Hallo,
als ich schwanger wurde war ich im Urlaub in Thailand. Zur Malariaprophylaxe habe ich Malerone genommen, ca. in den ersten 3-4 Wochen der Schwangerschaft. Kann dies zu irgendwelchen Komplikationen oder Mißbildungen führen? Und was sollte für den weiteren Verlauf der Schwangerschaft beachtet werden, bzw. was sollte abgeklärt werden? Dem Kind geht es bisher gut, keine Auffälligkeiten. Aber ich mache mir dennoch Gedanken!
Und dann hätte ich noch eine andere Frage: Soll man im ersten Trimon gegen Grippe impfen lassen? Ich arbeite von Berufswegen her mit Kindern, weshalb die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung schon hoch ist. Habe gelesen das Grippe in der Schwangerschaft nicht so gut wäre, dass es da besser ist zu impfen. Was meinen Sie? Vielen Dank für die Antwort!
Mitglied inaktiv - 17.10.2008, 10:35
Antwort auf:
Malerone/ Grippeimpfung
Die Erfahrungen in der menschlichen Schwangerschaft mit Atovaquon sind bislang sehr begrenzt. Eine klinische Studie mit 24 Schwangeren im zweiten bzw. dritten Trimenon bei resistenten Plasmodien verlief komplikationslos (McGready et al 2003). Eine weitere Publikation dieser Arbeitsgruppe berichtet von einer Studie zur Behandlung einer therapieresistenten Malaria mit Atovaquon, Proguanil und Artesunat im zweiten bzw. dritten Trimenon im Vergleich zu einer Medikation mit Chinin (McGready et al 2005). Ein Zunahme von Komplikationen konnte darunter nicht beobachtet werden.
Wir verfügen bislang über 13 Rückmeldungen mit jeweils unauffälligem Schwangerschaftsausgang nach Exposition mit Atovaquon in der Frühgravidität.
Proguanil, der zweite Wirkstoff von Malarone, ist wesentlich länger im Handel und in der Schwangerschaft gut erprobt.
Der sicherste Schutz vor einer Influenzainfektion ist eine Grippeschutzimpfung, die auch in der Schwangerschaft akzeptabel ist.
Die Grippe-Impfstoffe enthalten lediglich Influenza-Virus-Antigene. Da es sich demnach nicht um einen Lebendimpfstoff handelt, sind - abgesehen von möglichen allergischen Reaktionen - keine für eine Schwangerschaft bedrohlichen Effekte beschrieben.
Nach den Beobachtungen des Collaborative Perinatal Project zeigte sich bei 650 Schwangeren nach Exposition mit inaktivierter Influenzavirus-Vakzine im ersten Schwangerschaftsdrittel keine Häufung angeborener Anomalien. Ebenso fand sich bei 2.283 Frauen nach Impfung zu einem späteren Zeitpunkt der Schwangerschaft keine Zunahme von Störungen.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 17.10.2008