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Kind Englisch-Deutsch aufziehen?

Thema: Kind Englisch-Deutsch aufziehen?

Hallo, mein Sohn ist es 17 Wochen alt, wir sind komplett deutsch, und ich habe mal drüber nachgedacht wie es wohl ist, wenn ich ihm von anfang an auch englisch beibringe, sodass er 2sprachig aufwächst.. wann sollte man damit beginnen? l.g.

von Chanti.1997 am 11.02.2013, 11:03



Antwort auf Beitrag von Chanti.1997

Am einfachsten ist es, wenn du es von Anfang an machst. Frage ist nur: Wie gut ist dein Englisch? Reicht es wirklich zur zweisprachigen Erziehung?

von Pamo am 11.02.2013, 11:12



Antwort auf Beitrag von Pamo

Rede sehr gut englisch. :-) Will es auch später studieren.

von Chanti.1997 am 11.02.2013, 11:58



Antwort auf Beitrag von Chanti.1997

Es gibt hier im Forum ein paar User die die "künstliche Zweisprachigkeit" erfolgreich betreiben. Vielleicht meldet sich hierzu besonders die Userin Silvia3 noch, die hat hiermit Erfahrung.

von Pamo am 11.02.2013, 12:03



Antwort auf Beitrag von Chanti.1997

Ich halte von einer künstlichen Zweisprachigkeit gar nichts. Wenn jemand eine Sprache so gut wie eine Muttersprache spricht, dann ist es eine Überlegung wert, aber sonst nicht. Wie gut ist Dein Englisch? Hast Du Kontatke zu Leuten, die Englisch sprechen? Geht ihr in englischsprachge Gegenden in Urlaub? Dein Kind wird die Sprache nur bedingt lernen, wenn ihm der Anreiz fehlt , die Sprache mit anderen als Dir zu praktizieren. ( Meine Kinder sprechen mit Papa, der NL mit ihnen spricht, kaum NL, aber mit der Verwandschaft sprechen sie es relativ gut.) LG Muts

von Muts am 11.02.2013, 11:41



Antwort auf Beitrag von Muts

Hi halte auch nichts von der künstlichen Zweisprachigkeit. Eltern sollen ihre Kinder authentisch erziehen. Eine gekünstelte Sprache ist alles andere als authentisch. Auch wenn man die Sprache sehr gut spricht. Aus tiefstem Herzen kommt nur die eigene Muttersprache. LG

Mitglied inaktiv - 11.02.2013, 12:03



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Hej! Obwohl mich Silvia von ihren Erfolgen überzeugt hat , halte ich prinzipiell nichts von künstlicher Mehrsprachlichkeit. Es gibt sehr viele Gründe dagegen, aber ich denke, die meisten werden selber merken,daß sie schnell an ihre eigenen sprachlichen Grenzen stoßen --- ich denke, die meisten überschüätzen ihre Sprachkkentnisse maßlos. Auch ich habe früher fließend Englisch gesprochen, aber bestimmt nicht nicht fehlerfrei. Gerade im Englischen sind da v iele Tücken - ich erkenne sehr gut einen Satz, den ein Muttersprachler übersetzt hat und einen,den ein (guter?)Englischschüler verbrochen hat. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, meine Kinder englisch-deutsch zu erziehen, obwohl mein Man nund ich die ersten Jahre genau in dieser Sprache kommuniziert haben 8sicher auch schon mehr als Du vorweisen kannst): Alltagstaugliches Englisch ist etwas anderes als Schulenglisch! Ich lebe jetzt über 20 Jahre in DK und spreche natürlich die Landessprache gut bis sehr gut, aber trotzdem würde ich nicht behaupten, ich spreche es gut genug für meine Kinder. Bring Deinem Kind gutes Deutsch bei; vermittel ihm Freude am Lernen, arbeite mit Wortspielen, Singspielen, alber mit der (deutschen) Sprache herum: Leg den Grundstein für ALLES Lernen,dann wird Dein Kind auchgut die erste Fremdsprache Englisch meistern. Denn nichts anderes wird es vermutlich auch bei Dir bleiben. Eine Fremdpsrache, und die kommt in 6 Jahren ier Schule eh auf Dein kind zu. Kindheit sollte nicht schn mit Schulfächern uzgeproppt werden. Und ja, wir erziehen unsere Kinder mehrsprahcig hier - dies aber, weil wir i nder Situation leben, weil wir täglich selber mit 2 oder mehr Sprachen jonglieren - und wenn Dir klar ist, was es heißt, jeden tag in einer fremden Sprache uz meistern, dann hast Du den Einstieg vielleicht gefunden. Aber wie ich im anderen Beitrag auch schrieb: Versuch´s - und erzähl mal, wielange und wie Du durchgeghalten hast (leider hören wir nie wieder von denen, die so hin und wieder anfragen... sind sie alle gescheitert oder läuft´s da doch rund?) Gruß Ursel, DK Schau auch mal hier: http://www.rund-ums-baby.de/mehrsprachig/Zweisprachig-erziehen-obwohl-beide-Eltern-deutschsprachig-sind_39400.htm

