Frage: Methaldehyd

Hallo Hr Dr Paulus! Ich habe gestern Abend Gemüse aus eigenem Anbau gegessen. Leider habe ich zu spät gesehen, dass der Garten mit Schneckenkorn versetzt war. Das Mittel im Korn war Methaldehyd und wurde sehr großzügig aufgebracht (vor ca 4-6 Wochen). Ich habe ca 5-6 mit Seife gewaschene Radieschen und ca 20 Erbsenschoten (also nur die Erbsen darin) gegessen. Als ich es bemerkt habe, nach ca 30-45 min habe ich erbrechen herbei geführt, hatte aber vorher schon das Gefühl, dass meine Zunge leicht pelzig ist. Eigentlich geht Methaldehyd ja nicht in Gemüse über bzw es muss nur gewaschen werden. Ich habe aber jetzt trotzdem Bedenken wegen der "sehr großzügigen" Anwendung und der pelzigen Zunge. Sonst habe ich keine Beschwerden und der Kleine strampelt wie gewohnt und hatte auch schon 2 mal Schluckauf seitdem. Bin Ende der 38. Woche. Sehen sie eine Gefahr für das ungeborene, falls ich doch etwas vom Methaldehyd aufgenommen habe (war ja nu einmalig)? Soll ich evtl sofort eine Sectio einleiten? Vielen lieben dank!

von Eva88 am 04.07.2014, 08:39



Antwort auf: Methaldehyd

Mischt man Metaldehyd in hohen Dosen ins Futter von trächtigen Labortieren, zeigen sich bei den Nachkommen keine vermehrten Komplikationen. Insofern halte ich eine kindliche Schädigung bei der von Ihnen beschriebenen Exposition für ausgeschlossen. Das pelzige Gefühl auf der Zunge hat nichts mit dem Schneckenkorn zu tun. Sie können das Ende der Schwangerschaft in Ruhe abwarten.

von Dr. Wolfgang Paulus am 09.07.2014