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Deutsch - Englisch ohne Englische Muttersprache

Thema: Deutsch - Englisch ohne Englische Muttersprache

Hallo zusammen, Kurz zu uns: Wir leben zur Zeit in Amerika für ein halbes Jahr, unsere Kinder sind nun 15 Monate alt. Unsere Muttersprache (Mama und Papa) ist deutsch. Englisch ist auf einem guten (Papa besser als Mama) Niveau aber nicht perfekt. Nun überlegen wir uns es den Kindern später leichter zu machen, auch im Hinblick auf eine zukünftige dritte Sprache, die Kinder zwei sprachig aufwachsen zu lassen. Wir haben schon oft gehört, dass eine mehrsprachige Erziehung nur sinnvoll ist, wenn min. ein Elternteil Muttersprachler ist. Uns fallen folgende Möglichkeit ein: - englisch sprachiges Aupair (wenn wir zurück in D sind) nur englisch mit den Kindern und deutsch mit uns (sie will ja deutsch lernen) - englisch sprachiger Kindergarten (gibt es in unserer Heimatstadt) - Bücher und Lieder in englischer Sprache vorlesen bzw. singen - auf die Schule hoffen ;) Hat jemand Erfahrung mit diesen Möglichkeiten? Macht das Sinn? Ist eine Zweisprachigkeit so überhaupt zu erreichen? Danke schon jetzt für jede Antwort! Tine

