Sehr geehrte Frau Neumann,
mein Baby ist 10 Monate alt. Es mag keinen Brei, sondern nur Dinge, die es selbst in die Hand nehmen und lutschen kann. Aber auch hier mag es nur rohe Früchte sowie Brot und Maiswaffeln. Seitdem es im Tripp Trapp am Tisch sitzt, probiert und isst es etwas mehr, nach wie vor sind aber die Mengen, die im Magen landen, sehr gering. Deshalb wird mein Baby nach wie vor "voll" gestillt.
Seit seinem ca. 7ten LM gebe ich auch mehrmals die Woche 2-3 Löffelchen Naturjoghurt aus dem Bioladen in Wasser aufgelöst zum Trinken - das mag es sehr. Allerdings habe ich heute erst erfahren, dass dies wegen des hohen Eiweißgehaltes bei Säuglingen nicht empfohlen wird. Natürlich werde ich ihm keinen Joghurt mehr geben. Aber ich frage mich, ob ich damit bereits einen Schaden angerichtet habe. Wissen Sie, ob die beschriebene Menge schädlich gewesen sein kann und wie ich merken würde, dass z.B. die Nieren in Mitleidenschaft gezogen wurden?
Vielen Dank!
von
_Glückspilz_
am 29.06.2015, 12:03
Antwort auf:
Joghurt bei Säugling
Hallo _Glückspilz_
keine Sorge, in anderen Ländern ist das durchaus normal. Und wegen 2-3 Löffelchen müsstest du dir ohnehin keinen Kopf machen.
Nach dem derzeitigen Stand der Forschung, hier in D, heisst es, dass gesäuerte Milchprodukte erst nach dem 1. Geb. egelmäßig und in größeren Mengen (!!!) gegeben werden sollten. Wie gesagt, 2-3 Löffel - das ist keine große Menge.
Ausnahme bilden die speziellen Baby-Produkte. Sie sind gut verträglich.
Begründung:
Joghurt enthält Milchsäurebakterienstämme, die mittels Abbau von Laktose die Milch zu Joghurt umwandeln. Rechtsdrehende Milchsäure wird vom Körper schneller verstoffwechselt als die sog. Linksdrehende. Letztere wird nur langsam vom Körper abgebaut und das sei besonders für Babys ggf und evtl problematischer, deswegen ungeeignet.
Manche Joghurtsorten haben einen Zusatz wie L(+), was auf ein Produkt mit rechtsdrehender Milchsorte hindeutet. Der Joghurt schmeckt meist milder. D(-) hingegen steht für die linksdrehende Sorte und der Geschmack wird saurer.
Die Empfehlung !!!!! (Empfehlung !) hierzulande lautet, dass gesäuerte Milchprodukte deshalb erst nach dem 1. Geb. regelmäßig in größeren Mengen gegeben werden sollten. Vorher sei das noch schwerer zu verdauen, auch mit rechtsdrehenden Sorten.
Bspp:
eher rechtsdrehende Milchsäure: Streptococcus und Bifidobakterien
eher linksdrehende Milchsäure: Lactobacillus bulgaris
beide: Lactobacillus acidophilus
Grüße
B.Neumann
von
Birgit Neumann
am 29.06.2015