Frage: Kleinkind isst kein Mittagessen

Hallo, ich hatte vor einiger Zeit schon mal geschrieben. Damals war die Situation so, dass meine Kleine (aktuell 16 Mon.) als Mittagessen nur Nudeln und Tomaten- bzw. Bolognaisesauce as. Nun isst sie selbst das nicht mehr oder höchstens nur ganz wenig. Das heißt, alles was es so zum Mittagessen geben könnte, mag sie nicht. Bei uns sieht Essen derzeit so aus: Frühstück: 1-2 Scheiben Brot ohne Rinde mit Frischkäse + Obstmus oder Käse, ggf. noch ein bisschen Naturjoghurt mit Obstmus oder ein Getreide-Obst-Gläschen Zwischenmahlzeit: Ein Getreideobstgläschen bzw. der Rest vom Frühstück. Wen Frühstück spät war oder viel gegessen, geht es auch direkt zum Mittagschlaf (ca. 12 Uhr). Gegen 15 Uhr gibt es dann entweder die Reste vom Abendessen vom Vortag, was sie eigentlich sowieso nicht isst und daher wieder ein Brot mit frischkäse, ein paar Schlucke Milch und ein Stück Obst (Banane, Apfel oder Birne etc.). Bei uns wird abends warm gekocht und hier bitten wir ihr von unseren Essen an. Manchmal probiert sie ein Bissen, nicht mal das und danach gibt es weiter Brot, ggf. noch etwas Obst. Machen wir das den so richtig? Viele sagen, wenn sie nichts isst, dann biete ihr auch kein Brot als Alternative. Aber Hunger hat sie und grade weil wir abends warm essen, will ich sie nun auch nicht hungrig ins Bett schicken. Ist das denn so richtig? Danke

