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Geschrieben von Joaninha am 12.02.2016, 10:43 Uhr

Deutsche oder spanische KiTa? - Sorry, langer Text

Hallo zusammen

ich habe vor einiger Zeit schon einmal hier mit einer Frage zur Geburt in Spanien gepostet, die sich dann aber erledigt hat, weil mein Kind letztlich gesundheitlich bedingt in Deutschland zur Welt kam. Ich hatte mich dann, glaube ich, auf Eure Antworten nicht mehr gemeldet - das lag einfach daran, dass es in der ss drunter und drüber ging, sorry!

Meine Maus kam im Juni gesund und in Deutschland zur Welt. Inzwischen sind wir in Spanien und überlegen, das Kind ab September 2016 dort in eine KiTa zu schicken. Zur Situation: Ich bin die einzige, die mit dem Kind Deutsch spricht; allerdings sind wir sehr oft und auch über einen längeren Zeitraum in Deutschland bei den Großeltern.

Es gibt in der Nähe eine "deutsche" KiTa. In Anführungszeichen, weil mir, als wir dort einmal vorbeigeschaut haben, sofort einige Grammatikfehler auf dem Schild aufgefallen sind. Sie hat auch den Nachteil, dass es sich um eine private Einrichtung handelt; es gibt also keinerlei Kontrolle von staatlicher Seite. Vorteil wäre natürlich, dass das Kind mit der deutschen Sprache in Kontakt kommt; allerdings offenbar eben in einer eher rudimentären Form.

Dann gibt es die spanische KiTa, gleich um die Ecke und staatlich - aber ohne Deutsch.

Ich tendiere zur spanischen KiTa, bin mir aber nicht sicher, ob ich alleine die bilinguale Erziehung meiner Tochter "stemmen" kann. Wie würdet Ihr vor dem Hintergrund eurer Erfahrung entscheiden?

 
19 Antworten:

Re: Deutsche oder spanische KiTa? - Sorry, langer Text

Antwort von DK-Ursel am 12.02.2016, 11:50 Uhr

Hej Joaninha!

Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt Eurer Tochter --- schön, daß doch alles gut gegangen ist!

Das Argument, als einzige für die NIcht-Umgebungssprache "verantwortlich", zuständig zu sein, betrifft ja sehr, sehr viele von uns.
Auch ich war die einzige Deutsche weit und breit und habe es auch geschafft.,, meine Kinder fließend zweisprachig zu erziehen.
Natürlich wird der Einfluß bei Euch geringer, wenn das Kidn den ganzen Tag über in einer spanischen Einrichtung ist - da mußt Du dann jede freie Minute zuhause nutzen, Deutsch mit ihr zu sprechen, vorzulesen, zusingen etc.
.
Unsere kinder waren niemals auf einer dt. Einrichtung, die wären auch alle ca. 30km entfernt gewesen, wenn überhaupt, das war uns zuviel.
Sie waren aber auch nicht im dänischen Dorfkindergarten - der hatte keinen guten Ruf damals.
Was ich damit sagen will:
Bei der Wahl voin KIGA, aber auch Schule, solltet iIhr in 1. Linie nicht unbedingt die Nicht-Umgebungssprache als Kriterium haben, sondern viele andere Dineg sprechen lassen.
Das ist der Ort, an dem sich Euer Kind tagsüber aufhält, wo es erzogen, beeinflußt, unterrichtet wird, wo es Zuneigung und Sympathie erfahren soll.
Stimmen die menschlichen Voraussetzungen, stimmt die Umgebung, das Personal - soviel wie möglich, und kommt dann noch die andere Sprache hinzu:
Prima.
Wenn nicht, Pech gehabt.
Es wäre mir immer wichtiger, daß mein Kind es gut hat, sich wohlfühlt und ich es ohne nachzudenken dort lassen kann, wo ich es lasse als daß es dort meine Sprache lernt.

Wie Du selbst schreibst, sprechen bei Dir auch schon einige Gründe gegen die deutsche Einrichtung, d.h. eine Entscheidung dafür wäre ausschließlich sprachlich bedingt.
Entschuldige, das wäre mir zu wenig!