von Tine838 am 15.05.2015, 05:41



Antwort auf Beitrag von Tine838

Hej! ich glaube nicht, daß Ihr damit viel Erfolg haben werdet. Eure Kinder sind jetzt noch sehr klein, auch in einem halben Jahr haben sie kaum Englisch aufgefangen, wenn überhaupt,. sprechen sie sicher erstmal ein paar Brocken Deutsch. Immerhin leben so kleine Kinder doch eng mit den Eltern zusammen, und Ihr redet doch sicher Deutsch miteinander. D.h. es wäre in jedem Feine Sprache, die IHR in Dtld. (ziemlich) neu an die kinder bringen müßtet. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind alle sehr gut, wenn sie denn zu verwirklichen sind, aber ich sehe sie eher als unterstützende Maßnahmen,wenn sowieso zweisprachig erzogen wird. Vielleicht ist Euer Englisch/Amerikanisch derzeit auf einem besseren Niveau als das anderer, die dieses Ansinnen hier auch schon geäußert haben, aber glaube mir, ich weiß selber, wie schnell sowas verblaßt, wenn man nicht ständig in einer Sprache lebt. Und die Anforderungen ändern sich ja mit dem Wachsen der Kinder -bald sind dasTöpfchen und der Windeleimer nicht mehr interessant und der Sandkasten, die Schaukel und später die Hausaifgaben werden im Vordergrund stehen. Köntn Iht das täglich auf Englisch meistern, wollt Ihr das? ich will nicht verhehlen, daß ich ein großer Skeptiker, um nicht zusagen gegner, bei solchen Ansinnen bin , schon gar mit Deinen Begründungen: Mehrsprachigkeit geschieht bei den Eltern dieses Forums nicht amit Blick auf bessere, leichter zu ergatternde Schulnoten, sondern aus der Notwendigkeit heraus. Wir leben in verschiedenen Sprache - und unsere Kinder somit zwangsläufig auch. Bessres Schulleben, leichteres Lernen anderer Sparchen. DAS kann man auch anders erreichen - durch eine gute Muttersprache vor allem! Die wird auch geprägt i nderKleinkiondzeit - Singspiele,Fingerspiele, bewegungsspiele -allesmit Sprache, Thythmus vebrunden, fördern allgemein das gute Sprachegefühl. Kannst Du das in derFremdsprache,die Englisch fürEuch ist, leisten? Zumal Deutsch eine Sprache ist, die Einblick in komplizieretere Grammatikgebilde gibt (meine Große war einmal hier in DK sehr dankbar dafür, auch Deutsch zu kennen - dadurch wurde ihr die Grammatik in Latein leichter zugänglich --- eben weil sie durch diese Muttersprache verschiedene Endungen in der Konjugation und Deklination längst kannte, was esauf Dänischso nicht gibt, ebenso wenig wie imEnglischen). Eine facettenreiche, guteMuttersprache ist mehr wert als eine halbe Fremdsprache, und die belibt Englisch vermutlich für Eure kinder. Man empfiehlt immer, die Herzenspsprache zu sprechen. Darum schreibe ich meistens gegen so einen Plan, denn die meisten erledigen sich von selbst. Man stößt an seine Grenzen, und wenn man nur ein bißchen Selbstkritik oder sprachliche Ansprüche hat, merkt man das sehr schnell. Andere Dinge wie Konzentration, Ausdauer, Neugier, Wißbegierde, Lust am Lernen, Anordnungen entgegennehmen und befolgen etc. sind viel wichtiger für einen guten Schulerfolg als eine frühe Fremdsprache. Leider denken Deutsche anscheinend noch sehr (schul)fachgerichtet statt übergeordnet. Es ist übrigens bezeichnebnd, daß wir immer wieder Anfragen dieser Art hier beantworten, seltenst jedoch von den Fortsetzungen hören. Zwei Mütter in diesem Forum erziehen glaubhaft englisch, ich habe gelernt, davor den Hut zu ziehen. Ich hoffe, beide melden sich noch zu Wort, vor allem Silvia hat sich dazu aber auch schon mehrmals geäußert, wenn Du also die Suchfunktion bemühst, wirs tDu hoffentlich fündig. Ich habe jetzt mehr als 20Jahre inDK gelebt und merke immer noch,weie wenig ich auf Dänisch differenzieren kann. Wieviel facettenreicher, wortreicher, differenzierter meine dt. Muttersprache ist. Und wieviel mehr ich mich darin wohlfühle! Dabei spreche ich fließend Dänisch in allen Lebenslagen - dennoch hätte ich nie auch nur getträumt, meine Kinder Dänisch zu erziehen (oh nee,das tut man ja eh nicht, wer braucht schon Dänisch, wenn er nicht eh dort lebt - Englisch ist da angesagter! -- ironie off.) Mein (aktiver) dänischer Wortschatz ist um einiges ärmer als der deutsche, trotz allem merke ich selbst, daß mein Satzbau oft deutsch inspiriert ist -- kurz: Ich spreche nicht authentisch Dänisch, nur fließend... Mich wundert immer wieder, wieviel sich da manche mit Englisch (aus der Schule --- oder bei einem kurzen Auslansaufhenthalt = Momentaufnahme, nicht Entwicklung) zutrauen. Aber bemüh mal die Suchfunktion, wir haben dazu schon viel diskutiert und wenn Ihr es durchzieht, freue ich mich über Rückmeldungen. Die fehlen hier wie gesagt schmerzlich! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 15.05.2015, 10:23



Antwort auf Beitrag von Tine838

Mein Mann und ich haben 15 Jahre im englisch-sprachigen Ausland gelebt, tagtäglich nicht nur auf der Arbeit, sondern auch im Freundeskreis Englisch gesprochen. Daher sprechen wir beide Englisch auf sehr hohem Niveau (ich fast auf Mutterspracheniveau, mich hält jeder andere Englisch-sprechende für einen Muttersprachler, nur der Akzent irriert manchmal - südafrikanisches Englisch). Trotzdem ist unsere Familiensprache deutsch geblieben, es war für mich einfach selbstverständlich, mit meiner Tochter deutsch zu sprechen. Sie kam mit 6 Monaten in die Kinderkrippe, wo sie nur Englisch gehört hat - mit 18 Monaten kannte sie gerade mal drei deutsche Worte, und kein englisches ;-). Englisch "lernt" sie jetzt (fünf Jahre später in Frankreich) einmal in der Woche nachmittags in einer Spielgruppe - aber ganz eherlich, es bringt so gut wie gar nichts. Sie kann ein paar Liedchen, und bis 10 zählen. Aber es macht ihr Spass, mit anderen Kindern aus ihrer Klasse spielerisch einer anderen Sprache ausgesetzt zu sein. Nächstes Jahr hat sie dann regulären Englischunterricht in der Schule. Eine Kollegin von mir beschäftigt ein Englisch-sprachiges Aupair, und der Junge (jetzt sieben) spricht einigermassen gut Englisch. Aber von Zweisprachigkeit ist er weit entfernt. Und die Cousine meines Mannes kam mit 6 in die Internationale Schule, wo sie auf Englisch und Deutsch unterrichtet wurde. Nach der Schule war sie fliessend zweisprachig. Ich bin ja der Meinung, das die Schule ausreicht, um Sprachen zu lernen ;-) - und das wichtigste - eine Sprache beherrscht und behält man nur, wenn man sie regelmässig anwendet.