Mitglied inaktiv - 12.05.2015, 16:33



Antwort auf: Kleinkind isst kein Mittagessen

Hallo Fiona123 esst ihr nur abends gemeinsam oder isst du auch andere Mahlzeiten gemeinsam und selbstverständlich mit deiner Tochter zusammen? Du kannst die Brotmahltzeiten auch prima mit Familienkost ergänzen und den ausgeprägten Brotappetit evtl sogar ausnutzen, um deiner Kleinen neue Geschmackserlebnisse zu präsentieren. Als Brotaufstrich eignet sich auch Bolognesesosse....oder Ratatouille.... Wie ist es denn mit Pizza, die dem Brot doch sehr ähnlich ist? Gib deiner Kleinen das Brot auch nicht anstatt Familienkost, sondern unbedingt dazu. Lass sie mit dem Essen spielen, matschen, kleckern. Stillst du denn auch noch oder trinkt deine Tochter viel? Milch oder Obstsaft bspw? Hat deine Tochter schon einmal Kuchen gegessen? Pommes oder Pfannkuchen? Sieh die Mahlzeiten nicht als Wettbewerb, den du glaubst ohnehin zu verlieren. Wenn du überzeugt davon bist, dass deine Tochter das angebotene Essen nicht essen wird - so wird sie es auch nicht essen. Nimmt sie Neues vom Papa evtl besser an? Biete ihr auch einmal ausserordentliche Geschmacksanreize, wirklich neuartige Geschmackserlebnisse. So dass sie neugierig wird und mehr kulinarische Erfahrungen sucht. Hat deine Tochter ein eigenes, kleines, hübsches Tellerchen? Hier sind noch ein paar Ideen, die du den nächsten Monat immer mal wieder kochen könntest. Herzoginkartoffeln 750g geschälte Kartoffeln in Salzwasser kochen. Wasser abschütten, Kartoffeln stampfen, zu Kartoffelbrei. Etwas auskühlen lassen. mit 1 Ei, 1 Eigelb, Salz, 1 EL Butter vermengen, Hauch Muskat nach Belieben. Alles gut vermischen und mit dem Spritzbeutel Rosetten auf eine Backblech spritzen. Wenn das zu mühselig ist, also für die Alltagsküche, kann man den Teig auch mit Hilfe von zwei TL als Nocken auf ein Backblech setzen. Die Dinger werden noch mit einer Eigelb/Milch-Mischung bepinselt und ca 15 min im Ofen bei 190° gebacken. Auch Sahne reicht zum Bepinseln aus. Sie werden dann nur nicht so schön leuchtend gelb. dazu bspw Rahmspinat und Rührei Blumenkohlcremesuppe: Blumenkohl großzügig vom Strunk befreien, die Röschen abteilen und gut waschen. Die Röschen in Salzwasser/Gemüsebrühe (etwa 2/3 bedeckt)* kochen, bis sie weich sind. Einen Teil (ca 100 ml) des Garwassers in ein Gefäß füllen. Den Blumenkohl mit dem Kochwasser pürieren. In die zuvor abgenommene Flüssigkeit mit dem Schneebesen Mehl (ca 1 EL) einrühren. Das Pürierte im Topf nochmals zum Kochen bringen und die Mehlpaste dazu geben und aufkochen. Dabei immer Rühren. Einen Schuss Sahne zugeben, nachwürzen (Salz, Zucker, Gemüsebrühe Instant, Hauch Muskat) und einen guten Stich Butter. Umrühren, abschmecken, fertig. Wenn die Suppe zu krümelig ist, nochmals pürieren und/oder durch ein Sieb streichen. Kräftig abschmecken. Am besten schmeckt die Suppe, wenn sie eine Weile durchgezogen ist und nicht ganz frisch gekocht gegessen wird. Ähnlich kannst du auch Brokkolicremesuppe herstellen. Bei der Brokkolicremesuppe ist es gut, den Brokkoli großzügig vom Strunk zu befreien und ca 3-5 min zu blanchieren. Derweil in einem Topf 1 kleine Zwiebel in Butter (ca 1 EL) anschwitzen und ggf Wasser zum Garen zugeben. Wenn die Zwiebel gut weich ist, ca 1 -2 EL Mehl mit dem Schneebesen einrühren (= Mehlbutter) und den Brokkoli sowie ca 1/2 l Wasser (= Gemüsebrühe) zugeben. Alles aufkochen und ca 20 min köcheln. Pürieren, Sahne zugeben, nachwürzen (Zucker, Salz, Pfeffer, Muskat). * so dass die Konsistenz nach dem Pürieren von Röschen und Wasser leicht cremig wird dazu: French Toast 2 Sch Toastbrot mit etwas Milch beträufeln,sodass das Brot etwas weich wird. ca 1 kleines Ei verquirlen die Toastbrot scheiben darin wenden, anschliessend in Semmelbröseln wälzen. In etwas Butter in einer beschichteten Pfanne wie Schnitzel knusprig braten. Nach dem Braten etwas auskühlen lassen und in kleine Stücke schneiden. Ein Anrichtevorschlag ist im Anhang: hier: Brokkolicremesuppe Schinkennudeln: eine Zwiebel fein würfeln und in einer Mischung aus Butter und Wasser glasig dünsten, bis die Zwiebeln gut weich sind und die Flüssigkeit aufgesogen. 