Und wie gesagt, sicher wirst Du einen Einsatz zuhause leisten müssen, denn der Zeitfaktor ist nun mal wichtig beim Lernen, aber nur wegen der Sprache riskieren, daß mein Kind in der zweit- oder gar drittbesten Umgebung aufwächst, wenn ich um die Ecke eine bessere habe?
Nee, das käme für mein Mutterherz, so sehr ich meine Sprache liebe, nicht in Frage.

Dein Kidn bekommt sicher soviel Deutsch mit, daß es damit leicht aufbauen kann - was ist überhaupt Eure Familiensprache?
Und dann erwähnst Du auch noch lange Dtld.aufenthalte - die können auch noch sehr viel helfen!

ich kenne übrigens auch dänisch-schwedisch/deutsche Familien, wo nur die Mutter oder gar nur der Vater zuständig für die Nicht-Umgebungssprache war und wo die kinder früh und lange täglich außer Haus waren, ohne daß es eine dt. Einbrichtung war:
E hat fließend geklappt - und wenn nicht.
Einen Grundschatz hat Dein Kind ganz bestimmt.

Alles Gute- udn erzähl doch hin udn wieder mal, wie es bei Euch so läuft!

Gruß Ursel aus einem heute frühlingshaften DK

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Re: Deutsche oder spanische KiTa? - Sorry, langer Text

Antwort von reblaus am 12.02.2016, 16:28 Uhr

Ich entnehme deinem Beitrag, daß nur Du mit dem Kind deutsch sprichst, aber sonst keine deutschsprachigen Kontakte in Deinem Umfeld sind.

Daher ist es schon legitim sich die private ( was ja nicht schlechter sein muß) Kita anzusehen. Die Frage wäre, wer spricht mit den Kindern deutsch? Und gibt es vielleicht andere deutschsprachige Familien, die ihre Kinder dorthin schicken?

Haben beide Kitas sonst das gleiche Konzept? Kennt Ihr Kinder aus einer der Kitas?
Frag doch mal in den nächst gelegenen parques, wer was über die beiden Kitas weiß! Ich suche derzeit eine neue Schule und die besten Adressen bekommet man durch die Mütter, die durch ihre Kinder die Erfahrungen haben.

Ps : Wo seid Ihr, daß es deutschsprachige Einrichtungen gibt, eher doch ungewöhnlich....?
saludos

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Re: Deutsche oder spanische KiTa? - Sorry, langer Text

Antwort von germanit1 am 12.02.2016, 16:35 Uhr

Ich wuerde erst einmal gucken, wie gut die da Deutsch koennen. Es bringt ja nichts, wenn die den Kindern da ein falsches Deutsch beibringen.

Seid ihr in Madrid? Wenn ja, wuerde ich mal gucken, ob die Deutsche Schule auch einen KiGa hat. Vielleicht gibt es auch eine deutsche Gemeinde mit Krabbelgruppe (die deutsche evangelische Gemeinde in Athen hatte eine Mutter-Kind-Gruppe, die sich 1 Mal in der Woche getroffen hat).

Ich bin auch der einzige deutschsprachige Ansprechpartner fuer mein Kind. Wir koennen auch nicht mal so fuer ein paar Tage / Wochen Verwandte in Deutschland besuchen. Einfach weil die kein Interesse haben. Trotzdem spricht Kind gut und akzentfrei (aber nicht immer fehlerfrei) Deutsch. Wir haben mit Musik-CDs mit deutschen Kinderlieder angefangen, dann deutsches Kinderfernsehen / DVDs / VHS und deutsche Buecher. Kind bekommt immer auch deutsche Buecher geschenkt und liesst die mittlerweile auch selbst. Bei usn in der Gegend leben auch andere Deutsche. Nur hat da niemand Interesse an Kontakt.

