Hallo, ich bin 38 Jahre habe schon zwei wunderschöne gern gesunde Kinder von 8 und 16 Jahren. Nun bin ich nochmals unverhofft schwanger geworden und habe große bedenken, dass durch die Medikamenteneinnahme meines Mannes (MTX und Cimzia) das Baby bleibende Schäden bekommen könnte. Ich selbst nehme keine Medikamente. Wie hoch ist das Risiko einer Fg oder einer Fehlbildung wenn der Mann diese Medikamente einnimmt und ein Kind zeugt.
Vielen Dank im Voraus
von
dawa
am 07.07.2017, 18:58
Antwort auf:
unverhofft Schwanger, Mann nimmt MTX
In einem Kollektiv von 42 Schwangerschaften, die unter väterlicher Methotrexattherapie (7,5 – 30 mg pro Woche) eintraten, registrierte das teratologische Beratungszentrum in Paris (Centre de Référence sur les Agents Tératogènes) 3 Spontanaborte, 3 Schwangerschaftsabbrüche aus psychosozialer Indikation und 36 Lebendgeburten ohne kongenitale Anomalien (Beghin et al 2011).
Wir verfügen über 63 Rückmeldungen unter präkonzeptioneller väterlicher Medikation mit Methotrexat in immunsuppressiver wöchentlicher Dosis zwischen 5 und 20 mg:
1 Schwangerschaftsabbruch bei auffälligem fetalem Karyotyp (47, XYY)
12 Schwangerschaftsabbrüche (aus psychosozialen Gründen)
11 Spontanaborte
39 unauffällige Neugeborene
Bei Eintritt einer Schwangerschaft unter MTX-Therapie des Partners kann man eine Chromosomenanalyse im Rahmen der Pränataldiagnostik diskutieren, allerdings ist nach der aktuellen Datenlage nicht mit einem besonderen Risiko für eine kindliche Schädigung zu rechnen,
In einer klinischen Studie zur Beurteilung der Wirkung von Certolizumab auf Spermienqualität wurden 20 gesunde männliche Probanden einer Behandlung mit einer Einzeldosis von 400 mg Certolizumab oder Placebo zugewiesen. Während der 14-wöchigen Nachbeobachtungszeit stellte man keine Wirkungen der Certolizumab-Behandlung auf die Spermienqualität im Vergleich zu Placebo fest.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 12.07.2017