Frage: Tonerpulver großer Drucker

Hallo Herr Dr. Paulus. Ich bin aktuell in der 9. ssw.Ich habe meine Kollegin heute angewiesen und neben ihr gestanden um ihr zu erklären wie man den Toner wechselt, da ich das aufgrund meiner Schwangerschaft nicht mehr machen möchte. Dann war sie unvorsichtig und es ist eine große Menge schwarzer Tonerstaub auf den Boden gefallen.Ich bin dann sofort nach nebenan ins Büro und habe sie sauber machen lassen. Kann der Staub vom Toner, der sicherlich nicht nur auf dem Boden,sondern bestimmt auch kurz in der Luft war, meinem Baby schaden? Lg Katharina

von Katha86h am 27.11.2015, 07:28



Antwort auf: Tonerpulver großer Drucker

Toner bestehen aus Harzen, farbgebenden Pigmenten bzw. gereinigten Rußen, Eisenoxiden, Wachsen, Kieselsäuren und speziellen Metallsalzen zur Steuerung der elektromagnetischen Eigenschaften. Je nach Gerätekonstruktion, Anforderung an die Druckqualität und Leistungsfähigkeit der Geräte vari-iert auch die Tonerzusammensetzung. Toner werden durch Aufschmelzen der Harze auf dem Papier verankert, wobei Oberflächentemperaturen bis zu 100°C auf dem Papier erreicht werden, die Toner selbst werden hierbei auf bis zu 130 °C erhitzt. Nach einer Studie im Auftrag eines Arbeitskreises des Bundesamtes für Risikobewertung (BfR) 2006 unter realen Bürobedingungen sorgen Laserdrucker für eine deutlich erhöhte Raumluftbelastung mit Ultrafeinstaub. Hierbei spielt weniger die Konzentration, sondern vielmehr die Zusammensetzung mit Schwermetallverbindungen eine Rolle, die über die Atemwege in den Körper gelangen. Im Jahr 2008 schloss das BfR seine Studie mit der Bewertung ab, dass Emissionen aus Laserdruckern, -kopierern und Multifunktionsgeräten dazu beitragen können, unspezifische Symptome wie Schleimhautbeschwerden, Bindehautreizungen, Reizungen des Atemtraktes und der Rachenschleimhaut hervorzurufen. Schwerwiegende Gesundheitsschäden sind nach den bislang vorliegenden ärztlichen Daten nicht beobachtet worden (Gesundheitliche Bewertung Nr. 014/2008 des BfR vom 31. März 2008). Insbesondere gibt es keinen Anhaltspunkt für eine spezielle Gefährdung der embryonalen Entwicklung durch mütterlichen Kontakt mit Tonerstaub.

von Dr. Wolfgang Paulus am 30.11.2015