150g mageren Schinken würfeln, einfach in kleine Stücke schneiden und in die Zwiebelpfanne geben, mitrösten. Mit Sahne ablöschen, würzen (Salz und Zucker, ggf Paprika und Pfeffer, wer mag auch frische Petersilie). DIe Sahne gut aufkochen und die Mischung wireder leicht trocken garen. Zwischenzeitlich breite (Band)Nudeln kochen, ca 300g. Die fertigen Nudeln zum Schinkengemisch geben und verrühre. Fertig Wie ist es mit Fischstäbchen zu Kartoffelbrei? Hier noch ein sehr leckeres Milchreisgericht: Ca 3 P 100g Milchreis mit ca 15 Rosinen plus 1 Msp Zimt und 1 EL Zucker mischen. Lass dein Kind daran riechen. Denn das riecht so gut und appetitlich, dass man am liebsten sofort essen möchte... Die Mischung in 300 ml Milch und 100 ml Wasser kochenEinmal aufkochen lassen und unter Rühren (ab und zu) auf kleiner Flamme köcheln lassen - ca 1/2 h bis der Reis gut weich ist. Wenn der Reis noch hart ist und Flüssigkeit benötigt, bitte Wasser nachgießen und weiter köcheln, bis der Reis gut weich ist. Fertig. Nach Geschmack kannst du noch kleingeschnittene Fruchtstücke zugeben. Statt Rosinen kannst du auch andere Trockenfrüchte mitkochen, kleingeschnittene getrocknete Apfelringe oder Datteln sind besonders lecker. Pfannkuchenmix 4 Eier mit 250ml Milch verquirlen, Pfannkuchenmix (Dinkelmehl, Salz, Vanillezucker) einrühren. 10 min quellen lassen. Pfannkuchen wie gewohnt backen. Dazu Apfelmus/Marmelade oder herzhaft  mit geriebenem  Käse.   Tortellini alla panna Tortellini nach Anweisung kochen. In einem neuen Topf ca 1 kleine Zwiebel fein gewürfelt gar dünsten. Würzen (Salz, Zucker) mit 1 Becher Sahne aufgiessen aufkochen. Ca 2 TL Gemüsebrühepulver zugeben. 1 großes Stück Schmelzkäse (Typ "Sahne") verrühren. Abschmecken. Über die Tortellini geben. Mangopüree: (Faserarme) Mango schälen, waschen, klein schneiden, in einen Topf geben und mit etwas Apfelsaft bedecken, aufkochen, köcheln lassen, bis gar, dann pürieren. Die Masse sollte sehr fein püriert sein. Falls nötig, die Masse durch ein Haarsieb streichen, damit grobe Fasern entfernt werden. Ggf für bessere Haltbarkeit nochmals aufkochen. Binnen 2-3 Tagen aufbrauchen. Schmeckt auch als Brotaufstrich. Statt frische Mango kannst du auch Mangostücke aus TK verwenden - das erspart die Matscherei beim Schälen und Schneiden. Und es schmeckt definitiv supersüß - ganz ohne Zuckerszuatz. Erdbeersosse zu Vanillepudding: Koche Erdbeeren (TK) mit einem Süßungsmittel (Zucker?) und etwas Wasser auf. Lass das Ganze so ca 3 min kochen und gebe die Masse in ein Sieb. Hier streichst du die Masse mit einem Löffel durch. Die Kernchen bleiben zurück und in einer Schüssel fängst du den Saft auf, der etwas dickflüssig ist. Ggf Zucker zufügen bis es gut schmeckt. Die Erdbeersosse ergänzt wunderbar einen selbstgekochten Vanillepudding. Foto: http://www.rund-ums-baby.de/forenbilder/index.htm?seite=4&forum=kochen-fuer-kinder&bild=8#start Schokoladenschnecken französischer Art: 125 ml Milch (ggf mehr) 1/3 Würfel Hefe 50g Butter, geschnitten in Stückchen 250g Mehl 50g Zucker 1/2 P Vanillezucker Prise Salz alle Zutaten zu einem Hefeteig verarbeiten. Ausreichend lange kneten und mindestens 20 min zugedeckt ruhen lassen. Je länger, desto besser... Den Teig anschliessend ausrollen und mit flüssiger Butter bepinseln. Schokotropfen (1 Packung) auf dem Teig verteilen und aus dem Teig schliesslich Schnecken rollen. Das heisst, du schneidest den idealerweise rechteckig ausgewellten Teig in ca 3 Stücke. Den Teig nun von der jeweils längeren Seite aufrollen (ca 2-3 Schichten). Dann jeweils ca 4-5 cm dicke Scheiben abschneiden und auf ein Backblech (Backpapier) setzen. Das Gebäck im Ofen bei 50° ca 30 min gehen lassen und anschliessend bei 180° Ober/Unterhitze * ca 20 min backen. Kurz vor Ende der Backzeit nochmals mit flüssiger Butter bepinseln, weiter backen und schliesslich Garprobe machen. Wenn fertig, dann freuen, weil sie bald nach dem Auskühlen essbar sind und sooo lecker :-) Erinnern an pains au chocolat. Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 13.05.2015



