Frage: kein Obst und Gemüse

Liebe Frau Neumann, ich verzweifel langsam. Meine Tochter mittlerweile 4,5 Jahre, isst immer noch sehr schlecht und ich weiß nicht mehr, was ich noch tun kann. Morgens möchte sie nur ihr heißgeliebtes Nutellabrot, oder Cornflakes. Mittags gibt es nur Nudeln, Reis, Hühnchen und abends essen wir Brot, wobei sie nur ab und zu Käse, oder Wurst nimmt, meist reicht ihr Butter. Ich habe mich schon mehrmals an sie gewandt. Wir leben in Ägypten. Sicherlich spilet die Hitze auch eine Rolle, aber mein Mann unc ich ernähren uns auch vielfältig und gesund. Wir haben immer gehofft, sie schaut es swich bei uns ab, wir wecken ihren Appetit. Der Abendbrottisch wird immer schön hergerichtet, das "Auge soll ja mitessen" und ist sehr abwechslungsreich. Tomaten,. Gurken, versch. Käse,- und Wurstsorten. Auch esse ich viel Obst, Gemüse und Salate. Sie möchte einfach nicht. Sie probiert schon mal, aber das war es meistens. Gemüse, oder Obst pürieren, oder es in anderen Formen anbieten funktioniert nicht. Ich möchte sie auch nicht zwingen. Bei der Hitze können wir auch keine Lebensmittel draussen rumstehen lassen. Also keine Teller mit Häppchen, oder Obstkörbe. Was kann ich noch tun? Sie kommt im September in die Vorschule und wird dort Frühstück und Mittagessen bekommen. Ich habe Angst, dass sie nichts, bis wenig essen wird. Sie ist jetzt schon sehr zart. Bei knapp 1,10m und 15kg, wobei unser Kinderarzt sagt, es ist noch alle im Rahmen und sie auch einen sehr fitten Eindruck macht. Ganz liebe Grüße Yazzabelle

