Frage: Wie viel Milch mit 13 Monaten

Hallo, Meine Kleine ist fast 13 Monate alt und ich bin unsicher, ob ihre Ernährung derzeit ausgewogen ist. Man hört und liest ja überall was anderes ... Morgens um 8.00 Uhr frühstückt sie ca 200ml Pre-Milch (ich biete ihr seit einiger Zeit auch öfter das Hipp- Babymüsli mit Vollmilch an, manchmal nimmt sie es, manchmal will sie lieber ihr Fläschchen). Mittags bekommt sie Gläschenkost ab 12. Monat oder selbst gekocht. Nachmittags isst sie mal Obstmus, mal GOB, mal Einback (etwa ein halbes) und abends Milchbrei mit Obstmus. Vor dem Schlafengehen trinkt sie nochmal ca 200ml PreMilch aus dem Fläschchen. Tagsüber biete ich ihr immer Wasser aus dem Trinklernbecher an, aber davon trinkt sie fast nichts (auch Wasser aus dem Fläschchen mag sie nicht). Interesse am Familienessen hat sie erst seit ein paar Wochen, Wir lassen sie beim gemeinsamen Essen immer von allem probieren, aber nach ein paar Bissen möchte sie lieber ihren Brei... Gebe ich zu viel Milch? Und sollte ich das Fläschchen zugunsten der Trinklernbecher auch bei der Milch abschaffen? Und wie kann ich meine Kleine tagsüber zum Wasser trinken animieren (die Spielchen mit zuprosten funktionieren nicht,seufz)? Vielen Dank und liebe liebe Grüße

