Frage: Mottenschutzsäckchen von Nexa Lotte

Guten Tag Herr Dr. Paulus, ich bin in der 6 SSW und habe vor ein paar Tagen einen Bericht zu Nexa Lotte Duftende Mottenschutz-Säckchen mit Blütenduft gesehen, in dem gesagt wurde, dass diese auch für den Menschen schädlich sind. Text aus der Öko Test Zeitschrift hierzu: "In den meisten dieser Produkte steckt Transfluthrin. Transfluthrin und das ebenfalls gefundene Empenthrin gehören zur Gruppe der Pyrethroide. Dabei handelt es sich um langlebige Nachbauten des Nervengiftes Pyrethrum, das in Chrysanthemen vorkommt. Das Nexa Lotte Duftende Mottenschutz-Säckchen, Lavendelduft enthält neben dem Pyrethroid Transfluthrin auch Duftstoffe." Nun habe ich selbst vor ein paar Wochen fleissig die Säckchen (6 Stück) in unserem Schlafzimmer in den Schränken verteilt. Dies sollte vor der Schwangerschaft gewesen sein, allerdings habe ich vor 2 Wochen noch einmal welche umgehängt und ohne Handschuhe angefasst. Wir schlafen zudem jede Nacht in dem Zimmer. Obwohl wir sie mittlerweile weggeschmissen haben, riecht es auch immer noch nach den Säckchen. Könnte dies folgen haben? Vielen Dank für Ihre Hilfe!

von tornistern am 22.07.2016, 17:42



Antwort auf: Mottenschutzsäckchen von Nexa Lotte

Pyrethroide kommen als Inhaltsstoff in verschiedenen Chrysanthemenarten vor. Permethrin ist z. B. ein synthetisches Pyrethroid, das in der Landwirtschaft und Veterinärmedizin seit langem zur Kontrolle von Ektoparasiten erfolgreich angewandt wird. Seit 1980 werden Permethrin-Präparate zur äußerlichen Behandlung von Krätze und Kopfläusen eingesetzt. Sie erwiesen sich bei bestimmungsgemäßem Gebrauch als zuverlässig wirksam und frei von toxischen Nebenwirkungen, selten wurden allergische Reaktionen beschrieben. Daher wird Permethrin v.a. zur Behandlung in der frühkindlichen Phase, während Schwangerschaft und Stillzeit empfohlen (Fölster-Holst et al 2000). Bei äußerlicher Anwendung am Menschen ließ sich nur eine geringe Resorption von max. 2% feststellen (Meinking 1996). Ein vorübergehender mütterlicher Kontakt mit Pyrethrum bzw. Pyrethroiden stellt keine Gefahr für das Ungeborene dar, zumal es sich ja in Ihrem Fall nur um minimale Kontakte in geringen Konzentrationen handelt.

von Dr. Wolfgang Paulus am 24.07.2016