Frage: Gemuese verstecken / gesunde Brotaufstriche

Hallo Frau Neumann, meine Tochter (16 Monate) isst gerne und weiss, genau, was ihr schmeckt (und was nicht). (Vollkorn)Pasta und Gnocchi mag sie am Liebsten. Kartoffeln und Gemuese isst sie mit Ach und Krach. Ich mach die Pastasaucen immer mit Gemuese, da pickt sie sich die Nudeln zwischendrin raus und spuckt jedes Gemuesestueckchen wieder raus. Eine Gemuese-Lasagne klappt ein bischen besser. Oder aber Kartoffeln in einer Tortilla mit Ei versteckt, das klappt super. Ich denke, dass es auch mit der Konsistenz zu tun hat. Gekochte Tomaten zum Besipiel liebt sie. Haben Sie noch ein paar Tips fuer mich, wo ich Gemuese verstecken kann? Und welches Gemuese eigent sich noch fuer eine tortilla ohne dass ich es erst weichkochen muss? Sie liebt Ei, wieviel Ei darf sie pro Woche essen? Und ich habe noch eine Frage wegen Brotaufstrichen. Wir wohnen in Holland und da isst man gerne 'Appelstroop' aufs Brot. Es ist dicker Sirup aus Aepfeln (bei Gutem ohne Zuckerzusatz aber mit Zuckerruebensaft). Ist das gesund? Ausserdem isst sie sehr gerne weisses Mandelmus... Ist sie dafuer noch zu jung? Haben sie noch mehr Ideen? Kaese ist auch ein grosser Renner, wenn ich ihr den aber anbiete, will sie gar nichts anderes mehr essen, da sie Kaese so liebt. Herzlichen Dank fuer Ihre Hilfe, Linn

