Frage: was ist ausgewogen?

Hi Unsere kleine 10 monate ist absoluter fingerfoodfan. Sie tät alles essen u ich schau, dass ich babygerecht koche. Sie wird noch gestillt. Jetzt wird sie ja nicht wirklich satt vvon gedünstetem gemüse. Von nudeln schon eher, dann isst sie aber nur diese. Jetzt hab ich angelehnt an die tollen rezepte hier, gemüse-couscous-bällchen gemacht. Ich hab die gemacht aus ca einem teil couscous u einem teil zerdrücktes gemüse. Alles mit etwas sahne abgeschmeckt. Das hat groß u klein geschmeckt u ich glaub, sie hat sich satt gegessen. Ist das verhältnis couscous zu gemüse ok? Wie sollte das Essen von kindern generell zusammengestellt sein? Heutzutage wird soviel über die bösen kohlehydrate geschrieben aber großartig satt macht gemüse ja nicht. Da müssten die kinder unmengen essen. Das tun sie leider nicht. Vielen dank! Ich finde die rezepte urtoll!

von bettina 1981 am 22.04.2015, 13:43



Antwort auf: was ist ausgewogen?

Hallo bettina 1981 vielen Dank für dein nettes feedback. Deine Vorgehensweise in Sachen Familienkost ist übrigens wunderbar. Du gibst deiner Kleinen das, was sie fordert. Wichtig sind drei Hauptmahlzeiten - am besten gemeinsam am reichhaltig gedeckten Familientisch. Zusätzlich zwei ZMZ, bspw Obstsnack, Getreideportion wie Hirsekringel etc. Und wenn du auch noch nach Bedarf stillst, dann passt alles bestens. Mit 10 Lm sind die Kleinen auch gar nicht mehr so hungrig und kleine Mengen reichen ihnen aus. Ab etwa 10 Lm stellt sich der Speiseplan bei den meisten Babys drastisch um. Die meisten Babys brauchen von nun an weniger Nahrung. In Zeiten des Wachstums dagegen, meist phasen- und schubweise, essen sie eine kurze Zeit dagegen sehr viel. Mit etwa 10 Lm ist die Zeit des schnellen Wachstums vorbei. Babys wachsen in den ersten Monaten sehr schnell. Nicht nur das Längenwachstum geht rasant, sondern die gesamte Entwicklung, auch das Anlegen von "Fettreserven" zählt dazu und äußert sich in "Hunger". Mit etwa 10 Lm ist diese Phase in der Regel weitestgehend abgeschlossen, sodass nun weniger Nahrungsmengen ausreichen können. Die meisten Babys sind vorübergehend mit kleineren Essmengen satt und zufrieden. Dazu gibt es Milch (Mumi oder Säuglingsmilch). Jetzt hattest du noch eine Frage zu den Kohlenhydraten. Es kursieren unzählige Ernährungstheorien -und empfehlungen, die bei manchen Personen häufig aufgrund von individuellen Gesundheits - und/oder Gewichtsproblemen großen Zuspruch finden.* Hier folgt zunächst eine sehr vereinfachte Darstellung zu Kohlenhydraten... Kohlenhydrate sind ein wichtiger Energielieferant. Ein großer Anteil der Energie sollte aus kohlenhydrathaltiger Nahrung stammen, denn vor allem das Gehirn braucht sie. Kohlenhydrate können auch bspw in den Muskeln (auch in der Leber) als Glykogen gespeichert werden und bei Bedarf "verbraucht" werden. Je größer die Muskeln, desto größer sind die Speicher. Es gilt demnach die richtigen Kohlenhydrate (=Zucker) auszuwählen. Getreide, vor allem Vollkorn sei am besten, weil es langsam resorbierbare Kohlenhydrate liefert, die lange satt halten. Weil Kinder einen hohen Energiebedarf haben, sind Getreideprodukte als Kohlenhydratspender für sie besonders wichtig. Es werden für Kinder (und Erwachsene) jeden Tag empfohlen: reichlich Getreideprodukte wie Brot, Nudeln, Reis etc dazu reichlich Obst und Gemüse, etwa 5 P am Tag (1 P = gefüllte hohle Kinderhand) gefolgt von Milch- und Milchprodukten (ca 300 ml am Tag - für Kinder mit 1 Jahr) dann Fleisch, Fisch, Eiprodukte (abwechselnd im Wochenplan, bzw ca 1 mal die Woche Fisch) schliesslich kommt dazu noch ein kleiner Anteil an sichtbaren Fetten und Ölen am wenigstens sollte der Anteil Süßigkeiten sein dazu ausreichend Getränke, Wasser Kennst du den Ernährungskreis oder die sog. Ernährungspyramide? Hier werden die Empfehlungen für die ungefähren Anteile der verschiedenen Lebensmittelgruppen der täglichen Ernährung bildlich dargestellt. Im Ernährungskreis siehst du etwa 1/3 Anteil für die Gruppe der Getreideprodukte. Hast du noch Fragen? Also dann Grüße B.Neumann *ein informativer Artikel dazu ist bspw dieser: http://www.deutschlandradiokultur.de/eiweiss-wie-viel-soll-s-denn-sein.993.de.html?dram%3Aarticle_id=316663 lies ggf auch noch hier: http://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/beitrag.htm?id=36723&suche1=anpass+gesunde+ern%E4hrungsweise&seite=1

von Birgit Neumann am 23.04.2015



Antwort auf: was ist ausgewogen?