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Re: Deutsche oder spanische KiTa? - Sorry, langer Text

Antwort von Silvia3 am 12.02.2016, 19:00 Uhr

Hast Du bereits mit den Erziehern in der Kita Deutsch gesprochen? Diesen Test würde ich unbedingt machen, damit Du die sprachliche Qualität einschätzen kannst. Grundsätzlich wäre mir aber das Konzept der Kita wichtiger als die Spracherziehung, d.h. ich würde die spanische Kita vorziehen, wenn mir dort das Konzept grundsätzlich mehr zusagt als das der deutschen Kita.
Hast Du bereits versucht, andere deutsche Mütter ausfindig zu machen? Wenn man mal anfängt zu suchen, kann man ganz erstaunliche Entdeckungen machen. Ich habe meine Töchter zweisprachig Deutsch-Englisch erzogen und auch geglaubt, in der Diaspora zu leben. Nachdem ich mal angefangen habe, aktiv nach English native speakers zu suchen, habe ich mit der Zeit immer mehr aufgetan. Ich habe Zettel im Supermarkt ausgehängt und in Kindergärten und Schulen rumgefragt, ob es deutsche Familien gibt. Vielleicht kannst Du ja eine Mutter mit deutschsprachigen Kindern finden und Ihr könnt euch ab und an mal treffen. Dann hört Dein Kind mehr Deutsch und Du bist entlastet. Zweisprachige Erziehung ist, wenn man Erfolg haben will, echte Schwerstarbeit.

Silvia

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" Zweisprachige Erziehung ist, wenn man Erfolg haben will, echte Schwerstarbeit. "

Antwort von DK-Ursel am 12.02.2016, 19:11 Uhr

Hej Silvia!

So habe ich das nie gefunden.
Natürlich erfordert es einen einsatz.
Wenn es aber sowieso selbstverständlich ist, daß man mit seinem Kind die eigene Sprache spricht, ist das keine Schwerstarbeit.
Das wäre für mich die Umkehrung gewesen,. nämlich mit meinen Kindern eine Fremdsprache zu sprechen.
Und wenn man gerne vorliest, dann ist auch das, zumal in der Muttersprache, keine Schwerstarbeit, sondern Freude und Genuß.
Dito Singen, oder eben: Zeit mit den Kindern verbringen.

Sonst wäre alles mit den Kindern, das uns glücken soll, Schwerstarbeit, sonst wäre alle mit den Kindern verbrachte ja Schwerstarbeit (es kan ndoch nicht sein, daß es Schwerstarbeit ist,d ann mit seinen Kindern seine Muttersprache zu sprechen, oder?), und so möchtest Du das doch sicher auch nicht verstanden wissen.

Man muß sich Zeit dafür nehmen, zeit, i nder man seine Sprache ans kind bringen kann --- und dies so natürlich und selbstverständlich wie nur möglich, und eben absolut soviel wie möglich.

Ansdonsten aber unterschreibe ich voll bei Dir:
Das Ambiente und Konzept des KIGA, der Schule wären mir immer wichtigen, waren mir immer wichtiger als die Sprache.
Deutsch haben sie, in einer rein dänischen Umgebung, trotzdem sehr gut gelernt.

Gruß Ursel, DK

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Re: " Zweisprachige Erziehung ist, wenn man Erfolg haben will, echte Schwerstarbeit. "

Antwort von Silvia3 am 12.02.2016, 22:18 Uhr

Ursel, Du kennst ja meine Situation, da war es schon Schwerstarbeit. Aber ich weiß auch von vielen Muttersprachlern, dass sie in das Projekt Zweisprachigkeit ziemlich viel Arbeit investiert haben - und teils gescheitert sind.
Nicht jede Mutter liest mit Begeisterung vor und hat die Zeit, sich intensiv mit den Kindern zu beschäftigen. Besonders wenn man berufstätig ist und der Partner die Minderheitssprache nicht spricht - soviel ich weiß ist bei Euch ja Deutsch die Familiensprache -, bleibt diese oft auf der Strecke. Man muss schon ziemlich diszipliniert sein, um die Minderheitssprache auch bei größeren Kindern noch durchzuziehen, besonders wenn diese sich auf die bequeme Umgebungssprache festgelegt haben. Ich kenne viele zweisprachige Familien, die das nicht geschafft haben. Man sollte den Aufwand, den es erfordert, zweisprachig zu erziehen nicht klein reden - eben neben all dem anderen "Aufwand", den die Kinderaufzucht so mit sich bringt.

Silvia

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Re: " Zweisprachige Erziehung ist, wenn man Erfolg haben will, echte Schwerstarbeit. "

Antwort von DK-Ursel am 12.02.2016, 23:53 Uhr

Hej Silvia!

