Frage: Wie kann ich meine Tochter zum essen bringen.

Hallo Ich brauch wiedermal ODER immer noch eure Hilfe! Unsere fast 3 jährige Tochter ist eine sehr schlechte Esserin. Wählerisch und dann kannst sie sich nicht auf das essen konzentrieren. Sie ißt Kartoffelbrei auch mal Kartoffelnstücke gewürfelt gekocht dann gebraten mit Gewürzen aber ohne Fleisch ohne Gemüse. Sie ißt Nudeln ohne Soße nur mit butter und Käse. Ab und zu gelingt es mit ihr auch alle etwas bratensoße mit ran zu machen.aber in der Regel lehnt sie dann das essen ab. Fleisch nur hackbällchen oder Wildfleisch(lamm,hase mufflon....) und nur wenn es schon so geschnitten ist das es nicht fasert. Sonst wird auch das Fleisch nicht angerührt.einzige Ausnahme Hähnchennuggets mit Käse. Obst/Gemüse????: Blumenkohl in semmelbrösel gebraten ,Zucchini und Kürbis nur ganz fein püriert dann langt sie zu und Spinat etwas im Kartoffelbrei gerührt geht auch oder als fruchtmus mit Birnen. Sie ißt saure gürkchen, Himbeeren und Erdbeeren, Birne und Avocado oder khaki sonst nichts. Fisch ohne Panate und am liebsten kabeljau gedünstet oder forellenfilet geräuchert.davon kann sie nicht genug bekommen. Butterbrot mit Käse, Milch, joghurt natur oder fruchtzwerg (sehr süß) geht immer. Am Nachmittag auch mal ein Stück laugenstange oder kinderfruchtriegel da sie auch im Kindergarten nichts wirklich ißt.sie schaut den anderen lieber zu. Essen dauert ewig (60 min.)weil sie mit den Krümel oder Besteck oder ihr Teller oder ihr essen oder .... immer spielt. Sie kann sich nicht darauf konzentrieren. Ich möchte gern mehr Obst und Gemüse mit in den speiseplan bei ihr und ich möchte das sie ißt und nicht spielt.wie kann ich das schaffen? Wir essen Salat sie schaut zu und nagt an ihrem brot und ißt ihre Himbeeren oder gürkchen.manchmal ißt sie auch ein Ei. Am Stück oder aus dem Salat.aber nur ohne Soße. Wir essen fast alles und es kommt auch gemüse in verschiedenen Variationen auf den Tisch. Wir sagen immer sie soll wenigstens ein mal probieren, dass sie weiß wie es schmeckt. Meist probiert sie und sagt schmeckt gut ist aber ibäh das will sie nicht.mmmh ?? Desweiteren bekommt sie morgens Laxbene oder Movicol seid dem 14 Lebensmonat weil sie sonst steinigen Stuhlgang hat.der Kinderarzt sagt das gibt sich irgendwann aber das sagt er schon seid über einem Jahr. Als Baby hat sie schon mehrere Einkäufe hinter sich.trinken tut sie Tee Wasser oder Milch wobei sie auch ButterMilch bekommt.aber sie trinkt auch nicht wirklich gut.1l schafft sie aber manchmal ist es sehr schwer.gibt auch Tage das trinkt sie vielllll vielen mehr das sind die tage wo sie nichts zu essen findet.aber der Stuhlgang ist auch nicht besser. Naschen tut sie im Prinzip nur Rosinen (ihre bonbons)und ab und zu eben am Nachmittag den Kinderriegel. Und sie mag diese quitschies mit Spinat Birne mango Kombination. Anderen will sie nicht nur den quittschi (nicht jeden tag)schokolade gibt es nicht(mag sie auch nicht) auch keinen Reis oder Reistaler. Knusperbrot mit butter oder Müsli am morgen wenn sie nicht in den Kindergarten geht das , Haferflocken Milch und paar maisbällchen.(Joghurt und Obst darf da nicht rein)Müslis was nach Früchte schmeckt oder man gar was daran sehen kann wird nicht angerührt.da ist man schon morgen satt. Mama ich bin satt kein Hunger. 2.Frühstück 8:30 etwa( 1.Frühstück 6:30 Milch oder wasser ca 150-200 ml.) Was mache ich mit dieser wählerischen Esserin? Wieviel essen brauch ein Kind in dem alter.in Gramm. Sie ist klein für Ihr Alter. 98 cm und Schuhgröße nur 23. Sorry für den langen Text aber ich brauch echt eure Hilfe. Bild so sieht ihr Frühstück im Kindergarten aus.dazu ein Becher joghurt .Und meist ist sie davon die Hälfte.

von irmschen am 19.04.2017, 12:11



Antwort auf: Wie kann ich meine Tochter zum essen bringen.

