Hallo,
sehr gern würde ich deine geschätze Meinung zum Essplan von meinem Kleinen erhalten. Er ist nun 9 1/ 2 Monate und möchte keine bzw. kaum mehr abgepumpte Muttermilch trinken. Er hat vorher morgens als erste Mahlzeit ca. 150-250 ml Muttermilch bekommen. Ebenso Abends etwa 130. Beides will er nicht mehr. Er liebt es zu kauen (obwohl er noch keine Zähne hat). Ich habe also seinen Plan umgestellt bzw. will einen neuen guten erarbeiten:
- morgens Frühstücksbrei aus 150 ml aufgekochter Vollmilch (mit Brot wird er morgens nicht satt und will lieber Brei)
- evtl. Zwischenmahlzeit bis Mittag 60- 80 ml 1 er Milch (mehr will er nicht)
- Mittags: Gemüse/Fleischbrei mit Wasser zum trinken ca. 250 Gramm manchmal auch deutlich mehr Brei
- Nachmittags: Obst Getreidebrei 250 Gramm mit Wasser
- Abends: bislang Milch aber hier suche ich nach Ersatz (würde eine Scheibe Brot mit Butter bzw. Frischkäse reichen mit Wasser) oder dürfte ich ihm abends noch einen selbstgemachten Grießbrei mit Vollmilch anbieten?
Meine Sorge ist ob er genug Milch bekommt bzw. ich mit 2 Milchbreien am Tag mit insgesamt 300 ml und evtl. 100 ml Muttermilch bzw. 1 er nicht zu viel Milchprodukte geben.
Des Weiteren wollte ich noch fragen ob er schon Naturjoghurt mit Obst essen darf zum Brot. Wäre dies vielleicht auch noch eine Abendessenvariante statt Vollmilchbrei?
Es interessiert mich auch noch sehr wie viel Brot und Obst einen 250 Gramm.Obst Getreide Brei ersetzen würden bzw. wie viele Hirsekringel mit Obst.
Vielen lieben Dank für die Beantwortung der Fragen. Ich bin derzeit so ratlos weil er keine bzw. nur noch sehr wenig Milch möchte wie ich ihn am gesündesten ernähren kann..
LG
von
Julija89
am 03.08.2017, 20:50
Antwort auf:
Wie Obst Getreide Brei richtit ersetzen
Hallo Julija89
im 2.ten Lebenshalbjahr brauchen Baby ca 400-500 ml Säuglingsmilch oder Muttermilch nach Bedarf. Ca 200 ml Säuglingsmilch können durch 200 ml Kuhmilch im Abendbrei ersetzt werden. Dazu darf es Mumi geben.
Reduziere die Kuhmilchmenge einfach auf ca 200 ml am Tag und ergänze mit ca 300 ml Säuglingsmilch, sowie Mumi, so viel wie dein Baby haben möchte.
Als grobe Orientierung für die künftigen Mahlzeiten ist vielleicht folgende Aufstellung für dich hilfreich:
morgens:
Brot und Milch
oder Kindermüsli bzw Milchbrei
oder nur Säuglingsmilch
neu ist jetzt, dass der Start in den Tag mit einer Beilage zur Milch begonnen werden kann/sollte. Ideal ist dazu ein kohlenhydrathaltiger Zusatz in Form von Getreide im Brot oder Getreide als Müsli, ggf als Brei wenn dein Baby nur diesen akzeptiert. Du darfst auch Brot und Brei kombinieren. Das Brot soll zum Kauen animieren, was dein Sohn durchaus möchte. Das Kauen darf trainiert werden, auch in kleinen Schritten, jeden Tag etwas mehr. Das Kauen üben ist wichtig für die Ausbildung der Muskulatur, für die feinmotorischen Fähigkeiten
Morgens ist die Bereitschaft zum Kauen i.d.R. höher als abends.
