Frage: Insulin

Guten Abend Herr Dr. Paulus Bei mir wurde in der 18 SSW Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert. Vor der Schwangerschaft hatte ich PCOS und wurde mit Metformin therapiert. Allerdings hatte ich eine massive Insulinresistenz, die bei über 6 lag. Der HbA1c war im oberen Referenzbereich, bei 5,8. Das Metformin wird zur Zeit ausgeschlichen und ich habe von meiner Diabetologin Humalog verschrieben bekommen, wovon ich zu den Mahlzeiten 2 bis 3 Einheiten spritzen soll. Seit ich das Metformin reduziert habe ist mein Blutzucker nach den Mahlzeiten enorm angestiegen. Heute lag er bei 176. Soll ich Metformin weiter einnehmen? Ich habe sehr starke Zweifel. Liege ich mit meiner Vermutung richtig, dass 2-3 Einheiten Insulin etwas wenig sind? Bei der Gynäkologin wurde der Bauchumfang des Kindes kontrolliert. Dieser ist verglichen mit dem Kopfumfang in der Norm und auch die Fruchtwassermenge ist in Ordnung. Das Kind war zu Beginn der Schwangerschaft eine Woche in der Entwicklung hinterher (kann nicht jünger sein als errechnet, Schwangerschaft ist durch IVF entstanden) hat also eine Woche "aufgeholt". Nun frage ich mich ob das bereits eine Auswirkung des hohen Blutzuckers ist? Habe in einer Broschüre über Schwangerschaftsdiabetes gelesen, dass besonders der Blutzucker nach den Mahlzeiten für das Kind extrem gefährlich ist, stimmt das? Das ist auch der einzige Wert, der bei mir immer erhöht ist, nüchtern habe ich normale Werte. Nun wollte ich fragen ob ich die Dosis Humalog auf 10 I.E. erhöhen darf. Selbstverständlich mache ich mir große Sorgen um mein Kind. Ist mit Schädigungen zu rechnen? Vielen Dank im Voraus!

von WasabiNeko am 15.05.2015, 21:52



Antwort auf: Insulin

Der Blutzucker sollte 1,5 Stunden nach der Mahlzeit unter 140 mg% liegen. Sonst wird das Ungeborene durch erhöhten Blutzucker gemästet, bleibt aber von der Organreife zurück. Wenn die Insulinresistenz durch Metformin nicht überwunden werden kann, muss ggf. zu den Mahlzeiten eine höhere Insulindosis gespritzt werden. Hilfreich ist natürlich auch eine Verteilung der Nahrungsaufnahme auf mehrere kleinere Mahlzeiten.

von Dr. Wolfgang Paulus am 18.05.2015