von streepie am 15.05.2015, 14:02



Antwort auf Beitrag von Tine838

Hallo, Ich hatte 9 english native speaker Aupairs fuer meine Kinder. Ab dem 3. haben die Aupairs englisch mit den Kindern gesprochen (da waren sie ca. 6 und 4)… und meistens auch mit mir, was MIR und meinem Englisch wiederum sehr gut getan hat :-) Die Maedels haben trotzdem alle Deutsch gelernt, weil ich immer daruf geachtet habe, dass sie deutsche Freunde finden. Wenn man Aupair und engl. Kindergaten kombiniert ist das natuerlich ideal und das beste was man machen kann in dieser Hinsicht. Im Vergleich zu den Klassenkameraden meiner Kinder habe ich gemerkt, dass meine viel “besser” im Alltagsenglisch sind als der Rest der Klasse. Wenn man deutlich und langsam nach 1 Jahr englisch mit den Mitschuelern sprach, dann haben sie gut verstanden, aber in normaler Sprache, relativ schnell und nicht besonders deutlich ausgesprochen…. Ging da nichts. Nach dem ca. 5. Aupair (also das 2. das English mit den Kids sprach), habe ich sie in Sued-USA in einen McDonalds geschickt um essen zu holen… es klappte wunderbar :-) Und der Dialekt dort unten ist doch recht heftig… Nach dem 9. Aupair und etwas Zeit dazwischen sind wir dann in die USA gezogen. Der Grosse (der eigentlich nie so gern Englisch sprach) hat fast die oberste Stufe des Englisch-Sprachlernprogramms in der Schule erreicht und wir haben auf den Sonderunterricht verzichtet. Der Kleine (der immer englisch gebrabbelt hat) ist nicht soo gut, aber immer noch WEIT vor dem was seine Klasse in Deutschland nach einem Jahr Englisch damals konnte. Jetzt nach fast einem Jahr ist das sowieso alles kein Thema mehr. ICH wuerde nicht selbst versuchen das Kind auf Englisch zu “trimmen”. Da wueder ich mich (so wie ich es tat) auf Muttersprachler verlassen. Wobei die grosse Herausforderung sein wird, English native speaker Aupairs zu finden. Mir ist es jedes Jahr gelungen, aber der Aufwand ist nicht gering. Agenturen warden sofort ablehen sowas zu suchen. Ich hatte GB, USA und CA, nur Australien/NZ habe ich nicht mehr “geschafft”, Suedafrika haben wir mit einem Gastkind quasi abgedeckt :-) Gruesse Desiree ... die eigentlich niemals vorhatte in die USA zu ziehen... DAS war also nicht der Beweggrund :-)