Vielen lieben dank! Das beruhigt mich, dass 5 Portionen obst/Gemüse 5 hohle kinderhände sind. Die große will grad zu mittag ausser nackerten nudeln und fleisch nix essen, aber als snack verdrückt sie schon mal eine ganze avocado u dann noch einen apfel. Dann hätte sie als 2.5 jährige ziemlich ihr soll erfüllt, oder? Und butterbrot ist der renner. Mal auch ein ganzes ei am abend. Also schauts nicht so schlmm aus, denke ich. Wieviel brot darf ich der kleinen geben? Mit abbeisen u kauen hat sie keine probleme.Es wäre wegen dem salzgehalt. Und wie ist das mit z.b. kipferl oder hefezopf, der ja eher süß ist? Ich hab ihr jetzt paar mal ein stück gegeben. Was ist besser zb als snack unterwegs? Brot, kipferl o so babybrotstangerln u babykekse o maiswaffeln u hirsebällchen ? Sie ist zwar schon 10 monate alt, isst aber noch viel, weil sie die wochen davor krank war. Ich glaub, sie holt das nach. Wie problematisch sind pommes frites? Wir gehen alle 2-3 wochen fastfoodessen u da will sie kosten. Ich hab ihr jetzt einmal so ein pommes in die serviette gerollt, damit fett u salz etwas weniger oben sind. Vielen dank nochmals!

von bettina 1981 am 23.04.2015, 21:54



Antwort auf: was ist ausgewogen?

Sonst haben wir immer auch obst mit zum knabbern u manchmal auch gurke, avocado. Die frage mit babykekse oder brot bezieht sich auf den getreideteil dazu. Danke!

von bettina 1981 am 23.04.2015, 21:57



Antwort auf: was ist ausgewogen?

Hallo bettina 1981 ja, das passt doch alles. Und was die Familienkost betrifft...i.d. R. schaffen die Kleinsten am Anfang kaum mehr als ca 1 Scheibe (+/-) Brot am Tag. Der Salzgehalt ist völlig in Ordnung. Auch, wenn deine Kleine einmal mehr Brot essen würde. Sie bekommt dadurch Durst und wird trinken. Meiden sollte man vielmehr zu stark gesalzene Speisen (beim selbst kochen einfach weniger salzen) und bspw Brezeln (mit sichtbaren Salzkörnen), Fertigpizza (= wirklich viel zu viel Salz!) - wobei ein Probierhäppchen kein Drama ist. Auch die Pommes ist in Ordnung. Du kannst so etwas unter "gustatorischem Erlebnis" einordnen. Das Essen lernen funktioniert bei Kindern durch Mitbeteiligung aller Sinne. Sie erspüren neben dem Geschmack vom Essen auch feine Nuancen im Miteinander. Und genauso funktioniert die Einführung der Familienkost. Kleine, aber "echte" Häppchen essen - im Beisein aller Familienmitglieder, alleine essen und das neuartige Lebensmittel (die neue Speise) im eigenen Tempo mit allen Sinnen erkunden dürfen - perfekt! Deine Kleine kann das Stückchen in den Mund nehmen und kann es langsam mit den Tastrezeptoren (Konsistenz und Geschmack =Mundgefühl) im Mund ertasten. Diese Tastrezeptoren (für das Erspüren der Konsistenz - ob flüssig, breiig, stückig, fest, krümelig, matschig,.. - sind bei Babys/Kleinkindern sehr weit vorne im Mund/Zunge platziert. Darum ist das Ablutschen zunächst wichtig, Dadurch entsteht Berührungskontakt. Deine Kleine kann langsam die Oberflächenstruktur eines neuen Lebensmittels erspüren und sich daran gewöhnen. Bei Gefallen schliesslich - und nach evtl nötigen Kaubewegungen - einfach schlucken. Vielfalt und Geschmack sind neben der Grundversorgung (Milch und übliche Beikost) genau richtig. Du darfst Familienkost auch jetzt schon leicht mit Jodsalz würzen, nur einfach nicht zu viel. Auch, um Kinder nicht schon früh an zu salzhaltige Kost zu gewöhnen, sollte man zunächst nur zaghaft salzen. Das Familienessen und die Kost ab 1 Jahr + sollte schmackhaft sein, nicht übertrieben salzig, aber auch nicht zu fade. Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 27.04.2015



Antwort auf: was ist ausgewogen?

Vielen lieben dank!

von bettina 1981 am 27.04.2015, 21:59