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Bücher simultan übersetzen...

Thema: Bücher simultan übersetzen...

Hallo! Wir wohnen in Schweden, sprechen aber zu Hause nur deutsch. Mein Sohn will nach wie vor alle Bücher auf deutsch vorgelesen bekommen, obwohl es eben schwedische Bücher sind. Er ist fast 7, kann schon ganz gut lesen, aber eben noch sehr langsam und geniest das Vorlesen eben. Ich lese sehr gerne vor. Allerdings klingt es ja nun eben nicht ganz so schön, wenn man immer aus dem Stegreif simultan übersetzt. Bisherige Versuche, dass ich ihm auf schwedisch vorlese, sind bislang gescheitert. Vielleicht ist es meine Unsicherheit, die er spürt? Dass ich mich etwas unwohl fühle, in der fremden Sprache vorzulesen, da ich eben einen Akzent habe, merk er vielleicht. Allerdings denke ich eben, dass es ihm guttun würde, wenn Laut & Bild zusammenpassen würden. Hat jemand ein paar Tips?

von julle1 am 02.05.2016, 22:22



Antwort auf Beitrag von julle1

HejJulie! Ich muß gestehen, daß ich da - vielleicht auch wegen meines Studiums - sehr skeptisch bin und ehrlich gesagt auch ziemlich gegen diese Übersetzungen. Denn wenn Du mal versucht, einen guten Text - ich gehe ma ldavon aus, daß es nicht Seriengutter ist, da geht es meistens noch recht gut sosolala - also einen wirklich schönen Txt in guter Sprache gleichwetrtig zu übersetzen, dan nwirst Du so ode rso bald an Grenzen stoßen. Nicht umsonst wird auchd ie Übersetzerarbeit bekannter Schriftsteller gewürdigt, nichtumsonst ist dfas ein Berufszweig, der eben nicht simultan arbeitet, sondern an der Endfassung feilt und "feinputzt". Ich habe in den aller-allerersten Jahren zwar auch dänische Bücher vorgelesen, jedoch so gut wie nie übersetzt. und einen Michael Ende, Paull Maar o.a. so zu übersetzen, daß ich den Autoren und ihrer wohlgefeilten Sprache gerecht werde - denn auch sie haben an ihren Worten gearbeitet und eben icht irgendwas hingeschrieben, DEN UNterschied merkt man auch! Mir war es daher wichtig, meinen Kindern die Bücher in der Originalsprache (sofern möglich, also bei uns Deutsch und Dänisch) vorzulesen. Bei Einwänden hätte ich sehr wohl erklärt, warum ich das tue - s.o. Und somit hoffentlich den Respekt vor der Sprache der Autoren, aber auch der Übersetzer gefördert. Und eben herausgestrichen, was füer ein Glück wir doch i mgegensatz zu den einsprachigen dfamilien haben, daß wir die Origionalsprachen verstehen und somit merken können,w as die Schreiber der Bücher uns wirklich sagen wollen. Zugegeben, ich hatte den Vorteil, daß mein Mann als Däne für die dänischen verfasser zuständig war. Zugegeben, ich bin nie auf Einwände meiner kinder gestoßen. Abe rdeine Probleme verstehe ichgut --- und die hätte ich meinen Kindern früh erklärt, ohjne mich da für sie zu verbiegen. es gibt eben Sachen, die auch Mütter/Väter nicht leisten können und wollen., bei aller Liebe -- Und ich bin überzeuigt, daß Du Recht hast: Er merkt sicher auch Deine Unsicherheit. Ich kan nauch nicht gut auf Dänisch vorlesen, sp gern ich das täte. Darum: Versuch, deutsche Bücher zu finden, die gut gefallen und die seine dt. Sprache fördern - und zur not eben auch z.B. Bücher aus dem englischsprachigen raum, die ins Deutsche übersetzt wurden. Wieso muß es Schwedisch sein? gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 02.05.2016, 23:37



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Schwedisch weil wir in Schweden wohnen und die Umgebungssprache schwedisch ist. Danke fuer deine Meinung. Ich werde mal versuchen, ihm zu erklären, dass ich inzwischen die schwedischen Buecher lieber auf schwedisch vorlese - Weil es ja eben nicht mehr einfache Bilderbuecher sind. LG, Julle

von julle1 am 31.05.2016, 08:44



Antwort auf Beitrag von julle1

Wuerde ich auf keinen Fall. Das Vorlesen ist ja nicht nur der Inhalt der Geschichte selber, es ist die spannende Intonation, die verschiedenen Schreibstile, das Vokabular, die Grammatik, Wortspiele, und und und, eine sprachliche Reichhaltigkeit, die irgendwann auch zum Selberlesen motiviert und das Interesse an Buechern weckt, den Wortschatz erweitert, die Grammatik festigt, die Phantasie anregt, usw. Ist einer von euch Schwede, dein Mann vielleicht oder eine Oma? Dann sollen die schwedisch vorlesen. WEnn nicht, dann lies du jeden Abend zwei Sachen vor, eine tolle deutsche und eine ganz kurze schwedische. Im Zweifelsfall wuerde ich bei der deutschen bleiben, denn nur wer in seiner eigenen Sprache fest ist, kann eine zweite gut lernen, und wie gesagt, auch das Interesse an Buechern und Schrift und Stil soll ja bleiben. lg niki

von niccolleen am 05.05.2016, 22:01



Antwort auf Beitrag von julle1

Bilderbücher ja, aber komplexere Texte eher nicht. Dann erzählen wir nur über die Bilder und zum Vorlesen muss halt dann wer kompetentes kommen. Mein Mann und ich lesen in allen drei Sprachen vor, das wird auch akzeptiert. Omas und Opas aber nicht - da gehen dann eben nur die Bücher, wo die Sprachen passen...

von Kacenka am 07.05.2016, 19:30