von desireekk am 15.05.2015, 16:08



Antwort auf Beitrag von desireekk

Hallo ihr lieben, Vielen Dank für die ausführlichen Antworten. Wie schon geschrieben möchten nicht wir die zweite Sprache mit den Kindern sprechen, da uns bewusst ist, dass das einfach keinen Sinn macht. Man kommt hier schnell an seine sprachlichen Grenzen und das führt zu einer Unzufriedenheit bei Eltern und Kindern und zu einer falschen Sprache. Für uns stellt sich nun nur tatsächlich die Frage, ist eine zweite Sprache mit den oben genannten Möglichkeiten möglich und zielführend oder soll man lieber das Geld sparen für z.B. ein Auslandsjahr? Wie Desire schrieb, ist es also tatsächlich möglich, aber hier wiederum stellt sich für mich die Frage, könnten wir 9!!!! Aupairs finanziell tragen und ggf. noch ein Auslandsjahr finanzieren, möchte ich so viele "fremde" in meine Familie lassen, ist ja auch so eine Sache. Wir haben bei unserem Auslandsaufenthalt nur gemerkt wie unglaublich wichtig es ist gut Englisch zu können und wie schwer es ist es "später" zu lernen. Hier möchten wir schon gerne einen besseren Start für unsere Kinder. Was wir übrigens auch wissen ist, dass die Kinder hier kein Wort englisch lernen. Dafür sind sie erstens noch zu klein und zweitens ja nur mit ihren deutsch sprechenden Eltern zusammen. &512; Viele Schulen (auch Grundschulen) setzten heute übrigens schon einen passiven englischen Wortschatz voraus. &544; Und @Ursel: es ist meiner Meinung nach kaum etwas schlechtes daran zu finden wenn Eltern ihren Kindern einen einfacheren Start in eine fremde Sprache ermöglichen möchten. Noch lernen sie spielerisch und ohne Zwang (auch durch uns würde kein Zwang ausgeübt). Nur mal so nebenbei bemerkt.

von Tine838 am 15.05.2015, 18:38



Antwort auf Beitrag von Tine838

Hej Tine! Natürlich ist es nicht verwerflich, wenn Eltern ihre Kinder fördern wollen. Das habe ich mit meinen Töchtern auch getan - und dabei denke ich am allerwenigsten an die 2 Sprachen, die bei uns eben einfach zum täglichen Leben dazu gehörten, da wir in Dk leben. Alles, was mit 2 Muttersprachen positiv einhergeht, ist ein toller Nebeneffekt, aber nicht der Grund, warum die meisten hier mehrsparchig erziehen. Und vielleicht klappt es eben genau darum bei den meisten auch sehr gut. Die Frage ist eben die nach dem sinnvollen Fördern. Und ich bin ja hier nicht die einzige, die dieses "Schulfachfördern" eher kritisch sehen und für generelle Förderung eintreten. Und ich bin sicher auch nicht die einzige, die davon überzeugt ist, daß Desirees Kinder die (engl./amerikan.) Sprache in Amerika genauso gut gelernt hätten, wenn sie noch gar keine Vorkenntisse gehabt hätten. Alle Kinder, die ohne Vorkenntnise mit ihren Eltern auswandern, egal wohin, beweisen dies. Ich habe selber etliche erlebt in unserem Umfeld und kenne zahlreiche Berichte aus diversen Mehrsprachenforen. Das ist so ein bißchen wie mit Lesenkönnen vor der Schule. Bes. in Dtld. ist man sehr froh darüber, sehr stolz darauf - nur ist dieser angebl. Vorteil dieser Kinder ja in der1.Klasse nach wenigen Wochen von den allermeisten anderen Kindern eingeholt. Viel wichtiger als ein paar Brocken in einer fremden Sprache sind Sprachphantasie, Lust an Sprachgebilden, Wortschatz in der Muttersprache, die man nun mal hat, ein gutes Sprachgefühl uvm. Letztendlich ist es es Deine Entscheidung. Mir liegt bei solchen Ansinnen ja auch immer die Frage auf der Lippe, wiesoASupairs eigentich ein ein fremdes Land gehen? Ist es nicht mehr ,um dort die Landessprache zu lernen (weshalb eben englischsprachige Länder für die meisten Aupairs aus nicht-engl-sprachigen Ländern am begehrtesten sind, und andere gern nach Dtld. und ganz sicher kaum nach oder Skandinavien gehen). Die dän. Auspairs, die ich im Freundeskreis kenne, wollten ihre Sprachkennitnisse in Englisch,. Deutsch oder.Spanisch verbessern und darum nicht unbedingt in eine dänische Familie! Daß man Sprache - vor allem Englisch, das ja heutzutage überall bereits sehr früh gelehrt wird und überall gehört werden kann, in Liedern, Filmen, etc. - auch als Enioch sehr gut lernen kann, zeigen doch die vielen Menschen, die mit ihren Schulkenntnissen ihre Sprache im Land bei Auswanderung o.ä. auf beinahe muttersprachliches Niveau bringen. Das gilt sogar für Dänisch, obwohl ich es nie in der Schule hatte und erst als Erwachsene lernte. Dies alles auch "nur mal so nebenbei bemerkt".. Du hast gefragt, ich habe geantwortet. Wenn die Antwort Dir nicht so gefällt wie gewünscht, mußt Du mich deshalb nicht spitz angreifen. Bezeichnend auch, daß Du nur auf Desirees Antwort, die Dir wohl besser in Deinen Plan paßt, konkret eingehst. Nun ja, das ist Deine Sache und okay,aber akzeptiere, daß andere andere Ansichten haben, nicht nur ich und nicht nur hier. ich beschäftige mich seit mehr als 20 Jahren intensiv mit Mehrsprachigkeit, ganz aus der blauen Luft kommen meine Gedanken also beileibe. Und wie gesagt: Du hast gefragt... Aber wenn Ihr Euch dann dafür entscheidet und ein bißchen Zeit vergangen ist, bin ich die letzte,die sich nicht über Erfahrungsberichte freut. RückmeldungendieserArt gibt es leider viel zu wenige - so oder so. Bis dahn warte ich gepannt, wie es weitergeht. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 15.05.2015, 22:55