Jo, mit Deinem Hintergrund kopnnte ich das schon verstehen.
Und ich weiß natürlich, daß andere sich mehr disziplinieren müssen oder erstmal auch recht ... unbeholfen oder hilflos an die Sache rangehen.

Aber dann sollten wir uns beinahe darauf einigen, Kinderaufzucht eben als Schwerstarbeit zu bezeichnen ,was sie durchaus oft ist - meine letzten Jahre waren weiß Gott kein Spaziergang im Grünen!
Das hatte nur eben nie was mit der Sprache zu tun.

Nur wenn man durchzieht, daß man uneingeschränkt seine Muttersprache redet, sobald man wenigstens mit dem Kind allein ist - sprich in einer Zweisamkeit, wo andere nichts verstehen mÜSDSEN, dann ist DAS keine Arbeit.
Diese Arbeit hätte man schließlich auch zuhause ... man redet doch mit seinen Kindern!
Wer nicht gern vorliest, stellt eben (zu meinem Leidwesen, aber sicher doch auch zum Nutzen der Sprache) ein Hörbuch/Hörpsiel an oder setzt vor den Videofilm.
Wer seine Kinder nicht zum Violinenunterricht fährt, muß mit ihnen zum Zahnarzt, Fußball, Ballett - was weiß ich und redet auf der Fahrt..
Es gibt immer wieder Gelegenheiten, mit seinen Kindern zu sprechen ...

Ja, ich weiß, daß´manche da weniger Zeit haben als ich sie hatte - aber wie gesagt:
Die Sprache ist doch dann nicht die Schwerstarbeit, sondern die Organisation der gemeinsamen Zeit an sich.

Einsatz muß man bringen, das unterschreibe ich.
Von nichts kommt nichts.
und mag oder kann man das eine nicht, dann eben was anderes.
Vielleicht hat eben einer der VÄter, die ihren Kindern ihre Mutttersprache vermittelten, noch mehr Recht dabei:
Wir sind nun mal alle Eltern ,die sich darüber einen Kopf machen wie über Förderung und UNterstützung überhaupt.
Und dann sind eben diese Projekte Einsatz - (aber doch hoffentlich nicht Schwerstarbeit), und die Sprache folgt mit, denn man ist doch nicht stumm dabei!

Aber ich weiß sicher schon, wie Du´s meinst...
Gerade bei Euchh.
Du hast das ja mal sehr gut beschrieben, was Du leisten mußtest - das sehe ich bei uns so absolut nicht. Denn egal wo und wie: Menie Muttersprache vermittele ich meinem Kind ja sehr automatisch.
Und auch die anderen, die ich kenne, haben sicher weniger ackern müssen.

Was dabei rauskommt, hängt von vielem ab. Das kann man nie vorhersagen.

Gruß Ursel ,DK

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Re: Deutsche oder spanische KiTa? - Sorry, langer Text

Antwort von Joaninha am 13.02.2016, 17:48 Uhr

Danke für Eure Rückmeldungen

@Ursel, Silvia: ja, ihr habt absolut recht. Zuerst muss die Umgebung stimmen, dann kommt die sprachliche Förderung. Danke für die Klarstellung, das war ein Augenöffner! Ich bin nämlich eigentlich überhaupt nicht darauf aus, dass mein Kind unbedingt möglichst früh gefördert werden muss. Aber was die deutsche Sprache betrifft, liegt die Sache anders. Ich fände es rein gefühlsmäßig schon sehr schade, wenn sie kein (gutes) Deutsch könnte. Schon weil sie sich dann mit der deutschen Hälfte der Familie nicht verständigen könnte. Aber auch ich selbst würde es, glaube ich, innerlich als Zurückweisung empfinden, wenn sie nur Spanisch spräche – was nicht richtig ist, denn es wäre ja nicht ihre „Schuld“, wenn sie es nicht lernen würde. Vielleicht muss ich da einfach entspannter werden.