Antwort auf: Kleinkind isst kein Mittagessen

Meine Tochter, 15 Mon, isst auch kein Mittagessen, ganz selten versucht sie mal ein paar Löffel. Ich sehe es im Moment noch recht locker und versuche das restliche Essen so vielseitig wie möglich zu gestalten, dh. viel Obst und Gemüse (Paprika, Tomaten, Gurke), Milchprodukte und mal Leberwurst...und immer wieder anbieten aber nicht zwingen!!viel Erfolg

von Abinadi am 13.05.2015, 17:19



Antwort auf: Kleinkind isst kein Mittagessen

Bei uns geht leider auch keine Paprika oder Tomate, nur Gewürzgurken. An Fleisch gebe ich ihr ab und an Kochschinken, damit sie da wenigstens auf ihre Mengen kommt.

Mitglied inaktiv - 13.05.2015, 18:01



Antwort auf: Kleinkind isst kein Mittagessen

Hallo Birgit, ja wir essen immer zusammen. Abends dann mit Papa. Er hat nur selten mehr Erfolg als ich, Neues anzubieten, aber tatsächlich, manchmal nimmt sie etwas von ihm, was sie von mir nicht probieren wollte. Ich stille nicht mehr und sie trinkt nur Wasser. Mich stört eigentlich gar nicht unbedingt, dass sie nicht das essen will, was wir essen, sondern dass sie kein Gemüse und kein Fleisch isst. Ich habe auch schon probiert, z. B. Paprika auf s Brot etc. Sobald es Gemüse ist, verweigert sie. Pizza geht tatsächlich noch, das wäre derzeit wirklich das einzige, was gut geht. Pommes mag sie nicht, gar nichts mit Kartoffeln... Pfannkuchen, Kuchen, Backwaren gehen super. Habe neulich aber mal deftige Muffins gemacht, einmal mit zucchini und einmal mit Möhren - Fehlanzeige. Ich habe das Gefühl, je mehr neue Sachen ich ihr anbieten, um so misstrauischer wird sie mir gegenüber... Wie gesagt, ich habe Bedenken, dass sie so wenig Gemüse isst und Fleisch nur in Form von Wurst, die ja eigentlich zu sehr gewürzt ist. Und schon auch, dass sie auch künftig ein mäkeliger Esser bleiben wird.

