Frage: Mit 16 Monaten noch Hipp Milchnahrung

Meine Tochter wird am 15. Feber 17 Monate und bevorzugt noch immer ihr Fläschchen. Sie isst sehr wenig normale Kost (bzw viel weniger wie andere Kinder in dem alter) und wenn, auch meistens nur so wenig dass sie davon nicht Satt ist und nach kurzer Zeit wieder ein Fläschchen trinkt. Sie tut sich auch mit den beißen noch schwer, da sie nur vorne Zähne hat. Kann das damit zusammen hängen? Haben Sie vielleicht ein paar Tips für mich? Vielen Dank Liebe Grüße

von VannixXx am 03.02.2016, 12:01



Antwort auf: Mit 16 Monaten noch Hipp Milchnahrung

Hallo VannixXx Die Folgemilchfläschchen kannst du solltest du am besten (sofort) weglassen und die Trinkmilch stattdessen durch Kuhmilch ersetzen. Davon kann deine Kleine am Tag etwa 300 ml (inklusive Käse, Joghurt und Co) bekommen - am besten aus einem Trinkgefäß und nicht aus dem Fläschchen. Wenn du die Milchmenge auf das empfohlene Maß (= ca 300ml Kuhmilch am Tag) reduzierst, wird sich deine Tochter mehr für anderes Essen interessieren und größere Portionen essen. Im diesem Alter kann deine Tochter schon sehr viel mitessen. Ideen für Mittagsgerichte sind bspw: Spaghetti Bolognese, Lasagne (hier ist alles weich und durchgemischt), Pizza (wie Brot - in kleinen Stückchen anbieten, die mit einem Happen im Mund landen, Pfannkuchen (mal herzhaft mal süß anbieten, Aufläufe, Gemüsecremesuppen mit sättigender Beilage (Würstchen, Butterbrot), selbstgemachte Pommes (bzw Bratkartoffeln), Kartoffeln mit Quark/Sour Cream, Frikadellen u.v.m. Gebratenes Toastbrot in einer Pfanne viel Butter schmelzen lassen, Toastbrotscheiben einlegen, leicht salzen und von beiden Seiten anbraten. Kartoffelbrei. Hast du einen Kartoffelstampfer? Die Anschaffung lohnt sich. Damit kannst du prima Kartoffelbrei machen. Oder auch eine Mischung aus Kartoffel mit Karotte (Butter). Das wird orange und dem Gericht kannst du einen kreativen Namen geben, der zu euch passt. Manche nennen das Pumucklkartoffeln, heutzutage wären "die Sendung mit der Maus -Kartoffeln" alias MAUS-Kartoffeln als Name evtl passend...Statt Möhren auch mal Hokkaidokürbis mit Kartoffeln mischen. Mit dem Stampfer kannst du bspw auch Apfelmus unkompliziert ohne Püriergerät herstellen. Bleibt zwar stückiger, ist dennoch weniger Aufwand. Kartoffel schälen, waschen, klein schneiden, in Wasser (plus Salz) weich kochen, dauert etwa 15-20 min, je nach Größe. Wasser abschütten, etwas Butter in den Topf, Kartoffeln leicht mit Milch bedecken, warm werden lassen, mit dem Stampfer zu Brei zerdrücken. Würzen. Fertig! Schinkennudeln: eine Zwiebel fein würfeln und in einer Mischung aus Butter und Wasser glasig dünsten, bis die Zwiebeln gut weich sind und die Flüssigkeit aufgesogen. 150g mageren Schinken würfeln, einfach in kleine Stücke schneiden und in die Zwiebelpfanne geben, mitrösten. Mit Sahne ablöschen, würzen (Salz und Zucker, ggf Paprika und Pfeffer, wer mag auch frische Petersilie). DIe Sahne gut aufkochen und die Mischung wireder leicht trocken garen. Zwischenzeitlich breite (Band)Nudeln kochen, ca 300g. Die fertigen Nudeln zum Schinkengemisch geben und verrühre. Fertig Rührei mit Nudeln und Spinat 1 kleine Zwiebel in 1 EL Butter weich dünsten. 