von DK-Ursel am 11.02.2013, 12:26



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Schliesse mich die beiden Vorschreiberinnen an. Auch ich halte nichts von einer künstlichen Zweisprachigkeit. Allein schon deshalb, weil die meisten ihre Sprachkentnisse über- bzw. die sprachlichen Anforderungen unterschätzen. Die Sprachniveau eines Anglistikstudiums reicht m.E. da noch lange nicht aus. Schicke das Kind lieber später ein oder zwei Jahre nach UK in die Schule, davon hat es dann deutlich mehr.

von Fuchsina am 14.02.2013, 23:50



Antwort auf Beitrag von Chanti.1997

Huhu Chianti, wenn ein Kind zwei- oder mehrsprachig aufwächst, lernt es nicht nur die Sprachen sprechen, sondern bekommt auch kulturell vieles vermittelt. Es hat somit Anknüpfungspunkte für jede Sprache und versteht daher auch, warum es die Sprachen lernt. Daher bin ich auch eher gegen eine künstliche Mehrsprachigkeit. Zudem ist man als Nicht-Muttersprachler nie vor Fehlern sicher, die man dann an sein Kind weitergibt. Kinder merken sich die Dinge so schnell und v.a. dauerhaft! Es könnte tatsächlich schief gehen und dein Kind hat später überhaupt nichts davon. Ich habe mehrere Jahre in Frankreich gelebt, habe Französisch studiert und spreche fließend Französisch. Dennoch würde ich mein Kind nicht auf Französisch erziehen. Das überlasse ich lieber dem französischen Papa! :-) Vielleicht hilft dir das ja, die richtige Entscheidung zu treffen. Liebe Grüße Lola

von Lola2501 am 11.02.2013, 20:33



Antwort auf Beitrag von Chanti.1997

Zu deiner Aussage "Rede sehr gut englisch. :-) Will es auch später studieren." fällt mir eine Konversation ein, die mein Mann und ich mal am Flughafen in Kopenhagen zwangsweise belauscht haben. Hinter uns stand ein Pärchen aus GB (die nicht mitbekommen hatten, dass wir alles verstanden haben, denn da ohne Kind unterwegs sprachen wir ja deutsch) und sie erzählte ihm, dass ihre Freundin aus Dresden nun ihr Studium (Lehramt Englisch) abgeschlossen hätte. Ihr Kommentar: "She thinks her english is good but it is horrible. No wonder Germans can't speak proper English if their teachers talk like that." Aber das nur mal als Anekdote am Rande. Die Frage ist ja nicht nur, ob dein Englisch gut ist. Kannst du dich wirklich in JEDER Situation angemessen in der Sprache ausdrücken? Fühlst du dich der Sprache und einem Land in dem sie gesprochen wird besonders zugetan? Hast du die Möglichkeit, dein Kind auch anderweitig mit dieser Sprache zu konfrontieren? Wie geht es dir dabei mit deinem Kind englisch zu sprechen, auch wenn um dich herum keiner was versteht? Wie sieht's mit Kinderliedern, Babyreimen etc. aus - kennst du welche in englisch, fühlt es sich für dich natürlich an oder würdest du lieber die Lieder/Reime deiner eigenen Kindheit in deutsch weitergeben? Fragen über Fragen Und meine ehrliche Meinung dazu - wenn du dir diese überhaupt erst stellen musst, dann lass es bleiben. Meine Kinder wachsen bilingual auf, obwohl wir beide deutsche Muttersprachler sind. Ich spreche mit beiden von der ersten Minute an englisch, mein Mann deutsch. Ob wir es machen war aber keine Frage die wir uns vorher gestellt haben, dass war etwas dass ganz tief aus meinem Herzen kam. Wir hatten in eine Weile GB gelebt und sind im Herzen wahrscheinlich mehr britisch als deutsch. Das Verhältnis zu meiner Mutter war alles andere als gut - was hätte ich aus meiner Kindheit auch weitergeben sollen/können? Ich habe nicht vorher überlegt als ich meinen Sohn im Kreißsaal mit "Hello my little darling" begrüsst habe - das kam einfach. Im Umfeld wurde es nicht immer nur positiv aufgenommen, eine Physiotherapeutin (die auch Psychologie studiert hatte) warf mir mal vor, ich würde meinem Sohn durch unsere gemeinsame Sprache eine zu enge Mutter-Kind-Bindung aufzwingen. Aber ich habe mich nicht davon abbringen lassen, wir gingen in einen englischen Spielkreis, wo man uns anfangs als Nichtmuttersprachler skeptisch aufnahm. Beide Kinder kamen mit zwei Jahren in einen bilingualen Kindergarten, der Große besucht mittlerweile eine englischsprachige Schule. Urlaubsziel ist fast immer GB, der Weihnachtsmann kommt bei meinen Kindern erst am 25.12., unser Bücherregal ist mit mehr englischen als deutschen Kinderbüchern bestückt. Ich könnte sicher noch andere Dinge aufzählen, aber vielleicht gibt dir das ja schon genug zu denken.