von yazzabelle am 15.07.2015, 08:47



Antwort auf: kein Obst und Gemüse

Hallo yazzabelle dass euer Kinderarzt eurer Tochter gutes Gedeihen bestätigt, ist doch sicherlich schon einmal ein tröstender Gedanke, oder? Es gibt (gesunde) Kinder, die tatsächlich nicht viel brauchen, um gesund und munter zu sein und um gut zu wachsen. Es reicht ihnen tatsächlich weniger Nahrung als anderen Kindern im gleichen Alter. Wichtig ist nur: du als Mama solltest regelmäßige, gesunde und leckere Speisen anbieten. Und darum bist du auch sehr bemüht. Deine Tochter darf nun bestimmen, wie viel sie isst. Als Mama solltest du das Angebot bestimmen und dein Kind sollte die Möglichkeit haben aus diesem Angebot so viel oder so wenig zu essen, wie sie zum Satt - und Zufriedensein benötigt. Die Mengen können durchaus täglich (stark) variieren. Vielleicht hast du schon beobachtet, dass deine Tochter manchmal regelrechte Freßtage hat oder bei manchen Speisen mehr zulangt als bei anderen? Im Mittelmaß bleiben die Mengen in etwa gleich. Häufig werden die Essmengen der Kinder auch falsch eingeschätzt. Das kommt daher, dass eine Essmenge klein bzw wenig aussieht, weil die Menge klein ist. Der Nährwert der "kleinvolumigen Speise", dh. die Kalorien können aber durchaus enorm sein. Eine optisch als klein erscheinende Menge mit hohem Energiewert (= viel Kalorien) kann schnell und lange sättigen. Und umgekehrt: was auf dem Teller als "viel", d.h. als große Portion erscheint, kann aufgrund eines niedrigen Nährwertes (=wenig Kalorien) nur wenig sättigen. Fazit: verschiedene LM sättigen unterschiedlich. Eine Kartoffel sättigt weniger gut als 1 Frikadelle in gleicher Größe. 1 EL Öl (ca 8g) liefert ca 70-80 kcal 1 EL Fruchtsaft viel viel weniger. 1 Olive macht besser satt als 1 Traube :-) 1g Fett liefert ca 9 kcal, 1g Eiweiß und KH dagegen nur ca 4 kcal. Eine fettreiche Mahlzeit kann klein erscheinen aber trotzdem gut sättigen. Ein kleines Stück Pizza (mit Öl, Salami und Käse) ist länger und besser sättigend als ein dünn mit Butter bestrichenes und mit Putenwurst belegtes Brotscheibchen bei gleicher Größe. Obwohl beide Mahlzeiten optisch gleich groß erscheinen. Hiermit kannst du dir einmal einen konkreten Überblick zu emfehlenswerten Essmengen verschaffen. Für 4-6 jährige Kinder werden gewöhnlich täglich etwa empfohlen: 170g Getreide/Brot 180g Kartoffeln (bzw Reis, Nudeln etc)** 200g Gemüse 200g Obst 350ml Milch, Milchprodukte 40g Fleisch/Wurst 2 Eier pro Woche 50g Fisch pro Woche 25g Streichfett/Öl geduldet sind ca 10% Süßigkeiten am Gesamtanteil der zugeführten Energiemenge* (* empf. tägl Energiemenge ca 1450 kcal) geduldet sind ca 10% Süßigkeiten am Gesamtanteil der zugeführten Energiemenge* (*tägl Energiemenge ca 950 kcal) Quelle: FKE, DO, 2006 die Angaben entsprechen OptiMIX - ** Reis u. a. Getreidebeilagen - 100 ml Milch entsprechen ca 15 g Schnittkäse/30 g Weichkäse - je 100 kcal = 1 Kugel Eiscreme / 45 g Obstkuchen /4 Butterkekse /4 EL Flakes /4 TL Zucker /2 EL Marmelade / 30 g Fruchtgummi oder 20 g Schokolade/ 10 Stck. Chips / 1 Glas (200 ml) Limonade, Fruchsaftgetränk Es ist gut sich an den üblichen Empfehlungen zu orientieren. Es ist aber nicht notwendig, Mengen bei gesunden Kindern täglich zu kontrollieren. Die Mengenangaben können auf eine Woche hochgerechnet werden. Denn häufig ist es so, dass auf scheinbare Fastentage, Tage an denen ein Kind nur lustlos im Essen stochert, sog. Freßtage folgen, Tage an denen ein Kind schier unersättlich scheint - und umgekehrt. Konkret bedeuten die Mengenempfehlungen etwa das: 2-3 Scheiben Brot (je nach Größe) 2 mittelgroße Kartoffeln 1 mittelgroßes Stück Gemüse (1/2 Zucchini + 1 Möhre) 1 kleiner Apfel und 1/2 Banane Trinkmilch oder 1 B Joghurt (150g) plus 1 großes Glas Milch (200ml) - oder - 1 Sch. Schnittkäse (30g) + 2 kleine Gläser Milch (125ml) Du kannst die Mengen auch auf eine Woche hochrechnen. So können bspw an einem Tag 500 ml Milch getrunken werden und am nächsten etwas weniger. Oder eine Fleischmahlzeit kann doppelt groß sein, dafür am nächsten Tag fleischlos. Dann fehlt deiner Tochter evtl am nächsten Tag der Appetit darauf. Ernährungsempfehlungen müssen trotzden immer individuell überprüft und angepasst werden. Exakt angepasste und damit ideale Empfehlungen gibt es nur für Max Mustermann bzw für den "Durchschnittsbürger/Durchschnittskind". Empfehlungen sind grobe Richtlinien. Sie können als Orientierung dienen und evtl grobe Unterschiede, sowie z.B. auch besondere Auffälligkeiten zeigen. Wenn deine Tochter bspw einen sehr großen Milchkonsum hat oder mittags bspw sehr ausgiebig isst, fehlen der Hunger und Appetit zu einem anderen Zeitpunkt. Bei den individuellen Essgewohnheiten gibt es durchaus große Unterschiede. So, ich hoffe, dass ich dir etwas weiter helfen konnte. Viele Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 16.07.2015



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