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Liebe Ursel, Ich bin kein Mensch der gerne streitet und schon garnicht in einem ÖFFENTLICHEN Forum. Ich will und werde mich auch mit Dir nicht streiten. Da Du mich aber schon in Deiner ersten Antwort missverstehen wolltest und mich auch nicht sehr nett angegangen bist, daher meine nicht sehr spitze spitze! Ich entschuldige mich daher an dieser Stelle für diese und wenn ich mich undeutlich ausgedrückt haben sollte ebenfalls hierfür. So ich freue mich auf weitere antworten von Dir, denn ich finde diese durchaus hilfreich! Denn sie bringen mich dahingehend auch weiter zu sagen gut lassen wir es und verlassen uns auf die Schule und sparen für einen Auslandsaufenthalt. Liebe Grüße und ein schönes Wochenende

von Tine838 am 16.05.2015, 00:52



Antwort auf Beitrag von Tine838

Hej Tine! ich streite auch ungern,wenn, dwenn, dann aber sachlich. Denn in der Sache kann man auch öffenrtlich uneinig sein, daran ist nichts Ehrenrühriges. Und ich WOLLTE Dich nicht falsch verstehen. Aber vielleicht HABE ich Dich falsch verstanden, sowas passiert sogar, wenn 2 Menschen in ihrer Muttersprache kommunizieren. Für diesen Fall entschudlige ich mich - Absicht, wie du gerade unterstellst hast (und woaruf fußt das???) war es nicht. Ich habe nur eine begündete Meinung dazu, Kindern (zu) früh eine Fremdsprache beizubringen. Und nichts anderes wäre das Projekt letztendlich ja auch - da muß man isch fragen, aus welchen Gründen (die sind für mich nicht überzeiugend) und nach Erfolgsaussichten hattest Du gefragt. Die mangelnde Resonanz mag ein Indikator sein --- ich würde mich freuen, mal wieder von all denen zu hören, die im Laufe meiner Jahre in den diversen Mehrsprachenforen (nicht nur deutschen) und Mailinglisten(dito) wieder zu hören. Oft haben sie sich darüber geärgert, wenn wir eher skeptisch reagierten --- es müßte ihnen dich eine Freude sein, uns vom Gegenteil zu überzeugen. Nichts geschieht... Egal, mit welcher Variante sie erziehen. Ansonsten kommt das Thema in ähnlicher Form oft im Forum vor - Suchfunktion. Und meine Meinung kennst Du, vielleicht äußern sich noch andere, so oder so. Und wie gesagt, solltet Ihr Euch für das Projekt entscheiden, bin ich ehrlich gespannt auf Berichte! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 16.05.2015, 10:08



