Ich weiß, dass Sie nur für Medikamente in der Schwangerschaft zuständig sind und ich bin nicht schwanger, aber ich habe Sie während meiner Schwangerschaften als jemanden kennen gelernt, der sich sehr gut mit alle möglichen Gefahrstoffen auskennt und da ich gerade mehr als verzweifelt bin, hoffe ich, dass Sie meine Frage trotzdem beantworten werden. Heute war ein Verwaltungstrakt der Schule, in der ich arbeite, gesperrt (inklusive unseres kleinen Lehrerzimmers). Es hingen allerdings nur Zettel an den Türen, die Türen waren nicht verschlossen. Die ganze Woche über waren dort schon Handwerker dabei, neue Fenster einzubauen, bzw. die neuen Fenster waren schon drin, aber zwischen den Fenster sind noch Lücken und freigelegte Träger und Mauern. Nur heute war gesperrt, die ganze Woche über konnte man noch alles betreten. Da ich gerade eine Kollegin rein- und eine rausgehen sah, bin ich heute auch durchgegangen, weil ich dachte, dass nur die ganzen Schüler dort nicht herumwuseln sollten. Zumal die Türen zu diesem Trakt auch nicht verschlossen waren, sondern man einfach durchgehen konnte. Ich war dann im kleinen Lehrerzimmer und da waren gerade drei Handwerker im Gange, von denen allerdings nur einer eine Maske über Mund und Nase trug. Er war draußen vor den Fenstern mit einem Staubsauger oder so etwas im Gange (aber zwischen den Fenstern sind ja Öffnungen nach drinnen, also gelangt der Staub auch in den Raum). Ich bin dort einige Minuten gewesen und dann weiter gegangen. In der Woche bin ich schon öfter durch diesen Trakt, als er noch nicht gesperrt war. Hinterher habe ich mich dann gefragt, ob vielleicht doch gesperrt war, weil dort mit Asbest oder anderen Schadstoffen hantiert wird. Ich habe dann die Schulleiterin angesprochen, die sich erstmal aufgeregt hat, warum man da überhaupt durchgeht, wenn "gesperrt" dran steht. Aber die Türen waren ja auch nicht verschlossen. Es ist wohl Standard, dass eine Materialprüfung vorgenommen wird, wenn an der Struktur der Gebäude handwerkliche Arbeiten durchgeführt werden. Es wird vermutet, dass kein Asbest im Spiel ist, aber das wird erst Montag Nachmittag feststehen. Der Architekt war wohl auch damals beim Bau beteiligt und "hätte ja sonst wohl auf die Gefahren aufmerksam gemacht". Die Handwerker hatten ja auch nicht alle eine Maske auf. Hinterher hatte ich allerdings auch das Gefühl, dass mir irgendwas in den Atemwegen festsitzt, weiß aber nicht, ob ich mir das jetzt nur einbilde. Jetzt sitze ich weinend hier zuhause. Asbest wird ja immer als so gefährlich betitelt. Ich weiß nicht, ob das Lehrerzimmer dort voller Staub war und ich mittendrin gestanden habe. Ich habe solche Angst, Asbestfasern eingeatmet zu haben und sie an meiner Kleidung und meinen Taschen hier mit nach Hause geschleppt zu haben und wir jetzt alle dauerhaft Asbestfasern einatmen. Meine Kinder sind 5 und 1 Jahr alt. Ich habe mich weder umgezogen noch geduscht, weil mein Mann überhaupt keine Gefahr gesehen hat und sitze jetzt hier im Wohnzimmer, aber die Angst macht mich fertig. Ich traue mich kaum, aufzustehen, aus Angst, überall Asbestfasern zu verteilen. Ich habe das Gefühl, dass ich völlig handlungsunfähig sein werde, bis ich am Dienstag nachfragen kann, ob wirklich Asbest freigesetzt wurde. Ich weiß gar nicht, wie ich bis dahin mit dieser Angst leben soll und mich hier in der Wohnung ungehemmt mit den Kindern bewegen soll. Ich hoffe, Sie können mir in irgendeiner Weise weiterhelfen, denn im Internet finde ich nur ganz furchtbar beängstigende Aussagen ("Einerseits erkranken längst nicht alle Menschen mit Fasern in der Lunge. Andererseits kann rein theoretisch schon ein einmaliger Kontakt mit Asbest gefährlich werden, wenn er zur Aufnahme von Fasern in den Körper führt." "Und der Körper kann es nicht biologisch abbauen: Die Lunge und das umliegende Gewebe sind insgesamt kaum in der Lage, diese Fasern wieder abzubauen oder auszuscheiden. So wird Asbest zum Auslöser chronischer Entzündungen. Das Gewebe reagiert mit Vernarbung." Mal ganz abgesehen von der späteren Krebsgefahr...)
Mitglied inaktiv - 17.04.2015, 12:26