Mitglied inaktiv - 28.09.2016, 07:35



Antwort auf: Wie viel Milch mit 13 Monaten

Hallo Frau Paschulke wenn dein Baby mehr feste Kost isst, weniger Milch trinkt und vermehrt auch salzhaltige Familienkost bekommt, wird sie Durst bekommen und trinken. Momentan braucht deine Tochter offensichtlich keine zusätzliche Flüssigkeit und hat demnach keinen Durst. Wenn sie keinen Durst hat, fehlt ihr schlichtweg der Anreiz, Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Du kannst also ganz entspannt bleiben - sofern die Windeln ausreichend nass sind. Im 2. Lj empfiehlt man für Kinder eine Kuhmilchmenge von etwa 300 ml. Mit 400 ml Premilch liegt ihr ebenso gut in dieser Empfehlung. Mein Rat wäre, dass du morgens und abends Brotstückchen zum selber essen anbietest. Dänge Breie und Babykost immer weiter zurück und beginne bspw einmal mit etwas Kuhmilch aus einem Becher zum Trinken üben. Was frühstückst du denn üblicherweise? Kann deine Tochter mitessen? Beim Mitessen lernt deine Kleine viel dazu und wird sich langfristig immer besser an eure üblichen Speisen gewöhnen. Biete ganz viel weiches Fingerfood, damit sie selbständig essen kann und beim essen zusätzlich zum Geschmack auch die Haptik der verschiedenen Lebensmittel fühlen kann. Macht das Essen zum Erlebnis. Du darfst morgens und abends Brot (ca 20-25g ) mit Butter (ca 5g), dazu eure Trinkmilch im Fläschchen anbieten. Schneide vorerst noch die Rinde weg und schneide das Brot in kleine, greifbare Würfel. Obstmus aus dem Gläschen kannst du durch selbst gekochtes Obstmus oder noch besser mit frischem Obst ersetzen. Du kannst die klassischen Obstsorten wie Apfel (fein gerieben oder gekochte Stückchen), weiche Birne (zerdrückt) oder Banane (am Stück oder zerdrückt),anbieten oder auch mal Melone (Stückchen), reife, weiche Nektarine, zerdrückte Beeren u.v.m. anbieten und am besten gemeinsam mit deinem Kind essen. Die Breie kannst du nach und nach ausschleichen und vor allem nachmittags komplett weglassen, stattdessen Hirsekringel oder erstes Gebäck geben, dazu Obst. Familienkost kannst du ebenso anbieten. Das ist jetzt sogar erwünscht, damit sich die Kleinsten über einen längeren Zeitraum an immer wieder neuen Aromen, neue Konsistenzen gewöhnen können. Dafür am besten kleine Mengen von neuen Speisen neben bereits bekannten und bewährten Speisen (Breie, Basics) anbieten. Genau das macht ihr ohnehin seit einer Weile. Wichtig sind jetzt im Wesentlichen regelmäßige, möglichst gemeinsame erlebte Mahlzeiten, mit einem "gesunden" und ausgewogenen Speisenangebot. Vermittle deinem Kind eure Esskultur mit allem Drum und Dran. Der Fokus liegt ab jetzt besonders in der Vielfalt der Speisen - bei Geschmack und neuen Eindrücken, Gemeinsamkeit bei Tisch, Esskultur., das Erleben neuer und auch einmal aussergewöhnlicher Geschmackserlebnisse. Achte jetzt vor allem auf Vielfalt und das Erlebnis der gemeinsamen Mahlzeiten. Der Forscherdrang ist in dieser Altersphase sehr ausgeprägt. Der Esstisch bietet eine große Spielwiese an Möglichkeiten, die alle Sinne anspricht: Farben für die Augen, Gerüche für die Nase, Aromen und Geschmack für den Gaumen, verschiedene Konsistenzen für den Tastsinn - vor allem dem Tastsinn im Mund. Ideen für Familienkost: Hafer-Bananen-Cookies: 1 große, reife, gelbe Banane (oder Apfelmus) ca 100-120g feine Haferflocken viel weniger als 1 Msp Bourbonvanille zerkleiner die Haferflocken in einem Blitzhacker zu "Mehl". Zermuse oder püriere die Banane, vermische sie mit der Vanille. Gib das Hafermehl dazu und bereite aus allen Zutaten einen Brei Heize den Ofen auf 175° hoch und bereite ein Backblech mit Backpapier vor. Mit Hilfe von 2 TL und deinen Händen kannst du jetzt aus dem Teig kleine Kekse formen, etwas flach drücken und ca 10-12, ggf länger, im Ofen backen. Anschliessend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Diese Kekse sind bei vielen Müttern und ihren Babys beliebt. Ggf musst du etwas experimentieren, bis du nach dem Backen die richtige Konsistenz erhältst. Zerdrücke bspw Kartoffeln oder weiches Gemüse und füttere statt einem Brei aus fein pürierten Zutaten einen Brei, der eine grobstückige Konsistenz hat. Die Kost sollte stets so aufbereitet sein, dass sie dein Kind ohne "Gefahr" essen kann. Verschlucken sollte vermieden werden. Mangelnde Bezahnung ist meist kein Hinderungsgrund für festere Speisen. Mit den Kauleisten und dem Gaumen können die Kleinen enormen Druck ausüben. Auch gekochte Nudeln sind bestens geeignet, denn sie lassen sich am Gaumen zerdrücken. Bspp für Obstsnacks, die du nachmittags anbieten könntest fein geriebener oder gekochter Apfel, Banane = auch zerdrückt wunderbar geeignet. Birne, wenn weich ist ideales Fingerfood. Pfirsich und Nektarinen ohne Haut sind super geeignet Melone ggf auch Papaya oder (Bio-)Mango, sowie zerdrückte Heidelbeeren, Avocado oder Kiwi ist möglich. Erdbeeren oder andere Beerenfrüchte...die Kernchen von Him- bzw Brombeeren vorher entfernen - einfach durch ein Sieb streichen. Bananenküchlein: 1/2 Banane mit der Gabel zerdrücken, 1 EI verquirlen. Mischen, in heissem Öl in einer Pfanne ca 4-5 kleine Pfannküchlein backen. as geht besonders gut in einer beschichteten Pfanne mit etwas Kokosöl. Spaghetti Bolognese Bolognesesosse 1 kleine Zwiebel fein würfeln, 1 Knoblauchzehe gepresst. Noch dazu 1 geraspelte Möhre richten. Gemüse in 1 EL Olivenöl ca 10-15 min dünsten. 300g gemischtes Hack und 1 weiteren Olivenöl zugeben, anbraten. Salz, Pfeffer, Zucker, Oregano (frisch oder getrocknet, Basilikum (frisch oder getrocknet) zugeben und durchbraten, bis das Gemüse weich und das Fleisch gar ist. Dann mit ca 400g Tomaten aus der Dose/Tetrapack (stückig oder zerkleinert) auffüllen, aufkochen. Abschmecken, nachwürzen und ggf Tomatenmark zugeben, bis es gut schmeckt. Die Sosse ca 30 min köcheln lassen. dazu klein geschnittene Spagetti Für die Vollständigkeit: !!! Achtung: niemals(!!!) harten Lebensmittel wie rohe Apfel/Möhrenstücke, trockene ungekochte Nudeln, Gummibärchen, Nüsse, Kerne, Saaten etc etc geben. !! Rezept Frikadellen: 500g Hack mit 1 verquirltem Ei vermischen würzen mit: 1/4 TL Zucker, 1/4 TL Salz, Prise Pfeffer, 1/2 EL getrocknete italienische Kräuter untermischen, Semmelbrösel zugeben und vermischen - soviel Semmelbrösel zugeben, bis die Konsistenz der Hackmasse gut formbar wird. Aus der Masse Frikadellen formen. In wenig, aber ausreichend Öl, in einer beschichteten Pfanne braten. Du kannst die geformten Bratlinge auch einfrieren. Also dann Grüße Birgit S.

von Birgit Neumann am 29.09.2016



Antwort auf: Wie viel Milch mit 13 Monaten

Vielen Dank für die ausführliche Antwort und die Rezepte!

