Guten Morgen Herr Dr. Paulus
Ich habe einen Protein Z Mangel und habe nach einer Totgeburt Gott sei dank durch ass100 und Heparin eine gesunde Tochter!
Nun stellen wir uns die Frage wenn wir ein weiteres Kind möchten, müsste ich ab Kinderwunsch wieder ASS100 täglich nehmen! Darf ich das obwohl ich stille?
Liebe Grüße
Denise
von
Denise301987
am 14.10.2016, 07:27
Antwort auf:
ASS 100 als dauermedikation in der stillzeit
Acetylsalicylsäure und andere Salicylate gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über (Weibert & Bailey 1979, Findlay et al 1981). Da Salicylate langsamer aus der Muttermilch als aus dem Plasma eliminiert werden, kann man in der Muttermilch Spitzenwerte 9 Stunden nach Einnahme feststellen (Anderson 1977).
Der Milch/Plasma-Quotient liegt nach den bisherigen Untersuchungen mit Salicylaten in der Stillzeit unter 1. Demnach nimmt der Säugling lediglich 4 bis 8% einer mütterlichen Dosis auf (Bailey et al 1982; Findlay et al 1981).
Bezüglich einer niedrig dosierten Applikation zur Thrombozytenaggregationshemmung sehen die Hersteller grundsätzlich keine Gegenanzeige: „Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure und seine Abbauprodukte gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Da nachteilige Folgen für den Säugling bisher nicht bekannt geworden sind, wird bei Anwendung einer Tagesdosis von bis zu 150 mg eine Unterbrechung des Stillens in der Regel nicht erforderlich sein. Bei Einnahmen höherer Dosen (über 150 mg Tagesdosis) sollte abgestillt werden“ (Fachinfo Aspirin® protect 2000).
Angesichts Ihrer Tagesdosis von 100 mg wäre die Einnahme von ASS in der Stillzeit akzeptabel.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 15.10.2016