Frage: statt Mittagessen lieber Kekse

Hallo Frau Neumann, mein Sohn ist jetzt fast 2 und seit Anfang Februar haben wir mit der Eingewöhnung in die Krippe begonnen (aktuell geht er da 1 1/4 Std. alleine hin). Seit einiger Zeit haben wir Probleme mit dem Mittagessen. Er isst meist nur 2-3 Löffel und dann ist es rum. Ich hab schon sämtliches ausprobiert - mein gekochtes, fertige "Babymahlzeiten", Gläschen... Funktioniert alles nicht. Dann habe ich auch schon ausprobiert, dass er vorher schläft, weil er vielleicht zu müde von der Krippe ist. Hat aber auch nichts gebracht. Zum Frühstück isst er meist 1 Brot mit Marmelade und trinkt Milch und zu Abend dann Wurstbrot und Milch. Zwischendurch geht auch Joghurt, Obst geschnitten... Und am liebsten würde er den ganzen Tag über Kekse essen :-(. Er ist eher ein "zartes Kind", sodass ich mir über das Gewicht keine Gedanken machen muss. Aber den ganzen Tag Kekse essen will ich auch nicht (ich gebe ihm jetzt schon nur Hirsebällchen, Reiswaffeln, Maishäschen usw. - also ohne Zucker). Ich habe auch schon probiert, dass wenn er gar keine Kekse bekommt ob er dann Mittags isst - auch Fehlanzeige. Woran könnte es liegen und was könnte ich noch ausprobieren? Vielen Dank!!!

von Swatek am 22.02.2017, 10:27



Antwort auf: statt Mittagessen lieber Kekse

Hallo Swatek ja, Kekse sind tatsächlich nicht zum Sattessen geeignet.... Was isst du denn gerne und zu welcher Uhrzeit isst du die Hauptspeise am liebsten? Lässt sich das mit den Essenszeiten deines Kindes vereinbaren? Könntest du sonst Kompromisse machen? Biete deinem Kind einen klar strukturierten Ablauf der Mahlzeiten und halte dich an festgelegte Zeiten. Das Mittagessen solltest du zu dem Zeitpunkt anbieten, wenn auch du isst. Denn du bist das beste Vorbild für dein Kind. An dir und deinem Essverhalten kann sich dein Kleiner orientieren. 3 Hauptmahlzeiten und ca 2 Zwischenmahlzeiten geben deinem Kleinen die Möglichkeit, sich über den Tag verteilt satt und zufrieden zu essen. Auch Kekse sind hin und wieder in der Woche, bspw nachmittags völlig okay. Primär sollte sich dein Sohn dennoch mit Basics satt essen. Das klappt bestimmt bald wieder besser, in dem dein Kleiner weiterhin die Gelegenheit erhält, ein vielfältiges Nahrungsangebot kennen zu lernen. Das Kennenlernen der Nahrungsvielfalt ergibt sich durch einen reichhaltige gedeckten Familientisch. Denn am besten schmeckt es doch gemeinsam. Welche Lieblingsgerichte hat dein Kind? Bringe diese Lieblingsspeisen jetzt für die Zeit der Gewöhnung an den KiTa-Alltag einfach öfter auf den Tisch und ergänze die Auswahl (nur) langsam mit Neuem. Pfannkuchen, Pizza, Nudeln und Sosse, Pommes und Co mögen die meisten Kinder gerne essen. Was charakterisiert die Leibspeisen deines Kindes? Wie viel Milch trinkt dein Sohn am Tag? Entwickle doch zunächst einmal eure festen Zeitstrukturen und Rituale. Vermeide zu viel Knabberkram zwischendurch und begrenze die Anzahl der Kekse auf ein paar wenige. So kann dein Kleiner Hunger und Appetit entwickeln und wenn er hungrig ist, wird er auch mittags wieder mehr essen. Was bei einer Mahlzeit evtl versäumt wurde, wird bei der nächsten Mahlzeit wieder nachgeholt. Kinder sind in dieser Hinsicht sehr anpassungsfähig. Wichtig ist, dass regelmäßig und vor allem vollwertiges, gesundes Essen bei Tisch angeboten wird. Hunger und Neugier sind wichtige Triebfedern für die Kleinsten, um zu essen. Der allgemeine Rat ist daher dieser: Als Mama bestimmst du das Angebot und dein Kind bestimmt die Essmenge. Bei Kuchen, Keksen und anderen Süßigkeiten darfst und solltest du die Menge aber durchaus regulieren, Ausnahmen sind ab und zu erlaubt :) Mit 3 (möglichst) gemeinsamen Hauptmahlzeiten und 2 ZMZ kann sich dein Kind aus dem ausgewogenen, gesunden Speisenangebot ausreichend bedienen. Das Angebot sollte aus gesunden, schmackhaften, leckeren Gerichten und Basics bestehen. Vertraue darauf, dass dein (gesundes) Kind essen wird, wenn er Hunger hat. Vielleicht isst er bei einer Mahlzeit wenig, bei der nächsten wird er es entsprechend aufholen. Du könntest das Mittagessen ggf abends (zum gewohnten Wurstboit dazu) nochmals anbieten. Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 24.02.2017



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