Mitglied inaktiv - 13.05.2015, 21:33



Antwort auf: Kleinkind isst kein Mittagessen

Hallo Fiona123 was hast du denn in der SS und Stillzeit besonders gerne gegessen? Versuche es vermehrt auch damit. Deine Tochter wird den Geschmack wieder erkennnen und es vermutlich mögen. Und lass dich von einem einmaligen "mag ich nicht" nicht entmutigen. Kinder müssen häufiger etwas Neues probieren, akzeptieren es schliesslich nach einer Weile. Sieh die Mahlzeiten auch wirklich nicht als Herausforderung, sondern iss selbst das, was du gerne magst, weil dich deine Tochter beobachtet und genau merkt, ob du mit Genuss und Freude isst, oder die Speise eher lustlos und skeptisch verspeist. Stelle dir dich einen Wochenplan auf, den du einen Monat lang genau so durchziehst. Suche dir 5-7 verschiedene Gerichte und koche sie im wöchentlichen Rhythmus. Diese Verlässlichkeit und diese Sicherheit kann deiner Kleinen eine gute Möglichkeit bieten, Neues kennen zu lernen. Sie hat die Möglichkeit beim ersten Mal evtl daran zu riechen, evtl mit den Lippen befühlen. In der nächsten Woche pobiert sie evtl 1 Bissen und in der übernächsten Woche nimmt sie ggf schon mehr. Gemüse kannst du in Gerichte einarbeiten. Kinder mögen Gemüse gerne, wenn es integrierter Bestandteil einer Speise ist, durchmischt mit anderen Zutaten, nicht sichtbar. Bpsp sind Maultaschen, Lasagne, Aufläufe, Cremesuppen, Gulasch und Co... Gemüse muss nicht jeden Tag als Beilage auf den Teller kommen. So viel mal vorneweg. Es ist zwar eine gute Absicht, Gemüse als Beilage - fettarm aus dem Dampfgarer - zu reichen. Aber nicht jedes Kind greift hier beherzt zu. Alles völlig normal. Gemüse darf ruhig ordentlich weich gekocht sein und mit viel Fett zubereitet sein. Hier zeigt das Beispiel mit dem Rahmspinat, wie der Siegeszug angetreten werden konnte. Auch lange gekochtes Gemüse enthält noch wichtige Nährstoffe. Den Mineralstoffen macht das nichts. Sie gehen teilweise ins Garwasser über. Bei einer Gemüsecremsuppe bleiben sie dir erhalten. Es gibt übirgens auch sog. hitzestabile Vitamine, die den Kochprozesse gut überstehen. Das Provitamin A der Karotte wird sogar erst durch längeres Garen (mit Fett) gut für den Körper verwertbar. Und auch das Lycopin der Tomate wird erst nach einem längeren Kochprozess beser verwertbar. Bestimmt mag dein Kind sogar ein paar Gemüsesorten sehr gerne essen. Ihr müsst sie nur erst noch finden :-) Essen hat nicht nur Geschmack, Konsistenz, Nährstoffe und Vitalstoffe, sondern auch andere Begleitstoffe, sog. sekundäre Pflanzenstoffe. Die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe sind manchmal schwerer verdaulich oder erfordern "Entgiftungsmechanismen". Deshalb wird Gemüse oft akzeptiert, wenn es entsprechend zubereitet wurde, weil die Zubereitungsweise eine direkte Auswirkung auf die Verdauunng/Verdaulichkeit hat. Mittels bestimmter Verarbeitungstechniken (kochen, schälen, säuern, raspeln, fermentieren etc) ist es der Menschheit insgesamt gelungen, viele Lebensmittel essbar und geniessbar zu machen. Wichtig ist wirklich, dass Esserlebnisse sich positiv auf das Gesamtempfinden auswirken. Und die Verdauung bzw solche Entgiftungsprozesse sind individuell (im Organismus) verschieden. Was dem einen gut bekommt, kann beim anderen zu Unwohlsein führen. Deswegen mögen viele Kinder Gemüse oft weniger gerne essen. Gemüse hat zwar Vitamine Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe (es gibt auch viele ,die als gesund gelten) , Ballaststoffe aber bringt (im Vergleich zu Obst) keine Sättigung. Mit viel Fett (z.B.Rahmspinat) werden solche Ballaststoffe verträglicher. Ketchup bspw. hat einen hohen Zuckeranteil. Die Säure wird abgemildert und Kalorien kommen hinzu. Erbsen haben von Natur aus einen leicht süßlichen Geschmack. Pizza ist auch fettreicher wegen dem Käse und Öl. Deswegen akzeptieren Kinder oft mit Gemüse belegte Pizza. Übrigens ist Obst deswegen beliebter, weil es im Vergleich zum Gemüse einfach nahrhafter ist. Es liefert auf kleinstem Raum viel Nahrungsenergie, d.h. Kalorien und es sättigt besser, und: es hat i.d.R. kaum störende Begleitstoffe - keinen bitteren Beigeschmack u.a. Kinder lehnen nämlich vor allem den Geschmackseindruck "bitter" ab. Kinder sind sog. Supertaster. Geschmackseindrücke und Konsistenzen (das Mundgefühl) werden viel intensiver erlebt als bei anderen Personen. Kinder sind viel sensibler in ihrem Geschmacksempfinden. Das kann zu Ablehnung bestimmter Speisen führen. Babies, Kleinkinder und Kinder, auch Erwachsene, haben noch dazu eine sog. Neophobie. Eine Angst vor dem Neuen (essen). Auch hier wieder, evolutionsbiologisch betrachtet, eine gute Schutzfunktion. Gegessen wird nur das, was man kennt. Denn Unbekanntes könnte giftig sein. Besonders bittere Speisen sind oft giftig. Deswegen wird ein bitterer Geschmack von Kindern meistens abgelehnt. Grüne Paprika schmecken gekocht meist bitter. Aber auch alte Möhren können manchmal bitterer sein. Evtl ist diese Neophobie bei eurer Tochter besonders augesprägt. Aber auch dann hilft nur: immer wieder und immer wieder die neuen Speisen anbieten. Auch das Mundgefühl ist für Kinder wichtig. Sie nehmen die neue Speise/Stückchen so in den Mund, dass sie langsam mit den Tastrezeptoren im Mund ertasten können. Diese Tastrezeptoren sind bei Babys/Kleinkindern sehr weit vorne im Mund/Zunge platziert. Darum ist das Ablutschen zunächst wichtig, Dadurch entsteht Berührungskontakt. Dein Kind kann langsam die Oberflächenstruktur eines neuen Lebensmittels erspüren und sich daran gewöhnen. Die "Hemmschwelle" es weiter in den Mund zu nehmen wird irgendwann "gebrochen". Sie wird das neue Lebensmittel erst lutschen, danach ggf Kaubewegungen machen und danach erst entweder schlucken oder bei Nichtgefallen ausspucken. Was du tun kannst, ist auf Wiederholungen achten. Versuche deine Tochter auch vor allem spielerisch in die Familienmahlzeiten miteinzubeziehen. Freue dich bereits, wenn sie sich spielerisch damit beschäftigt und ggf winzige Mengen isst. Das ist steigerungsfähig! Also dann Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 16.05.2015



Antwort auf: Kleinkind isst kein Mittagessen

Test

von Redaktion am 16.05.2015, 17:37



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