Tipps fürs Breigeben. Langsam ein Chaos im Kopf.

Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Frage an Dipl.-oec.-troph. Birgit Neumann Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

Frage: Tipps fürs Breigeben. Langsam ein Chaos im Kopf.

Guten Tag Mein Sohn ist in ein paar Tagen 9 Monate alt. Seit er 6 Monate alt ist, gebe ich ihm Brei. Angefangen mit Karottenbrei, danach kamen Herdäpfel hinzu und noch einen Moment später Fleisch. Den mit Fleisch mochte er von Anfang an nicht. Ein wenig später wollte ich einen Abendbrei einführen. Habe Getreide für Babys geholt und dies mit Pre Milch gemischt. Das ass er uns jedoch nicht, deshalb bekommt er im Moment Griessbrei von Milupa. Im Moment bekommt er also (zeitlich nur ungefähre Angaben) Morgens um ca. 7.30 Stille ich ihn noch im Bett Dann später um ca. 9 Uhr bekommt er ein Baby Früchte Joghurt Um 12 Uhr bekommt er einen Kartoffel-Karotten-Kohlrabi Brei und 2-3× in der Woche einen Reis-Karotten-Rindfleisch Brei Nachmittags zw. 3 und 4 Uhr noch eine kleine Reiswaffel Und Abends um halb 7 den Griessbrei Inds Bett bringe ich ihn um halb 8 und er schläft zw. 8 und 9 Uhr an der Brust ein. Stillen tue ich noch nach Bedarf. Aber normalerweise einmal morgens und einmal nachmittags wenn er müde ist zum einschlafen. Und dann am Abend und zwischen 1 und 2 mal in der Nacht. Ich bin mir total unsicher und da er den Mittagsbrei seit Anfang nicht recht mag, ist es immer eine mühsame Sache ihm diesen zu geben. Teilweise lehnt er ihn auch ganz ab. Ich möchte, dass er langsam immer mehr essen kann und will, damit ich in abgesehner Zeit abstillen kann, da auch Baby 2 schon in Planung ist. Ich wäre sehr froh um Tipps. Was ich ändern kann, was eventuell sinnvoller wäre. Ich bin offen für alles. Vielen Dank und liebe Grüsse

von lary am 17.03.2015, 16:25



Antwort auf: Tipps fürs Breigeben. Langsam ein Chaos im Kopf.

Hallo lary das liest sich doch alles wunderbar. Dein Baby ist jetzt auf dem direkten Weg, ein Kleinkind zu werden. Das äußert sich auch an den sich umstellenden Essvorlieben. Ab etwa dem 10. Lm sind die meisten Babys soweit und fordern von Mamas Essen. Manche Babys wollen plötzlich überhaupt keinen Brei mehr essen. Manche sind schon nach wenigen Löffeln satt. Familienkost kannst du jetzt vermehrt anbieten. Esst zusammen an einem hübsch gedeckten Esstisch. Er bietet eine große Spielwiese an Möglichkeiten, die alle Sinne anspricht: Farben für die Augen, Gerüche für die Nase, Aromen und Geschmack für den Gaumen, verschiedene Konsistenzen für den Tastsinn - vor allem dem Tastsinn im Mund. Du brauchst deinem Kleinen gar nicht mehr so viele Brei anbieten, sondern kannst ihn immer mehr an der Familienkost teilhaben lassen. Dazu stillst du weiterhin nach Bedarf - wenn möglich. Mit Beginn des 2. Lj könntest du, wenn gewünscht, schliesslich komplett auf Kuhmilch umstellen. Dann ist der Organismus soweit, den Nährstoffbedarf auch mit "nur" Kuhmilch plus Familienkost (statt mit Mumi oder Säuglingsmilch) zu decken. Babys wachsen in den ersten Monaten sehr schnell. Nicht nur das Längenwachstum geht rasant, sondern die gesamte Entwicklung, auch das Anlegen von "Fettreserven" zählt dazu und äußert sich in "Hunger". Mit etwa 10 Lm ist diese Phase in der Regel weitestgehend abgeschlossen, sodass nun weniger Nahrungsmengen ausreichen können. Morgens und abends kannst du einen Teller mit Butter bestrichenen Brotstückchen richten. Idealerweise isst er sie sogar selbst. Schneide mundgerechte Brotstückchen, die mit einem "happs" im Mund landen. Im Lauf des Vormittags kannst du eine Obstportion anbieten wie bspw reife (weiche Birne) in Stückchen oder Banane. Die weiche Konsistenz kann dein Sohn mit dem Gaumen zerdrücken und gut schlucken, ohne überfordert zu sein. Mittagessen könntest du mit dem üblichen Brei plus weiche gegarte Stückchen (Gemüse/Kartoffel) und/oder Nudeln etc her richten. Und du darfst ihm auch das geben, was du isst. Du könntest bspw einen frischen Kartoffelbrei zubereiten, von dem du auch isst. Auch Nudeln sind wunderbar. Weiche, mit dem Gaumen gut zerdrückbare Speisen sind generell gut geeignet. Harte kleine Stückchen solltet ihr dagegen unbedingt noch meiden. Kartoffelbrei ist für den Anfang zum Beispiel bestens geeignet. Dazu weich gekochte und in Butter oder Öl geschwenkte Gemüsestückchen wie Möhren oder Kürbis, Zucchini, Erbsen usw. Mittagsbrei kannst du bspw auch mit Herzoginkartoffeln ergänzen: 750g geschälte Kartoffeln in Salzwasser kochen. Wasser abschütten, Kartoffeln stampfen, zu Kartoffelbrei. Etwas auskühlen lassen. mit 1 Ei, 1 Eigelb, Salz, 1 EL Butter vermengen, Hauch Muskat nach Belieben. Alles gut vermischen und mit dem Spritzbeutel Rosetten auf eine Backblech spritzen. Wenn das zu mühselig ist, also für die Alltagsküche, kannst du den Teig auch mit Hilfe von zwei TL als Nocken auf ein Backblech setzen. MIt etwas Sahne bepinseln und ca 15 min im Ofen bei 190° backen. Brauchst du noch mehr Ideen? Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 18.03.2015