Dekristol 20000 I.E. in der Schwangerschaft

Frage an Dr. med. Wolfgang Paulus Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

Frage: Dekristol 20000 I.E. in der Schwangerschaft

Hallo Herr Dr. Paulus, zuerst einmal vielen Dank, dass Sie sich immer wieder Zeit nehmen, um Fragen zu beantworten. Ich hole mal ein bisschen aus. Im vergangenen April (2014) wurde bei meiner ersten Schwangerschaft festgestellt, dass ich einen zu niedrigen Vitamin D-Wert von 5 habe. Daraufhin habe ich von meinem FA Dekristol 20000 I.E. wöchentlich eine Kugel verschrieben bekommen. Im Sommer hatte ich dann einen Abbruch - leider. Gleichzeitig habe ich in den Sommermonaten Dekristol 20000 I.E. nur noch alle zwei Wochen genommen. Im August 2014 wurde mein Vitamin D Spiegel erneut gemessen, da lag er bei 32. Über den Winter hinweg habe ich dann wieder jede Woche 1 Kugel Dekristol 20000 I.E. zugeführt, nach Rücksprache mit meinem FA. Vor zwei Wochen hat mein FA erneut meinen Vitamin D Spiegel gemessen bzw. messen lassen im Labor: Ergebnis: 41. Das ist ein guter Wert, ich solle nun nur noch alle zwei Wochen eine Kugel Dekristol 20000 I.E. nehmen. Nun bin ich erneut schwanger und Frage mich, ob ich Dekristol 20000 I.E. überhaupt noch nehmen soll in der Schwangerschaft, da mein Wert ja eigentlich ganz gut ist. Mein Kalziumspiegel wurde auch gemessen, jetzt erst, das Ergebnis habe ich noch nicht. Was würden Sie mir raten? Ist ein Umstieg auf Vigantoletten 1000 I.E sinnvoll? Ich nehme bereits Femibion 1. Viele liebe Grüße

von Sonnenseite1 am 08.05.2015, 07:59

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Antwort auf: Dekristol 20000 I.E. in der Schwangerschaft

Neuere Untersuchungen bestätigen, dass ein Mangel an Vitamin D in der Schwangerschaft mit Komplikationen wie Präeklampsie, niedrigem Geburtsgewicht, Hypokalzämie des Neugeborenen, vermindertem Wachstum des Säuglings, erhöhter Fragilität der Knochen und einem Anstieg von Autoimmunerkrankungen einhergeht. Daher sollten Serumspiegel für 25-OH-Vitamin-D3 von mindestens 32 ng/ml (80 nmol/l) angestrebt werden. Dafür werden meist Tagesdosen von über 1000 I.E. Vitamin D benötigt (Mulligan et al 2010). Solange Vitamin D und Calcium keine Hyperkalzämie (zu hoher Calciumspiegel) verursachen, ist eine kindliche Schädigung nicht zu befürchten. Optimal wäre eine Spiegel zwischen 40 und 60 ng/ml. Der von Ihnen angegebene Wert von 41 ng/ml lässt sich vermutlich nur halten, wenn Sie eine Tagesdosis von 1.000 bis 2.000 I.E. Vitamin D weiterhin einnehmen.

von Dr. Wolfgang Paulus am 08.05.2015

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