Hallo irmschen das Essverhalten deiner Tochter ist für ihr Alter absolut nicht ungewöhnlich und ihr seid eigentlich auf dem besten Weg, eure Tochter zu einer guten Esserin zu erziehen. Inwieweit ihre von dir geschilderte Unkonzentriertheit beim Essen, die Esstischsituation beeinflussen könnte, müsstest du mit dem KiA besprechen (motorische Fähigkeiten etc), sowie auch das Stuhlproblem. Insgesamt muss ich sagen, dass deine Kleine aber durchaus gut isst und du eigentlich keinen Grund zur Sorge, die Nährstoffzufuhr betreffend, haben müsstest. Deine Tochter isst alles - es sind alle Nährstoffgruppen dabei - wenn auch manche Dinge nur in geringen Abweichungen und mit einer geringeren Sortenauswahl als du dir das wünschst. Da ihr als Eltern, wie du schreibst, auf eure Tochter aber eine sehr gute Vorbildfunktion ausübt (ihr esst alles, vielseitig, und abwechslungsreich), besteht eigentlich tatsächlich kein Grund für Sorgen. Was du anbietest und was deine Tochter isst, liest sich durchaus vernünftig. Sieh Essen als ein gemeinsames Ritual, das Spaß macht. Schau nicht so viel auf Essmengen und Kalorien oder Nährstoffe. Fordere deine Kleine doch zukünftig weniger verbal ** zum Essen auf und gib ihr stattdessen evtl spielerisch ein klein wenig Hilfestellung beim Essen. Snacks solltest du aus eurem Plan komplett streichen. Denn am Tisch kann deine Tochter nur gut und ausreichend mit essen, wenn sie ordentlich Hunger hat. Die beste Essensregel für Kinder lautet darum: Als Mama bestimmst du das Essensangebot und dein Kind darf die Essmenge bestimmen. Bei Kuchen, Keksen und anderen Süßigkeiten oder (salzigen) Snacks darfst und solltest du die Menge aber durchaus bestimmen. Ausnahmen sind ab und zu erlaubt :) Mit 3 (möglichst) gemeinsamen Hauptmahlzeiten und 2 ZMZ kann sich deine Tochter aus dem ausgewogenen, gesunden Speisenangebot ausreichend bedienen. Das klappt, nach einer Übungszeit (wenn sie öfter mal hungrig vom Tisch aufsteht und keine Extras bekommt - bis zur nächsten Mahlzeit = Erfahrung= Lernen) bestimmt auch bald ganz gut. Das Angebot sollte aus gesunden, schmackhaften, leckeren Gerichten und Basics bestehen. Streiche auch alle Extras und bereite das Essen so vor, dass es deine Tochter gut essen kann. Zerkleinere die Nahrung ggf schon vorher grob, damit es deiner Tochter leichter fällt, zu essen. Gesunde Kinder verhungern nicht vor vollen Tellern. Vertraue in die Fähigkeiten deines Kindes, dass sie für sich selbst sorgen kann und stets so viel oder so wenig isst, damit sie satt und zufrieden ist. Das ist ein gutes Training für später - den Körper/Hunger spüren. Als Mama bestimmst du das Angebot und deine Kleine darf bestimmen wie viel sie davon isst, das bedeutet auch: Wenn deine Kleine gerade nichts essen möchte oder nur wenig, dann wird sie die versäumten Kalorien bei der nächsten Mahlzeit, und/oder bei der übernächsten nachholen. Du brauchst bei Nichtgefallen keine Alternativen zu bieten. Und zu guter Letzt: Thematisiere auch nie die Eigenheiten deines Kindes und kontrolliere nicht zu viel. Du schreibst, dass deine Kleine bisher gut und gerne probiert. Das ist wunderbar und ausbaufähig. Denn richtig gut schmeckt es Kindern häufig erst, wenn sie eine Speise bis zu 10 mal probiert haben. Biete neue Speisen darum immer wieder an und lass sie probieren. Essmengen sind langfristig steigerbar. So kann sie eine Basis aufbauen, ihr Geschmacksgedächtnis füllen. Das wird ihr in Zukunft helfen, die richtigen Speisen zu wählen. Der Appetit regelt unbewusst die Speisenauswahl. Findet ggf gemeinsame Rituale, die die Mahlzeiten einleiten, Dadurch kann sich deine Tochter jeweils gut auf die Situation einstimmen, zur Ruhe kommen. Beschränke die Milchmenge auf ca 350 ml am Tag *, damit sie sich nicht mit Milchprodukten sättigen kann. Lass Quetschies weg und beschränke die Rosinen auf ca 5 am Tag. Biete Wasser nach dem Mahlzeiten an, damit sie ihren Bauch nicht mit Flüssigkeit füllt (sonst passt kein Essen mehr hinein) und lass sie auch nicht zu oft zwischendurch trinken. Also dann Viele Grüße Birgit Neumann ** Ich "zitiere" an dieser Stelle immer wieder gerne Herrn Jesper Juul: Er bezeichnet Erziehung als "Osmose", Erziehung ginge vielmehr durch die Haut. Mehr als durch Worte gesprochen zähle die Haltung, die innere Einstellung - all das nähmen die Kleinen viel stärker wahr als Worte. Das Vorleben steht bei ihm an erster Stelle - persönliche Maßstäbe und Überzeugungen - unausgesprochen - prägten seiner Ansicht nach, die Kinder am meisten *Joghurt ersetzt Trinkmilch 1:1. Auch ca 15 g Schnittkäse wie Gouda, Edamer (= ca 1/2 Scheibe) oder 30 g Weichkäse (Camembert ohne Rinde), oder ca.30-40g Frischkäse ersetzen 100 ml Trinkmilch im Hinblick auf den Calcium- und Proteingehalt. Zum empfohlenen Maß von ca 300 ml Kuhmilch am Tag, werden auch Milchprodukte, die in Speisen verarbeitet wurden, dazu gerechnet. Bspw in Kartoffelbrei, Pfannkuchen, Pizza, Auflauf, Kuchen und Gebäcken, Pudding, Milchschokoladenprodukte etc... Empfehlenswert sind ca 2(-3) Portionen Trinkmilch am Tag weiterhin, und zwar morgens und abends. Morgens spendet die Milch schnelle Energie und füllt Reserven auf, ist einfach zu essen/trinken und abends fördert die Milch den guten Nachtschlaf. Und weil manche Kinder abends weniger Lust auf Essexperimente haben und manchmal auch nicht so viel Lust zum Kauen haben, ist eine (ergänzende) Portion Trinkmilch wunderbar. Sieh auch noch hier: http://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/beitrag.htm?id=44267&suche1=juul&seite=1

von Birgit Neumann am 21.04.2017