Antwort auf Beitrag von Tine838

Hier eine alte Diskussion zu diesem Thema, in der eigentlich alles gesagt wurde: http://www.rund-ums-baby.de/mehrsprachig/Mondreise_31360.htm Silvia

von Silvia3 am 16.05.2015, 17:32



Antwort auf Beitrag von Tine838

Hallo Tine, die Frage ist vor allem, was glaubst Du, damit erreichen zu können? Ist es für euch in Ordnung, wenn die Kinder nebenbei ein bisschen Englisch lernen oder willst Du wirklich Zweisprachigkeit erreichen? Ersteres klappt bestimmt - aber dafür ein Aupair bezahlen und einen (meist teureren) bilingualen Kindergarten? Für wirkliche Zweisprachigkeit reicht das nämlich nicht. Zumal es schnell vergessen wird, wenn man nicht auch noch eine zweisprachige Schule findet. Wenn Du nach ähnlichen Beitragen suchst, wirst Du sehen, dass ich mich dazu schon des Öfteren geäußert habe, von daher mag ich jetzt aus Zeitgründen auch nicht zu sehr ins Detail gehen. Ich bin mit Sicherheit nicht generell dagegen, dass man seinem Kind eine Fremdsprache nahebringt, aber man sollte es sich sehr gut überlegen. Unsere Kinder wachsen mit zwei muttersprachlich deutschen Eltern zweisprachig deutsch-englisch auf. Aber nicht, weil wir uns einen Vorteil für sie erhoffen, sondern weil es einfach meine Herzenssprache ist Und es ist natürlich auch schön zu sehen, wie selbstverständlich unsere Kinder während des Urlaubs auf andere englischsprachige Kinder zugehen und sich unterhalten können. Wenn sie dann sagen, dass sie Deutsche sind, werden sie erstaunt angesehen. Da wir jedes Jahr in UK sind, ist das kein ganz so nebensächlicher Aspekt Wie kam es dazu, dass wir uns für diesen Weg entschieden haben obwohl es Zweifler gab? Ich habe einige Zeit an einer Europaschule gearbeitet und fand es einfach faszinierend, wie selbstverständlich die Kinder mit beiden Sprachen umgingen und nachdem wir dann auch noch in UK gelebt haben, war klar, dass ich diese Sprache und Kultur meinen Kindern nahe bringen möchte. Wir hatten dann auch das Glück, für beide einen Platz in einem bilingualen Kindergarten zu bekommen und später an einer enstprechenden Schule. Dort gibt es auch Kinder, denen die englische Sprache ausschließlich dort vermittelt wird, manche haben zusätzlich noch ein Aupair - aber von Zweisprachigkeit sind die meisten weit entfernt. Ich hatte schonmal das Beispiel angebracht, wie es abläuft, wenn meine Kinder Schulfreunde hier haben. Mit den Freunden des Großen kann ich mittlerweile englisch sprechen, ohne dass sie mich ansehen, als käme ich vom Mond - aber die sind nun auch schon in der fünften Klasse. Die Klassenkameraden meiner Kleinen verstehen oft nicht (oder wollen nicht verstehen), was ich von ihnen will, so dass ich auf deutsch umschwenken muss. Dabei sind sie zum Teil schon zusammen mit der Kleinen im Kindergarten gewesen, seit sie zwei oder drei Jahre waren. Sie hatten also auch regelmäßigen englischen Input durch Lehrer und Erzieher, aber es ist anders als bei meinen Kindern, für die die Sprache völlig selbstverständlich ist. Denn ich denke, die Sprache der Eltern ist ein wichtiger Knackpunkt. Es ist etwas ganz anderes, mit Mama oder Papa in der anderen Sprache zu sprechen, lesen, fernzusehen etc als wenn das Ganze mit einem Außenstehenden passiert. Daher kann ich nur sagen, überlegt euch die Entscheidung gut.

von platschi am 18.05.2015, 16:31