Lieber Herr Dr. Paulus,
ich bin momentan in der 29. SSW. Zu einem verkürzten Gebärmutterhals (26mm) mit Trichterbildung wurden gestern Ureaplasmen (mäßig) festgestellt. Ich soll daher Josalid 750mg für 7 Tage (2 pro Tag) nehmen. Nach einem Schwangerschaftsabbruch letztes Jahr wegen T21 habe ich nun große Angst vor Missbildungen o.ä.
Ist dies völlig auszuschließen bei der Einnahme oder besteht ein (wenn auch nur geringes) Risiko?
Danke für Ihre Hilfe,
Klara
von
Klara0512
am 12.02.2016, 10:39
Antwort auf:
Josalid 29.SSW
Oshima / Iwadare (1973) verabreichten im Tierversuch trächtigen Mäusen und Ratten Josamycin in oralen Tagesdosen von bis zu 2.000 mg pro kg Körpergewicht über 7 Tage in der Phase der Organentwicklung, wobei sie keine schädigenden Auswirkungen auf die fetale Entwicklung feststellten.
In einer französischen Studie wurden 59 Frühgeborene bei Infektion der Atemwege mit Mycoplasmen und Ureaplasmen mit Josamycin behandelt. Im Vergleich zu einem Kontrollkollektiv zeigte sich keine Zunahme von Entwicklungsstörungen im Alter von ein und zwei Jahren (See et al 2010).
Beim Menschen liegen bisher für das Makrolid Josamycin keine Hinweise auf fruchtschädigende Effekte vor, so dass ein Einsatz zumindest nach der Organdifferenzierung im II./III.Trimenon zulässig erscheint.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 14.02.2016