von platschi am 11.02.2013, 21:38



Antwort auf Beitrag von platschi

Ich seh das so : bring deinem Kind auf keinen fall falsche Grammatik bei, das kriegst du ja später nicht mehr raus und die Noten sind dann dementsprechend. Aber wenn du englisch so toll findest, sing Lieder, etc einfach in englisch... Babys verstehen ja jede Sprache. Je mehr man sie vernachlässigt, desto schneller vergessen sie & je mehr man fördert, desto schneller lernt ein Kind. Lg ania

von luna8 am 17.02.2013, 17:16



Antwort auf Beitrag von Chanti.1997

Zu diesem Thema gibt es viele Threads, gib einfach mal "künstliche Zweisprachigkeit" in die Suche ein. Da werden alle Für- und Widerargumente ausführlich diskutiert. Aber um es kurz zu machen: wenn Dir die englische Sprache wirklich so am Herzen liegt, dann versuche doch einfach mal, eine paar Tage mit Deinem Kind Englisch zu sprechen und schau, wie Du Dich dabei fühlst. Erfahrungsgemäß geben die meisten Mütter dieses Projekt sehr schnell wieder auf, weil sie merken, dass da mehr dazu gehört, als ein bisschen Schulenglisch daherzureden. In all den Jahren, die ich in diesem Forum bin, hat es unzählige Anfragen zu diesem Thema gegeben, aber es gibt außer mir nur noch eine einzige Mutter, die es wirklich über Jahre durchgezogen hat. Alle anderen haben anscheinend wieder aufgegeben. Silvia

von Silvia3 am 11.02.2013, 21:45



Antwort auf Beitrag von Silvia3

Ich habe nicht aufgegeben, habe nur nicht mehr hier darüber geschrieben, weil mir diese ganzen unqualifizierten Kommentare zu blöd waren. ;) Jeder meinte mitteilen zu müssen warum er das generell doof findet. Aber keiner von denen hat sich mal wirklich über Mehrsprachigkeit informiert. Jeder meinte zu wissen, dass man dem Kind schlechtes Schulenglisch und Germanismen beibringt und alle fanden das doof und "gaaanz gefährlich". Was für ein Quatsch. Es ist möglich und es ist gut. Es macht Spaß (mir und meinem Kind auf jeden Fall). Natürlich sind viele Lehrer in Deutschland keine Muttersprachler und vermitteln sie auch nicht "so als ob". Natürlich kann nach dem normalen Unterricht der Klassen 1 - 10 kein deutscher Schüler mit einem Muttersprachler mithalten. Das ist auch nicht Sinn der Sache. Auch meine Tochter spricht keinesfalls so gut wie eine Muttersprachlerin oder so. Muss sie auch nicht. Trotzdem hat sie enorm Spaß an der Sprache, hat im Urlaub und in Kontakten mit englischsprachigen Menschen keine Scheu drauflos zu blubbern und kann sich verständigen. Was soll daran falsch sein? Ich liebe diese Sprache und bin froh, dass ich diese Liebe vermittelt habe. Jule

von Jule9B am 10.03.2013, 13:09