Frage: Tilidin

Guten Tag! Ich komme gerade aus der Schmerzklinik. Dort hatte ich eine Medikamentenumstellung von Oxycodon 10 mg/Tag auf Tilidin errätst 50 2 mal pro Tag. Ich leide an neurophatischen Schmerzen und starkes RLS. Ich befinde mich seit 3 Jahren in Kiwu Behandlung deswegen habe ich Gabapentin usw schon lange abgesetzt. Aber ohne Schmerzmittel geht es leider gar nicht. Meine Fragen: Ich hatte letztes Jahr 2 frühe FG,kann das am Oxicodon gelegen haben? Kann ich diese Dosis Tilidin die ganze Ss durch nehmen? Ich habe das Gefühl wenn ich gar nichts nehme,schadet das nur mehr,da ich dann nur 2 Std Schlaf habe und starke Schmerzen. Wie hoch ist die FG Rate unter Tilidin und ist das,Risiko für Fehlbildungen erhöht? Es muss doch noch mehr schwangere Frauen geben die auf Schmerzmittel angewiesen sind,oder setzen die alle ab? Begleiten Sie schwangere die darauf angewiesen sind? Ich hätte niemand der mich während einer Ss begleiten würde da die Ärzte sagen ich müsste es vorher absetzen. Vielen Dank schon mal im vorraus .MfG

von Nadinchen81 am 17.02.2017, 07:51



Antwort auf: Tilidin

Die meisten Opiatanalgetika (z. B. Tilidin) passieren die Plazenta und erreichen das fetale ZNS. Bei chronischer Anwendung kann Abhängigkeit bei Mutter und Kind eintreten. Entzugssymptome beim Neugeborenen können sich als Zittern, Durchfall und Trinkschwäche äußern. Diese Symptome wurden z. B. bei Neugeborenen beobachtet, deren Mütter mit codeinhaltigen Präparaten in den Tagen vor der Geburt behandelt worden waren. Derartige Komplikationen lassen sich jedoch unter kinderärztlicher Betreuung nach der Geburt beherrschen. Das Opioid Tilidin wird i. a. mit Naloxon kombiniert. Größere Studien zu diesen Substanzen existieren für die menschliche Schwangerschaft nicht. Anhaltspunkte für ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko ergeben sich aus der aktuellen Datenlage zwar nicht, jedoch sollte eine Behandlung möglichst niedrigen Dosen im Laufe der Schwangerschaft angestrebt werden.

von Dr. Wolfgang Paulus am 19.02.2017