ZMZ: Brot oder Obst
je nach dem wie lange die Zeitspanne bis zum Mittagessen ist, kann eine Zwischenmahlzeit sinnvoll sein. Hier gibt es entweder etwas Obst oder je nach dem evtl auch noch einmal etwas Brot.
Mittag:
ggf gewohnter Brei, dazu Mittagessen - entweder sehr basic in Anlehnung an die üblichen Breie (alle Zutaten separat, breiig oder stückig, oder bereits bekannte einfache Gerichte wie Nudeln mit Sosse, Pizza etc und/oder Familienkost, Fingerfood.
neu ist jetzt, dass neben dem üblichen Brei und evtl bereits bekanntem Fingerfood auch schon Familienkost und vermehrt stückige Nahrung sowie das selbständige Essen und das Erlebnis der Mahlzeit an sich, jetzt ganz besonders im Vordergrund der Mahlzeit stehen.
Nachmittag/ZMZ:
Obst oder Getreidestängelchen o.ä., ggf Kuchen, Babykekse, Muffins, Waffeln etc
nachmittags ist ein Energienachschub durch Kohlenhydrate (Obst und/oder Getreide) erwünscht und auch diese Mahlzeit sollte milchfrei sein.
Milch als Bestandteil von Kuchen und Co ist o.k.
Der GOB kann entfallen. Das hier weg gelassene Getreide ist jetzt im Frühstück enthalten.
Abends:
Brot und Milch oder Milchbrei (Grießbrei, Haferbrei/müsli), Nudeln und Milch etc
die Kombination aus Getreide mit Milch fördert den guten Nachtschlaf.
dazu Obst/Gemüse ggf Rohkost
nachts ggf Milch
tagsüber zwischendurch bzw nach den Mahlzeiten:
Getränk (Wasser/Tee) anbieten, Dauernuckeln vermeiden
Die Familienkost ergänzt die übliche Beikost.
Richte etwa eine halbe Scheibe Butterbrot, ohne Rinde, in kleine Stückchen geschnitten. Mischbrot oder ein sehr feinvermahlenes Vollkornbrot ohne grobe Körner ist geeignet. Zu Anfang reicht schlicht Butter. Auch Frischkäse oder Mandelmus oder Avocado, etvtl pflanzliche Brotaufstriche kannst du draufgeben.
Zum Mittagsbrei gibst du den gewohnten Brei plus gegarte Gemüse-Kartoffel-Stückchen plus Familienkost zum selbständigen Entdecken, Nachmittags darfst du weiche Obststückchen plus ggf Hirsekringel, erste Muffins und Co und abends entweder wieder Brot wie morgens (plus Milch), ggf Brei als Fingerfood anbieten. Dein Baby darf so viel essen, wie er schafft.
- wegen der Verschluckungsgefahr solltest du keine zu harten Lebensmittel geben -
In dieser Altersspanne jetzt, kannst du die Familienkost sehr interessant gestalten und euren Sohn an viele neue Dinge gewöhnen. Es geht jetzt darum, dass euer Báby die Welt ganzheitlich entdecken will, dazu zählt auch das Essen - er will die Welt mit allen Sinnen erleben und zeigt euch auch schon, dass er dafür bereit ist. Er möchte kauen! Essen lernen klappt durch die elterliche Begleitung (das fördert auch die Bindung), durch liebevolle Unterstützung und mit gemeinschaftlichen Erlebnissen beim Essen.
Lass dein Kind darum immer und immer wieder alles sehen, fühlen, riechen, probieren, was ihr esst und lasst ihn daran teilhaben - zusätzlich zu seinen gewohnten Speisen uind Breien. Achte auf eine gute und ausgewogene Auswahl der Zutaten und Speisen und lasst euer Baby aktiv sein, d.h. schmecken und fühlen.
Also dann
hast du noch Fragen?
Grüße
Birgit Neumann
von
Birgit Neumann
am 05.08.2017