@reblaus: Wir sind in Madrid. Mich hat es trotzdem gewundert, dass es eine deutschsprachige KiTa gibt, zumal wir jetzt eigentlich nicht sehr zentral wohnen.
Stimmt, ich werde mich mal bei anderen Müttern umhören, was die so berichten. Ich hatte ohnehin vor, ab April die Krabbelgruppe hier zu besuchen, mal sehen, was dort so berichtet wird.
Sehe ich richtig, dass Ihr auch in Spanien seid? War Dein Kind/Deine Kinder hier im KiGa? Was war denn Dein Eindruck, ist das ähnlich wie in Deutschland oder sind die Betreuungskonzepte doch eher unterschiedlich?

@germanit: Ja, bei der deutschen Gemeinde gibt es eine Krabbelgruppe, da wollen wir im Frühling auch mal hin. Offenbar wird da auch ein richtiges „deutsches“ Programm geboten (im November z.B. Laternenlauf), das macht die Sache natürlich noch attraktiver. Denn solche Traditionen fehlen ja, auch wenn das Kind die Sprache noch so gut beherrscht.

@Silvia: Magst Du mal erzählen, warum bei Euch die Zweisprachigkeit Schwerstarbeit war?

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Re: Deutsche oder spanische KiTa? - Sorry, langer Text

Antwort von DK-Ursel am 13.02.2016, 19:05 Uhr

Hej nochmal!

Glaub mir, ich verstehe Dich 100%.
Ich habe zwar nie daran gezweifelt oder in Frage gestellt, daß unsere töchter zweisprachig aufwachsen und werden --- wir haben darübe rauch nie so diskutiert wieh hier, sondern einfach gemacht.
Aber ich weiß,d aß ich auch sehr, sehr traurig wäre, wenn meine Kinder nicht deutsch gelernt hätten oder hätten lernen wollen.
Meine Große sagte das mal ganz süß,a ls sie noch kleiner war:
"Was für ein Glück, mor, daß wir Deutsch sprechen ,Du hättest ja sonst keinen, mit dem Du das könntest."

Und selbst in den allerschwersten Teenagerzeiten meiner Jüngsten, die nicht nur wegen Pubertät, sondern auch wg. eines speziellen Päckchens, das sie trägt und aufschnüren muß in ihrem Leben, sehr schwer für uns alle waren und noch sind, wo sie bis heute sehr wortkarg uns gegenüber geworden ist, hat sie nieversucht, nur noch auf Dänisch mit mir zu kommunizeren.
Wir tauschen inzwischen an den Wochenenden und manchmal sonmst abends SMSen aus (sie wohnt wie ihre Schwester nicht mehr zuhause) --- immer auf Deutsch.
Sie spricht mit mir Deutsch,wenn sie kommt, wen nwir telefonieren oder Mails schreiben.
Und das ist nicht nur wegen der Sprache ein sehr gutes Zeichen für mich.

Doch, traurig wäre ich immer gewesen,w enn so gar nichts hängengeblieben wäre.
Aber wieviel hängenbleibt, ist immer sehr unterschiedlich und sogar bei meinen Töchtern gibt es da Unterschiede.

je mehr man da unterstützen kann - umso besser ist es natürlich, dagegen sage ich auch gar nicht!
Aber man muß auch aufpassen, daß die Sprache nicht die allererste Priorität wird.
Ich weiß von einer Frau, die darüber fast die Familie ruiniert hätte - weil der Mann sich absolut ausgeschlossen vorkam undundund....
Man muß kompromißbereit sein - Sprache soll verbinden und nicht trennen!

Gruß Ursel, DK

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Re: Deutsche oder spanische KiTa? - Sorry, langer Text

Antwort von reblaus am 14.02.2016, 13:59 Uhr

Hola Joaninha,

Wir sind noch nicht so lange hier und die Kinder schon älter. Kindergarten kenne ich daher nur von Deutschland. In der ersten Klasse sind mir aber deutliche Unterschiede ( der Kinder) aufgefallen. In D ist alles viel spielerischer, mehr Aufbewahrung, als Anleitung. In spanischen Coles infantil werden die Kinder konsequent, aber auch geschickt spielerisch auf die Schule vorbereitet. Meine Tochter mußte neben den neuen Sprachen auch noch schreiben und Silbenlesen im ersten Schuljahr aufholen.
Erfahrungen zu Kindertagesstätten habe ich nicht. Ich weiß zwar , daß es hier zwei im Ort gibt, aber die meisten Mütter betreuen ihre Babys selbst oder die Großeltern übernehmen die Kinderbetreuung. Eine Nachbarin hat ein Kindermädchen, daß auch putzt..( der ältere Junge (6) wird jeden Tag von einem Taxi in eine 50 km weiter weggelegene englische Privatschule gefahren...keiner kommt mit denen so recht klar, die sind total hochnäsig). Aber gäbe es für Euch vielleicht noch die Lösung : ein Aupair aus D?

