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kommt die Sprache später bei zweisprachigen?

Thema: kommt die Sprache später bei zweisprachigen?

Hallo, ich mache mir etwas Sorgen, dass mein Sohn sprachlich langsam sein könnte. Ich spreche mit (eher zu) ihm nur in meiner Muttersprache, der Papa ist deutsch und zu Hause sprechen wir deutsch. Mein Kleiner ist jetzt korrigiert 7,5 Monate. Er ist sehr aufmerksam und schaut uns wie hypnotisiert auf die Lippen, wenn wir was sagen. Und obwohl wir sehr viel sprechen, langsam und laut, hat er noch nie versucht, die Laute nachzumachen. Manchmal lacht er vor Begeisterung, aber das ist dann schon alles. Er lautiert selten, führt dann Selbstgespräche. Er hört aber sehr gut. Kann es sein, dass er durch die zwei Sprachen verwirrt ist? Eher nicht,oder, weil er sie wahrscheinlich noch gar nicht als zwei verschiedene Sprachen erkennt. Ich vermute, dass irgendwas nicht stimmt... Wann haben Eure Kinder das erste Wort (bewußt und richtig angewendet) gesagt? lg

von Leela am 06.03.2014, 23:54



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Hej Leela! Das fragst Du jetztaber nicht im Ernst? Dein Sohn ist gerade ein halbesJahr alt, der hat noch sehr viel zeit, sprechen zu lernen!!!! Auch wenn in manchen Büchern zu mThema behauptet wird, daß man beweisen könne, daß mehrsprachigeKinder später sprechen, so könnendas die wenigstens menschen,die ich it solchenKidnern kenne, bestätigen. Oftmals ist es, wie bei uns auch ,sogar innerhalb einer Familie grundverschieden, was ja nur zeigt, wie unterschiedlich Menschen, ja sogar Geschwister oder wie bei DSchwestern sind! Meine Große hat früh angefangen, lief ihren gleichaltrigen einspracihgen Kameradinnen sprachlich davon, sprach mit 2 ganze kleine Sätze, sehr bald dann auch Nebensätze - in beiden Sparchen. Die Jüngste machte das genauso - aber 1 Jahr versetzt, also erst mit 3. Da ich aber immer sah, daß sie gut hörte, beide Sprachen verstand, auch nach dem 2. Jahr komplizierter werden Sätze, war ich nicht besorgt. heute hat sie wie ihre Schwester einen sehr guten Wortschatz und gute Grammatik in beiden Sprachen - nur ist sie imemr noch der Schweiger i nder Familie! Im Irgendwann wird Dein Sohn das tun,was man auf Dänischen "pludre" nennt, das meint, er gibt Laute in seiner Sprache von sich, denen man aber anhört, daß sie irgendwie strukturiert sind. ich fand das immer faszinierend, als ob sie eine andere Sprache als wir anderen sprechen,a ber eben auch mit Punkt und Komma. Gib Deinem Kind diese Zeit, sprecht viel mit ihm, laß ihn in Ruhe lernen - und laß Du Dich nicht verunsichern, damit tust Du weder Dir noch Deinem Sohn einen Gefallen! Viel Freude - und bleib uns hier erhalten! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 07.03.2014, 00:11



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Danke für Deine Antwort, ich erwarte nicht, dass er jetzt etwas sagt, es macht mir aber Sorgen, dass er so wenig Laute von sich gibt. Die Physiotherapeutin, bei der wir schon 30 mal waren, hat noch nie irgendwelche Laute von ihm gehört... Im krabbelkurs sehe ich wie andere Babys mit ihren Müttern "sprechen", das sind richtige Dialoge, das gibt es bei uns leider nicht. Er war ein Frühchen (5 Wochen zu früh) und hatte eine Hirnblutung, allerdings im Bewegungszentrum, wir haben mit einer Lähmung gerechnet. Jetzt ist er leicht hypoton aber nicht im Mundbereich, daran liegt es also nicht. Man hat uns gesagt, dass sich die Blutung auf seine kognitiven Fähigkeiten nicht auswirken wird, aber die Angst ist trotzdem da. Die Ärzte können ja keine Garantien geben, wenn es ums Gehirn geht. Ich versuche eine Erklärung dafür zu finden, dass er so wenig lautiert... lg

