Guten Tag Dr. Paulus
Jetzt habe ich vergessen folgendes zu fragen:
Ist es egal, welchen Lactobazillen-Typus man zum Aufbau der Scheiden-Flora verwendet. Es gibt ja einige: Lactobacillus gasseri, casei var. rhamnosus...
Gibt es da Unterschiede? Man liest, dass manche robuster und vermehrungsfähiger seien als andere.
Ich danke Ihnen sehr, wenn Sie mir in dieser für mich wichtigen Frage weiterhelfen können.
Danke Edith
von
edina
am 13.02.2015, 13:43
Antwort auf:
Döderlein Med
Bei Lactobazillen handelt sich um eine große Gruppe von Bakterien, die Milchsäure produzieren. Einige dieser Bakterienstämme sind in Milchprodukten enthalten (z.B. Joghurt), oder sie leben natürlicherweise im menschlichen Darm und in der Vagina. In der Vagina bilden sie normalerweise den weit überwiegenden Teil der dort vorkommenden Bakterien und bewirken durch die von ihnen gebildete Milchsäure, dass die Flüssigkeit in der Scheide sauer ist. Durch diese Säure werden viele andere, möglicherweise infektionsauslösende, Erreger in ihrem Wachstum oder ihrer Aktivität gehemmt. Neben Milchsäure produzieren diese Bakterien häufig auch andere Stoffe, z.B. Sauerstoff und Wasserstoffperoxid (H202), die ebenfalls hemmend auf andere Bakterien wirken.
Insbesondere Lactobacillus crispatus, Lactobacillus jensenii, Lactobacillus gasseri, Lactobacillus delbrückii und Lactobacillus iners bestimmen den sauren pH-Wert (pH 3,8–4,5) der gesunden Vaginalflora. Die Laktobazillen scheiden organische Säuren aus, die auch als Barriere für andere bakterielle Schädlinge auf der vaginalen Schleimhaut wirken.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 17.02.2015