Mitglied inaktiv - 30.09.2016, 06:37



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Getreide Milch Brei ohne Kuhmilch

Guten Morgen, bei unserem Sohn wird eine Kuhmilch Unverträglichkeit vermutet. Ein Test ist jedoch erst im Oktober möglich. Daher suche ich nach Alternativen für den Getreide - Milch Brei. Am liebsten würde ich statt Kuhmilch Muttermilch nehmen. Auf der Verpackung für den Brei steht jedoch, dass dieser in kochende Flüssigkeit eingerührt werden ...


Umgewöhnen auf Milch, festes Fleisch

Hallo liebe Frau Neumann, Ich habe drei Fragen an Sie. 1) mein Sohn (22mon) möchte noch immer seine PRE und mag Vollmilch absolut nicht, es sei denn, ich mixe sie mit Bananen zu Bananenmilch. Ich versuche jetzt schon immer Milch unter die PRE zu mixen, aber vielleicht ist das gar nicht hilfreich? Ich frage mich, ob die umstrittene Kuhmilch überh...


Pre Milch nach Beikost / Anzahl Fläschen

Hallo Frau Neumann, meine kleine Tochter ist 8,5 Monate alt. Sie wurde bis sie 6 Monate alt war gestillt. 4 Monate ausschließlich. Danach habe ich etwas Pre dazugefüttert und mit 4,5 Monaten haben wir mit Gemüsebrei gestartet. Leider war meine Milchproduktion trotz Stillberatung und sehr häufigem Anlegen problematisch, sodass immer der Verdacht ...


Bovine Meat and Milk Factors (BMMF) - relevant in Pre HA Milch?

Hallo Frau Neumann, Unsere Tochter ist 8 Monate alt und wir verwenden neben Beikost noch die Pre HA Milch von Hipp. Nun denke wir, dass es gut wäre auf eine 2er Milch umzusteigen und hätten die 2er Milch (ohne Stärke) ohne HA von Hipp ins Auge gefasst. Damit hätten wir einerseits die altersentsprechende Menge an Nährstoffe wie Eisen und anderers...


Milch

Liebe Fr. Neumann, wie lange ist eine geöffnete Vollmilch (für den Abendbrei) für das Baby genießbar? Wir Erwachsenen trinken diese gerne mal über 4-5 Tage hinweg. Was sieht das beim Baby (8 Monate) aus? Herzlichen Dank.


Kleinkind 19 Monate isst kaum - zu viel Pre-Milch?

Hallo Frau Neumann, Unsere Tochter ist 19 Monate alt und nimmt derzeit noch 2 - 3 Flaschen Pre-Nahrung zu sich. Ich habe nun gehört, das in ihrem Alter gar kein Fläschchen mehr gegeben werden sollten. Eigentlich bin ich froh, dass es nur noch 2 - 3 Flaschen sind und nicht mehr 5 - 7. :-( Im Allgemeinen ist die Ernährung sehr schwierig. Zur Hi...


Milchmenge 2er Milch und Kuhmilch

Hallo Frau Neumann, Meine Tochter ist nun 14 Monate und seit drei Wochen komplett abgestillt. Sie bekommt folgendes an Milch: Morgens gegen 5-6 Uhr 60-90 ml 2er Nach dem aufstehen dann ein Babymüsli mit 90 ml Kuhmilch Abends nach dem Abendessen 90-120ml 2er Nachts zwischen 0 und 1 Uhr 180ml 2er Ist das zu viel Milch? Sie bekommt keinen Ab...


OGB/Abendbrei, Milch nach Essen

Hallo Frau Neumann, wir haben jetzt die 4. Mahlzeit eingeführt (Gläschen). Bei den Gläschen ist der Unterschied zwischen OGB und Abendbrei klar, aber wenn ich es selber an mischen möchte was ist der Unterschied? Ich habe von Hipp den Gute Nacht Brei gekauft den mischt man mit Wasser an. Und wie mache ich dann den OGB? Ich habe z.B auch Schmelzfl...


Pre-Milch bis wann und Calcium

Liebe Frau Neumann, unser 14 Monate alter Sohn trinkt momentan jeden Morgen als erste Mahlzeit und jeden Abend vor dem Schlafen jeweils ein Fläschchen mit circa 240 ml Pre-Milch, und das sehr gern. Zudem isst er vier feste Mahlzeiten (2. Frühstück, Mittagessen, Snack, Abendbrot). Ich frage mich, ob die Fläschchen allein seinen Calciumbedarf ber...


Milch und Beikost für Baby 6 Monate

Hallo liebe Frau Neumann, ich habe eine Frage bezüglich den Speiseplan meiner 6-monatigen Tochter. Wir haben vor kurzem mit der Beikost begonnen, also Brei, Karotte, Kartoffel, Kürbis und so. Sie scheint aber kein großes Interesse an der Beikost zu haben und isst nur ein paar Löffelchen dann wird sehr schnell mürrisch...In den letzten Tagen habe...