von Leela am 07.03.2014, 00:23



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Hej Leela! ja, mit so einer Hintergrundinformation wäre ich sicherauch ein bißchen besorgter. trotzdem solltest Du nicht zwangsläufig davon ausgehen,daß er wegender2 Sprachen späterspricht - aber eben auch nicht früher. Jungs sind sowieso nicht so"geschäwtzig" wie Mädhen, auch da gibt es Statistiken. Und letztendlich solltest Du natürlich sicher sein, daß er gut hört --- und ihn dan nvollquatschen (das habe ich jedenfalls mit meinen Kindern getan: Nur wen nich Wörter insie reinquatsche, könnensie die speichern und irgendwann wieder "ausspucken" ) Aber selbstwener nun ein bißchen später dran ist, weil er ein Frühchen ist. Aus einer dän. Mailingsliste zum Thema war eine Mutter mit Zwillingsfrühchen. Alle rieten zu nur 1 Sprachre, damit sie DIe wenigstens richtig lernten. Nun war aber Dänisch nicht ihre Muttersprache,es fiel ihr zu schwer, mit den Kindern Dänisch zu sprechen. Sie sprach also ihre Muttersprache mit den beiden - auch Jungs - und die waren dann zwar auch spät dran, entwickelten sich ansonsten aber wunderbar zweisprachig! Eine Hirnblutung hattensie wohl nichrt ,wie ich mich eirnnere, abersehr viele probleme in ihrer Entwicklung, sie waren arg "zurück" und haben wunderbar aufgeholt. Dies nur, um Dir Mut zu machen! ich kann mich nicht mehr erinnern, wann unsere mundfaule Jüngste so "gepludert" hat, aber vielleicht war das auch zu später als es die Große getan hat, die eben heute noch viel redet. Bitte erzähle doch, wenn er es dann tut, ich bin sicher, das kommt - irgendwann, nur Geduld! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 07.03.2014, 00:37



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Danke Ursel, das ist sehr lieb. Ich rede wirklich viel mit ihm und singe auch viel. Er hört besser als ich, jedes Geräusch, wenn ich nachts in sein Zimmer komme, seufzt er im Schlaf und er liebt Musik, lächelt immer, wenn man etwas für ihn spielt, egal ob Klavier oder Xylophon oder Lieder von CD. Am Gehör liegt das bestimmt nicht... Ich werde berichten, sobald sich etwas ändert. Auf die Idee, ihn einsprachig zu erziehen, bin ich nicht mal gekommen. Ich dachte, dass es für jedes Kind - egal verzögert/behindert oder gesund- besser ist, wenn es zweisprachig aufwächst. Ich habe mir vor kurzem zwei Bücher über zweisprachige Erziehung gekauft, habe aber erst die ersten Kapitel gelesen. Eine Freundin von mir erzieht ihre Kinder (3 Jahre und 8 Monate) ebenfalls zweisprachig. Die Tochter ist gerade 3 J. geworden und spricht generell sehr schlecht, nur deutsch, weigert sich, die zweite Sprache zu sprechen. Sie bildet 2-Wort-Sätze, z.B. "Baby macht", wenn sie sagen will, das das Baby weint. Ich kann sie kaum verstehen. Deswegen habe ich gedacht, dass die Zweisprachigkeit daran schuld sein könnte, dass das Kind am Anfang mehr Zeit braucht, um die zwei Sprachen zu "verdauen". lg und danke PS. Was heißt DK?

