Vitamin D Dosis

Dr. med. Wolfgang Paulus Frage an Dr. med. Wolfgang Paulus Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

Frage: Vitamin D Dosis

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, Mein Frauenarzt empfiehlt pauschal jeder Schwangeren die tägliche Einnahme von 4000iE Vitamin D. Zusätzlich wurde noch ein Nahrungsergänzungsmittel empfohlen, das auch 600iE enthält. Ich habe ihm blind vertraut und mich nicht näher mit dem Thema befasst. D.h ich habe seit mehreren Monaten eine Dosis von 4600iE zu mir genommen. Nun bin ich gestern zufällig darüber gestolpert, dass die unkontrollierte Vit D Einnahme gefährlich sein kann, aber erst wenn der Kalziumspiegel steigt. Mein Vit D Spiegel wurde einmal im April im Rahmen einer anderen Untersuchung bestimmt, da lag er bei 37, also leicht über den laut Ihrer Aussage anzustrebenden 32. Kalziumspiegel würde nie bestimmt. Daher meine Frage: gibt es Erfahrungswerte ab welcher Dosierung ein zu hoher Kalziumspiegel droht? ET ist schon in vier Wochen, dh wirklich etwas machen kann man nicht mehr. Trotzdem würde mich eine zweite Meinung interessieren. Vielen Dank & viele Grüße Mareike

von Mareike1980 am 17.06.2016, 11:00

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Antwort auf: Vitamin D Dosis

Neuere Untersuchungen bestätigen, dass ein Mangel an Vitamin D in Schwangerschaft und Stillzeit mit Komplikationen wie Präeklampsie, niedrigem Geburtsgewicht, Hypokalzämie des Neugeborenen, vermindertem Wachstum des Säuglings, erhöhter Fragilität der Knochen und einem Anstieg von Autoimmunerkrankungen einhergeht. Daher sollten Serumspiegel für 25-OH-Vitamin-D3 von mindestens 32 ng/ml angestrebt werden. Dafür werden meist Tagesdosen von über 1000 I.E. Vi-tamin D benötigt (Mulligan et al 2010). Ideal wäre ein Vitamin-D-Wert zwischen 40 und 60 ng/ml, d. h. Sie lagen mit 37 ng/ml im April immer noch relativ niedrig. Es ist nach den vorliegenden Befunden unwahrscheinlich, dass Sie zwischenzeitlich einen überhöhten Vitamin-D-Spiegel entwickelt haben. Eine kindliche Schädigung durch die Einnahme von 4.600 I.E. Vitamin D wäre bei diesen Ausgangswerten nicht zu befürchten.

von Dr. Wolfgang Paulus am 21.06.2016

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