute und aufsog!
Aber dann fuhren wir mit einem Bus älterer Menschen auf Fahrt und sangen - und zum Entzücken der Mitreisenden klatschte mein Kind plötlzich zu den Kinderliedern aus der Musikgruppe, sang auch einiges mit ... und ich saß da und staunte und freute mich.
ALLES, was du jetzt hineinfüllst, ist nicht umsonst --- sei Dir dessen beuwßt und warte darauf, daß auch bei Deinem Kind irgendwann der richtige zeitpunkt gekommen ist.
Gruß unbekannterweise an Deine Mutter - Ursel, DK
von
DK-Ursel
am 13.05.2011, 11:23
Siehe mein Beitrag weiter unten, auch meine Tochter redet lieber deutsch, aber wenn sie in türkischer Umgebung ist, dann muss sie einfach türkisch reden, hatte eine Freundin, deren Sohn kaum türkisch sprach, inzwischen muss sie ihn zwingen, mit ihr deutsch zu sprechen, ich würde mir da auch keinen Kopf machen.
von
efuma
am 13.05.2011, 21:52
Hej Connie!
ich würde ihr einfach Zeit lassen.
Ich hatte auch eine sprachinteressierte, sprachbegabte große Tochter, die außerhalb der 4 Wände und zu Besuch hier kaum ein Wort sagte.
Nahcbarn äußerten sich besorgt und rieten mir, doch bittesehr Dänisch mit ihr zu reden, die Musikpädagogin hingegen meinte, kei ngrund uzr Panik, sie verstehe doch sichtlich alles ud folge interssiert mit (zeigte zuhause auch der Großmutter alles nach), usw.
ich hatte eine jüngere Tochter, nicht ganz so sprachlich interessiert, die deutlich später auch zuhause das Sprechen anfing (mit 3, wo die andere mit 2 soweit war), aber alles verstand - und die dann irgendwann auch losplapperte- in beiden Sprachen.
Der Zeitfaktor und das eigene Tempo, es ist so traurig, daß so viele Erwachsene dies den Kindern nicht mal i den jüngsten lebensjahren zugestehen wollen!
Übrigen ändert sich zwischen dem 3. und 4. Labensjahr enorm viel - nicht umsonst siedeln die meisten Länder da ja auch den Eintritt n den KIGa an, egal wie die Kinder vorher beaufsichtigt und betreut wurden.
da wollen sie den radius erweitern, da brauchen sie andere Anregungen, da werden sie - bei aller Angst vor dem Neuen - auch ein Stück unabhängiger und selbstbewußter, und dazu gehört dann auch das Sprechen.
ich habe bei meinen Töchtern nichts geändert, egal wie die Ratschläge auch waren, un dieselbe Nachbarin, die immer wieder auf Dänisch bestand, wunderte sich dann eines Tages, was ich denn mit dem Kind gemacht hätte, es hätte sie ja beinahe totgequatscht.
Tja - ich hate ihr nur Zeit gelassen, selbst zu entscheiden ,wann sie sich sicher genug für eine Konversation mit der Nachbarin fand.
Nur Mut, vertrau Deinem Kind und gib ihm Zeit - das ist ein ganz großes Geschenk, das sich auszahlt!
Gruß Ursel, DK
von
DK-Ursel
am 13.05.2011, 11:19
Deine Tochter ist noch so jung, da wuerde ich mir keine Sorgen machen. Nicht jedes Kind plappert mit 2J schon los. Und wenn sie offensichtlich alles versteht, dann ist es doch wunderbar.
von
Pamo
am 13.05.2011, 14:47
... es gibt Kinder , die Jahrelang eine zweite Sprache nur "passiv" gebrauchen, also nur hören und verstehen, aber nich selbst sprechen.
Deine Tochter ist auch noch recht jung. Weißt Du, dass ein Kind etwa 100 Wiederholungen eines Wortes braucht, bis es das Wort selbst aktiv gebrauchen kann. Ich sehe es wie Du, abwarten und ihr Zeit lassen.
Wenn sie ihre Muttersprache gut kann, dann kann sie die zweite Sprache in einiger Zeit auch gut "aufbauen". Man soll übrigens nicht zu viel erwarten, denn wenn Deine Tochter nun "erst" 9 Monate mit Französisch konfrontiert ist, dann kann man von ihr im Grunde nur so viel aktives Sprechen in der zweiten Sprache erwarten, wie bei einem Kind von etwa 1 Jahr. Also in Ruhe abwarten wäre meine Devise. LG Muts
von
Muts
am 13.05.2011, 21:27
Vielen Dank fuer eure Antworten!
Ich warte dann einfach mal ab ;-)
LG
Connie
von
streepie
am 16.05.2011, 09:41