1 kleine Knoblauchzehe zugeben und kurz mitgaren. Rahmspinat zugeben und aufkochen, mit etwas Sahne verfeinern, ggf nachwürzen. Gekochte Nudeln (z..B. Spirelli) untermischen und mit einem Rührei (oder Spiegelei) servieren. Hühnernuggets selfmade Kaufe 1 Hühnerbrustfilet. Das schneidest du in kleine Stückchen (Nuggetgröße - ca 2-3 cm). Die Stückchen panieren und braten. Ratz, fatz fertig. Vor dem Panieren noch salzen, etwas edelsüßes Paprikapulver dazu, ggf etwas Zucker und Pfeffer nach Belieben. Panieren: würzen in Mehl wenden durch gequirltes Ei ziehen, wahlweise auch nur Kaffeesahne in Semmelbröseln (und etl auch mit den Semmelbröseln vermischten, zerkleinerten Cornflakes)wälzen in Fett braten. Fertig Kinder mögen das essen, was sie kennen. Es gibt ihnen Sicherheit und Geborgenheit. Die Zeit der Familienkost ist jetzt eine wichtige Phase, in der deine Tochter neben ihr bereits bekannten und gemochten Speisen zusätzlich ausreichend und viele Gelegenheiten haben sollte, um Neues zu probieren um es dadurch kennen - und zu lieben lernen. Iss selbst mit Genuss und biete einen reichhaltig gedeckten Esstisch. Denn der ist für deine Tochter momentan eine große Spielwiese an Möglichkeiten, um die Mitwelt ganzheitlich zu erfahren, der gedeckte Esstisch spricht alle Sinne an: Farben für die Augen, Gerüche für die Nase, Aromen und Geschmack für den Gaumen, verschiedene Konsistenzen für den Tastsinn - vor allem dem Tastsinn im Mund. Biete dazu einfache Beilagen, die deine Kleine kennt und gut isst. Koche ruhig solche Sachen (kleinkindgerecht), die du und Papa gerne essen. Das ist eure Familientradition, eure Esskultur. Diese kulinarischen Erfahrungen prägen die Kinder langfristig. Kinder müssen neue Speisen kennenlernen, neue Geschmackseindrücke sammeln, bewerten, neue Konsistenzen akzeptieren, kauen, selber essen lernen. Sie müssen sich ein Geschmacksgedächtnis aufbauen. Das braucht Zeit. Es ist aber die Basis für den später daraus resultierenden Appetit. Und nur über das Probieren können neue Esserfahrungen gesammelt werden. Auf diesen Erfahrungen beruht genussreiches Essen und darauf basiert widerum die Appetisteuerung. Das geht nur, wenn deine Kleine ausreichend hungrig ist. Mangelnde Bezahnung ist kein Hinderungsgrund für das Anbieten von festeren, stückigen Speisen. Mit den Kauleisten und dem Gaumen können die Kleinen enormen Druck ausüben. Weiche Brotstückchen sind gut geeignet, weil sie zum Kauen anregen. Das Kauen sollte immer wieder geübt werden und du darfst deine Kleine auch immer wieder dazu ermuntern. Die Kaumuskulatur sollte sich gut ausbilden, weil das wiederum für die Mundmotorik, das Sprechen bedeutsam ist. Setze hier ganz auf die Routine. Biete regelmäßig morgens und abends ein paar dünn mit Butter/Margarine (anderer Brotbelag ist auch geeignet) bestrichene Brotwürfelchen auf einem Teller/Brett an. Mit der Gewohnheit wächst das Gefallen. Deine Tochter kann sich bei diesem Angebot langsam vortasten. Das ist zunächst ein Anfang. Diese kleinen Stückchen locken zum Zugreifen, auch wenn sie diese vielleicht nicht sofort alle aufisst. Biete generell vermehrt Familienkost an und lass sie damit experimentieren. Wenn auch die Essmenge am Anfang winzig ist - deine Kleine wird nicht verhungern. Sie wird vielmehr bei der nächsten Gelegenheit mehr essen. Vertraue darauf. Grüße B.Neumann .

von Birgit Neumann am 05.02.2016