von Leela am 07.03.2014, 01:01



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Hej Leela! DK steht für Dänemark, internationale Abkürzung. Hier leben mein dän. Mann und ich. Mehrsprahcige Kindersindwiealle Kinder: Individuelll und mit ihrem eigenen Entwicklungstempo. Darum kann man eben auch nicht sagen, daß ein mehrsprachges Kind prinzipiell das eine schneller als das andere macht. Wohl aber, daß sie anfangs die Sprachen meistensetwas "mischen", weil sie einen ähnlich großen Wortschatz wie einsprachige Kinder haben, diesen jedochauf 2 Sprachen verteilt. Da gibt es natürlich Überschneidungen, also Wörter,die sie in beiden Sprachen kennen,aber eben auch solche Wörter, die sie nur in 1 Sprache kennen. Wenn man am Ball bleibt und ihnen hilft, ihren Wortschatz in beiden Sprachen zu entwickeln, legt sich das bald. Aber soweit seid Ihr ja noich nicht. Übrigens is tes weit verbreitet, daß Kindersich aus irgendeinem Grunde der einen Sprache quasi verweigern. Da hilft nur: Weitermachen - denn eine passive Sprache ist besser als gar keine. Und vor allem kann die passiveSprache eben schnell akitivitiert werden,wenn das nötig. Also, bleib uns hier erhalten, frag, wenn Du unsicher bist - hier sitzen viele Experten in der Praxis, durch die Praxis und berichte gern von der Entwicklung bei Euch. Musik und Singspiele, Fngerspiele u.ä. sind wichtig für die allgemeine Sprachentwicklung, also mach ruhig gern weiter so - das fördert das Sprachgefühl allgemein, sehr wichtig! Gruß Ursel, Dk

von DK-Ursel am 07.03.2014, 09:39



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Meine Kinder wachsen einsprachig auf und auch da ist die Bandbreite groß: Mein Großer sagte mit 6,5 Monaten 'Mama', aber so wie DK-Ursels große Tochter war der sprachlich ein extrem fittes Kerlchen. Die Unterhaltungen mit 2 1/4 waren wirklich grandios und schon ganz schön komplex. Mein Mittlerer sagte zwar mit 8 Monaten 'Mama' aber bis kurz vor dem 3. Geburtstag bliebs bei ganz wenigen Worten (es waren keine 10 allgemein verständlichen). Er ist sprachlich nicht so schnell und gewandt wie der Große, aber trotzdem topfit mit großem Wortschatz etc - und den Altersgenossen überhaupt nicht mehr hinterher. Mein Kleiner wurde 5 Wochen früher geholt - allerdings außer leichten Startschwierigkeiten war da nichts - sagte 'Mama' mit 11 Monaten. Im Vergleich hat er auch weniger gebrabbelt. Sprachlich ist er mit knapp 3 etwa so, wie der Große kurz vor dem 2. Geburtstag war. Das Ohr kaut er mir trotzdem ständig ab Sollte dein Kind nicht Brabbeln (auch nur für sich), dann sind die Sorgen berechtigt. Ansonsten lass dem kleinen Kerlchen noch etwas Zeit und fördere mit Singen, Sprechen etc. einfach weiter.

von Snaffers am 07.03.2014, 12:48



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Hallo, danke für Eure Antworten. Ich melde mich wieder, sobald sich etwas geändert hat. Er erzählt manchmal schon, meistens beim Spielen oder Wickeln und dann auch länger, es ist aber ein Monolog.#Wenn man ihn dann anspricht, hört er sofort auf, hört uns zu, antwortet aber nicht. lg

von Leela am 07.03.2014, 14:39



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

ich kann deine frage nur mit nein beantworten. mein großer sprach spät, hat aber in einem schub super aufgeholt. der kleine ist 21 monate und redet wie ein wasserfall. beide sprachen und schon recht viel im verhältnis zum großen damals. beide leben mit uns 2 sprachig. ich denke es ost typabhängig. dass er so gar keine laute nachmacht macht mich aber stutzig. hast du den kinderarzt mal darauf angesprochen. reagiert er wenn du ihn ansprichst ohne ihn anzusehen. er sollte deinen mund nicht sehen. lg

von emres am 07.04.2014, 23:06