Grüße aus der Communidad Valenciana

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Re: Deutsche oder spanische KiTa? - Sorry, langer Text

Antwort von Nadinnsche am 15.02.2016, 10:24 Uhr

Bei uns war die deutsche Kita schon keine Option, weil sie doppelt so teuer war als eine normale Private.

Die privaten Kitas können sich gerade nicht leisten schlecht zu sein, unsere und andere sind seid der Krise nur zu 50% ausgelastet.

Bei den Öffentlichen kriegt man nicht immer Platz.

Für die deutsche Kita hätte ich mehr arbeiten müssen (arbeite 75%), das fand ich sinnlos, dann verbringe ich lieber mehr Zeit mit dem Kind
und rede mit ihm in der deutschen Sprache.

Papa ist Spanier, Familiensprache ist Spanisch, Kitasprache ist Catalán. Spanisch ist die stärkste Sprache, dann kommt deutsch, dann überraschenderweise catalán.

Ich würde sagen, dass mein Kleiner mit knapp drei leicht hinterher ist mit der deutschen Sprache, aber er unterscheidet fast perfekt
und antwortet immer in der entsprechenden Sprache. Mittlerweile kann man ihn fragen: Wie sagt der Papa dazu. Oder wie sagt die Ana (Erzieherin) dazu…
Leider ergibt es sich nicht, dass wir länger nach Deutschland fahren. So zweimal im Jahr für ne Woche ist sicher nicht förderlich für die Sprache,
habe aber insgesamt das Gefühl, der Einfluss reicht für die Sprache.
Ach ja, wir haben 2 deutsche Gruppen, die wir regelmässig besuchen.

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Re: Deutsche oder spanische KiTa? - Sorry, langer Text

Antwort von Joaninha am 15.02.2016, 10:35 Uhr

Das hat Deine Tochter sehr süß ausgedrückt! Und sie hat ja ganz recht, Sprache ist gerade im Ausland etwas so Verbindendes. Ich kann mich gut auf Spanisch unterhalten und bin nicht (mehr) auf einem Niveau, das nur eine Konversation über das Wetter erlauben würde. Und dennoch, obwohl ich über alles sprechen kann: Es ist eben eine fremde Sprache. Sie macht aus meinen Gesprächspartnern "die Spanier" und aus mir "die Deutsche". Es ist schön, wenn diese Schranken wegfallen, weil man sich in der eigenen Sprache unterhält.

Liebe Grüße!

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Re: Deutsche oder spanische KiTa? - Sorry, langer Text

Antwort von Joaninha am 15.02.2016, 10:45 Uhr

Hola aus Madrid,

ja, ein Kindermädchen wär schon nicht schlecht... und das mit dem Taxi ist ja auch ungeheuer praktisch. Dass ich da noch nicht drauf gekommen bin

Nein, ernsthaft, ein Au pair wäre wohl möglich, aber jetzt so frisch als "neue" Familie hätte ich kein gutes Gefühl, wenn jemand von außen für längere Zeit dazu käme. Vielleicht ist das eher was für später.

Das mit der Vorbereitung auf die Schule habe ich auch schon gehört. Die Kinder hier nehmen den Kindergarten ja auch ganz selbstverständlich als Schule wahr. Neulich hat ein Vierjähriger von seinen "Schulfächern" erzählt. Ich habe große Augen gemacht und nachgefragt, welche Fächer er hat. Er: "Kneten, Malen, Basteln..." Zu süß!

Verstehe ich richtig, dass Dein Kind hier erst einmal Spanisch lernen musste? Und dazu kommt wahrscheinlich in Valencia noch katalanisch, perdón, valenciano... puh!

