Frage: Sehr heikel

Liebes Forumteam Meine Tochter 21 Monate isst seit sie 12 Monate War problemlos vom Familientisch mit. Unser SpeisePlan sah bisher ca so aus Frühstück: Brot mit Aufstrich 100ml Milch Vormittag: 1 Banane oder 1 Apfel Mittags: Suppe mit vieeeeel Einlage Nachmittag: 1 Fruchtjoghurt Abends: Familienkost Zur Zeit schaut es so aus: Früh: ein bißchen Müsli oder ein halbes lediges Brot 100ml Milch Das Obst, die Suppe und das Joghurt sind keine Probleme Unser Problem ist das Abendessen sie isst keine Kartoffeln Gemüse Fleisch Soßen wenn es nach Anna geht gibt es jeden Tag abends ledigen Reis oder ledige Nudeln nur das will ich nicht so weiter führen. Wie schaffe ich es das mein Kind wieder besser isst? Lg

von Natascha 1981 am 08.02.2016, 13:15



Antwort auf: Sehr heikel

Hallo Natascha1981 du schaffst es mit Geduld und Konsequenz :) Du als Mama darfst und solltest das Angebot bestimmen. Deine Tochter wiederum darf bestimmen, was und wie viel sie davon isst. In der zweiten Hälfte des 2. Lj ist diese Entwicklung bei vielen Kindern zu beobachten. Sie werden plötzlich heikel und verweigern vieles und probieren oft nichts Neues. Viele Kinder essen, wie deine Tochter, gerne alles pur. Sie beschränken sich auf eine kleine Auswahl. Wenn deine Tochter gesund und munter ist, und sich gut entwickelt, dann besteht in der Regel kein Grund zur Sorge. Denn gesunde Kinder verhungern nicht vor vollen Tellern. Darauf kannst du vertrauen. Vom ernährungsphysiologischen Standpunkt aus betrachtet ist eine solche Phase völlig unproblematisch. Auch Phasen stark einseitiger Ernährung gehen vorüber. Der Körper will irgendwann wieder etwas anderes. Man nennt das spezifisch sensorische Sättigung. Mit einem guten und ausreichenden, sowie sich einem regelmäßig wiederholenden (=vertrauten) Speisenangebot kann sich deine Tochter satt essen. Manchmal wird sie die Bereitschaft haben, Neues zu probieren. Manchmal ist eine solche Situation nicht bei Tisch. Meistens kommt sie sehr unverhofft. Nutze diese Gelegenheiten aus und lass deine Tochter alles Mögliche probieren, wenn du etwas isst. Das Gefallen wächst mit dem Probieren - vor allem, wenn es zwanglos geschieht und ohne Erwartungsdruck. Eine "Extrawurst" sollte es für deine Tochter bei Tisch nicht geben. Du kannst jedoch, wenn du willst, eine zusätzliche Speise, neben dem üblichen Abendgericht, für alle anderen auf den Tisch bringen. Das kann bspw Nudeln oder Brot sein, sowie ein Rest vom Vortag. Es bietet sich damit die Möglichkeit zur Wahl und hat keinen Status des "Besonderen". Der Zwang fällt weg und deine Tochter kann Nudeln DAZU essen. Auf Basis der ihr bekannten Nudeln wird sie irgendwann auch wieder etwas Beilage akzeptieren. Mach dir nicht zu viel Stress. Es sollte sich kein Machtkampf aus dieser Angelegenheit entwickeln. Dein Kind isst, das ist gut. Sie isst abends nur nicht die Dinge, die du dir wünschst, dass sie sie isst. Kinder allerdings gewöhnen sich an vieles. Sie müssen es nur oft genug probieren. Sie müssen mitunter bis zu 10 mal in Kontakt damit kommen, bis sie es akzeptieren. Hier hilft das Minimalprinzip. Bspw kannst du neben die Nudeln ein Stückchen Kartoffel, Gemüse oder Fleisch legen oder dirket bei dir probieren lasen. Ein Stückchen ist ein Anfang. Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 10.02.2016