Guten Tag Herr Dr. Paulus.
Nächste Woche muss bei mir einen Muttermal entfernt werden. Der muss noch vorm Ende des Jahres weg. Mein Mann und ich möchten ein zweites Kind haben. Und ausgerechnet dieses Wochenende/Anfang nächster Woche, soll ich mein Eisprung haben (vor dem Eingriff). Da ich über vierzig bin, möchte ich mit dem Versuchen nicht warten.
Ist die lokale Betäubung ein Gefahr für das Embryo bzw kann sie dem Ei schaden? Oder ist es nicht bedenklich, solange die Einnistung nicht stattgefunden hat? Im Allgemein, kann die Einnahme von Medikament gefährlich sein in der Zeit, wo man noch nicht weiss ob eine Schwangerschaft besteht?
Ich habe eine Colitis ulcerosa und Asthma. Ich nehme täglich 2g Pentasa Xtend für den Darm und Ventolair für die Bronchien, im Moment auch täglich. Und beim Anfall, auch noch Salbutamol. Kann ich diese Medikamente in der Schwangerschaft weiter nehmen? Falls mein Asthma sich verschlechtert , soll ich Prednison oder Prednisolon einnehmen, 5 Tage lang, 40mg/Tag. Könnte ich das machen oder soll ich lieber darauf verzichten ggf wieder zu Pneumologue gehen?
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.
von
Clara2015
am 24.10.2014, 08:46
Antwort auf:
Lokale Betäubung und Medikamente in den ersten Wochen
Fruchtschädigung beim Menschen bzw. in Tierversuchen vor. Articain und Bupivacain besitzen eine hohe Plasma-Eiweißbindung und eine kurze Halbwertszeit, so dass nicht mit dem Übertritt einer erheblichen Substanzmenge auf den Embryo zu rechnen ist.
Für operative Eingriffe während der Schwangerschaft gilt die Lokalanästhesie mit diesen Substanzen als unbedenklich.
Die Asthma-Therapie mit bewährten inhalativen Glukokortikoiden wie Beclometason (z. B. Ventolair) und Betasympathomimetika wie Salbutamol kann auch in der Schwangerschaft in üblichen Dosen fortgesetzt werden.
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (M. Crohn, Colitis ulcerosa) erfordern oft auch in der Schwangerschaft eine Fortsetzung der Medikation.
Bei der Anwendung von 5-Aminosalicylsäure (in Form von Mesalazin bzw. Olsalazin) in der Schwangerschaft beobachtete man keinen Anstieg von Missbildungen. Eine Therapie mit Mesalazin 2 g pro Tag erscheint vertretbar.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 26.10.2014
Antwort auf:
Lokale Betäubung und Medikamente in den ersten Wochen
Bei der Anwendung von bewährten Lokalanästhetika liegen keine Hinweise auf eine Fruchtschädigung beim Menschen bzw. in Tierversuchen vor. Articain und Bupivacain besitzen eine hohe Plasma-Eiweißbindung und eine kurze Halbwertszeit, so dass nicht mit dem Übertritt einer erheblichen Substanzmenge auf den Embryo zu rechnen ist.
Für operative Eingriffe während der Schwangerschaft gilt die Lokalanästhesie mit diesen Substanzen als unbedenklich.
Die Asthma-Therapie mit bewährten inhalativen Glukokortikoiden wie Beclometason (z. B. Ventolair) und Betasympathomimetika wie Salbutamol kann auch in der Schwangerschaft in üblichen Dosen fortgesetzt werden.
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (M. Crohn, Colitis ulcerosa) erfordern oft auch in der Schwangerschaft eine Fortsetzung der Medikation.
Bei der Anwendung von 5-Aminosalicylsäure (in Form von Mesalazin bzw. Olsalazin) in der Schwangerschaft beobachtete man keinen Anstieg von Missbildungen. Eine Therapie mit Mesalazin 2 g pro Tag erscheint vertretbar.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 26.10.2014
Antwort auf:
Lokale Betäubung und Medikamente in den ersten Wochen
Bei der Anwendung von bewährten Lokalanästhetika liegen keine Hinweise auf eine Fruchtschädigung beim Menschen bzw. in Tierversuchen vor. Articain und Bupivacain besitzen eine hohe Plasma-Eiweißbindung und eine kurze Halbwertszeit, so dass nicht mit dem Übertritt einer erheblichen Substanzmenge auf den Embryo zu rechnen ist.
Für operative Eingriffe während der Schwangerschaft gilt die Lokalanästhesie mit diesen Substanzen als unbedenklich.
Eine problematische Wechselwirkung mit Clexane ist nicht zu befürchten.
Auch der Einsatz einer Elektrokoagulation bei einem dermatologischen Eingriff ist vertretbar.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 09.12.2014