Liebe Grüße

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Re: Deutsche oder spanische KiTa? - Sorry, langer Text

Antwort von Joaninha am 15.02.2016, 10:54 Uhr

Also, mehr arbeiten würde ich auch nicht für eine deutsche KiTa. Genau wie Du sagst: Man verbringt seine Zeit mit Arbeit, damit andere mit dem Kind Deutsch sprechen können...

Ich bin inzwischen nach den Rückmeldungen hier doch eher abgekommen von der deutschen KiTa. Auch bei euch scheint es ja gut zu klappen mit nur einer deutschen Bezugsperson und zusätzlich deutschen Kontakten. Dann ist es sicherlich entspannter, das Kind in die spanische KiTa zu schicken. Vorausgesetzt, wir kriegen einen Platz - aber hier scheint man doch gute Chancen zu haben. Thema ist bei uns ja auch, dass die KiTa näher bei uns liegt, so dass es auch einfacher ist, wenn sich die Kinder mal gegenseitig zu Hause besuchen.

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Italien: keine deutsche Schule und trotzdem klappts

Antwort von Karin71 am 16.02.2016, 11:27 Uhr

Hallo,
ich schreibe Dir aus der Provinz Mailand. Meine Tochter ist nun 10 Jahre alt, sie ging nie in eine deutsche Einrichtung. Ich arbeite zudem im vollen Schichtdienst, dh. teilweise sehe ich sie 1 Woche lang nur zum Frühstück.
Trotzdem liest sie mittlerweile dicke Bücher auf deutsch, versteht alles, spricht akzentfrei, wenn auch nicht 100% fehlerfrei. Ich bringe ihr auch das Schreiben bei und würde das auch als sehr zufriedenstellend beurteilen. Mein Mann versteht kein Deutsch. Es ist daher nicht einfach.
Begonnen habe ich mit Vorlesen von deutschen Büchern, Kinderliedern und deutschem Fernsehen über Astra. Als sie noch nicht in die Schule ging, sind wir oft 2 Wochen bei meinen Eltern in Deutschland gewesen, jetzt ist sie im Sommer 3 Wochen alleine dort, sonst nur über Brückentage.
Dann arbeiten wir regelmäßig und viel Einsatz beiderseits deutsche Lernhilfen durch, beispielsweise "Lernstark in der 4. Klasse Rechtschreibung". Diese Bücher bekommt man auch über Amazon. Es erfordert viel Ausdauer, aber es lohnt sich.
Zudem gehen wir regelmäßig in die deutsche Kirchengemeinde in Mailand zum Gottesdienst. Zum Kommunionsunterricht war sie in der deutschen Schule und konnte den Kindern dort das Wasser reichen.
Also wenn Du zu Hause dein Bestes gibst, dann klappt das auch mit der spanischen Schule.
LG Karin

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Re: Deutsche oder spanische KiTa? - Sorry, langer Text

Antwort von Canaren am 18.02.2016, 8:35 Uhr

Hallo und hola
für mich war damals das Konzept am allerwichtigsten...und da konnten mich die internationalen Angebote nicht überzeugen. Somit bin ich bei einem Waldorfkindergarten gelandet...in dem spanisch gesprochen, deutsch verstanden wurde. Das war die richtige Entschedung, liebe Grüße - man ist das nasskalt gerade hier!!!!!

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Re: Deutsche oder spanische KiTa? - Sorry, langer Text

Antwort von Joaninha am 18.02.2016, 9:38 Uhr

Waldorf fände ich super, aber gerade das gibt es hier in der Nähe leider nicht... Aber dafür eine Initiative, die sich für die Gründung einsetzt. Hm, ob die Erfolg haben, solange die Maus noch klein ist? Hier ist das Wetter auch eklig, die ganze Nacht hat es geregnet.

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Re: Deutsche oder spanische KiTa? - Sorry, langer Text

Antwort von Canaren am 18.02.2016, 13:53 Uhr

Wo genau seid Ihr denn?

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Re: Deutsche oder spanische KiTa? - Sorry, langer Text

Antwort von Joaninha am 18.02.2016, 14:15 Uhr

In Madrid.

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