von linn77 am 29.10.2011, 21:30



Antwort auf: Gemuese verstecken / gesunde Brotaufstriche

Hallo Linn du hast doch schon eine schöne Auswahl. Koche einfach so, wie du es sonst tust und lass dein Kind mitessen. Gewohnheiten, Wiederholungen, viele Mitesser bei Tisch, Genuss beim Essen, Freude beim Kochen, Düfte die durch die Wohnung schweben - dies veranlasst Kinder zum Essen. In die Kartoffeltortilla kannst du geraspelte Zucchini mischen. Oder Möhrenraspel, die kannst du ggf vorher leicht andünsten. Es ist nicht schlimm, wenn dein Kind nicht alle Gemüsesorten so gerne mag. Es macht das Kochen für dich allerdings leichter. Gemüse muss nicht jeden Tag als Beilage auf den Teller kommen. So viel mal vorneweg. Denn Obst schafft Ausgleich, saure Gurke zum Abendbrot, das summiert sich. Und einiges muss deine Kleine einfach noch kennenlernen. Gemüse wird oft eher akzeptiert, wenn es in Gerichte eingebettet ist. Danach suchst du auch :-) Pizza ist ein gutes Beispiel. Die Tomaten gehören da einfach dazu und werden kommentarlos mitgegessen. In üblichen Maultaschen ist Spinat in die Füllung mit hinein gepackt. Das merkt kein Kind :-) Gemüse darf ruhig ordentlich weich gekocht sein und mit viel Fett zubereitet sein. Hier zeigt das Beispiel mit dem Rahmspinat (mit dem Extrablubb .-)), wie der Siegeszug angetreten werden konnte. Bestimmt mag dein Kind ein paar wenige Sorten gerne essen, die die Vielfalt auf dem Teller steigern. Kartoffeln, Tomatensosse, Salatgurke? Oder saure Gurken, Gemüsemais? Manche Kinder widerum lieben Gemüse viel mehr, wenn es beim Essen schön kracht und knackt. Da ist Rohkost das Mittel der Wahl. Leuchtende Möhrenstückchen, knackige Gurkenhäppchen, rohe Kohlrabisticks, Nicht aber jedes Kind kann rohes Gemüse gut verdauen. Deshalb muss dein Kind herausfinden, was er bevorzugt, Dazu muss allerdings probiert werden. Dazu kannst du herausfinden, in welchen Situationen dein Kind am ehesten bereit dafür ist, Neues zu kosten. Das kann im Urlaub sein, am Wochenende mit Papa, bei Oma, mit Freunden, wenn ihr unterwegs seid, Orte ausserhalb des Esstisches... Magst du alle Gemüsesorten? Früher mochte ich persönlich wirklich viele Gemüse gerne essen. Aber Schwarzwurzeln bspw kann ich auch heute noch nicht essen. Und auch Rucola ist mir absolut zuwider....Da würden keine noch so guten Argumente zählen. Gemüse wird oft als Gesunkost gepreisen. Und es hat zwar Vitamine Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, aber es bringt null Sättigung. Die sekundären Pflanzenstoffe hingegen sind manchmal schwerer verdaulich. Das ist individuell verschieden. Gemüse wird oft meist akzeptiert, wenn es entsprechend zubereitet wurde siehe oben. Die Kinder wählen instinktiv Speisen, die sie gut nähren - das heißt, sie wählen sich die Speisen aus, die gut und schnell sättigen, und Speisen, die sie jeweils individuell gut verdauen können. Auch Kartoffeln oder Obstsaft zählen als Gemüse bzw Obstportion. Gemüse lässt sich auch verstecken, in Fleischsossen beispielsweise. So ist es gar nicht mehr sichtbar, Nährstoffe sind in die Sosse übergegangen. Weisses Mandelmus ist super. Auch das Apfelkraut ist vollkommen okay. Käse ist auch wunderbar. Zu viel sollte es einfach nicht werden. Da kannst du als Mama erst mal so entscheiden, wie es für dich noch in Ordnung geht. Manchmal haben Kinder so ihre Phasen und wollen am liebsten jeden Tag das Gleiche essen. Wenn es nicht übermäßig und zu viel ist, passt das. Beim Ei gilt: die offiziellen Empfehlungen lauten hier, dass etwa 2 -3 Stück pro Woche okay seien. Nun ist es aber so, dass Kinder nicht kontinuierlich wachsen, sondern häufig in Schüben. Dann sind sie besonders hungrig und entwickeln Appetit auf bestimmte Speisen. Das ist in dieser Situation auch völlig in Ordnung. Wenn es also nur eine vorübergehende Phase ist, und bald wieder zu Ende, dann kann man den Gelüsten des Kindes nachgeben. Eier sind bei Kindern häufig beliebt, weil sie sehr nahrhaft sind. in Pfannkuchen kannst du wunderbar Obst (Äpfel) oder Gemüse (Zucchini)verstecken. 1 Ei verquirlen, 5 EL Milch dazu. 3 EL Mehl beimischen, etwas Zucker, eine Prise Salz. kurz stehen lassen. Einen Apfel feinreiben, in den Teig geben. In Fett kleine Portionen rausbacken. den Apfel merkt man kaum. auch Zucchini kannst du feinreiben, etwas trockentupfen und unter den Teig mengen. Hast du schon sämtliche Gemüsesorten oder Obstsorten ausprobiert? Auch Mais, Erbsen, Brokkoli, Zuckerschoten etc? Manchmal hilft es, die Kinder zu beobachten, wann sie bereit sind, neue Speisen zu probieren. Nutze die Gunst der Stunde, um neue bzw alte Sorten (erneut) zu testen. Auch in Waffeln läst sich dergleichen verstecken. Käsewaffeln 100 g Butter oder Margarine 3 Eier 250 g Mehl Salz, Pfeffer 1/2 Liter Milch geriebenes Gemüse 200 g geriebener Käse Ca. 150 ml Buttermilch So geht's: Die Butter bei schwacher Hitze zerlassen und etwas abkühlen lassen. Die Eier trennen. In einer Schüssel das Mehl mit Salz und Pfeffer mischen. Die Eigelbe mit der Milch verquirlen und unter das Mehl rühren. Das Gemüse, den Käse und die Butter zugeben. Die Eiweiße zu Schnee schlagen und vorsichtig unterheben. Im Waffeleisen backen. Hilfreich kann sein, den Gerichten phantasievolle Namen zu geben, die zu deinem Kind passen. Welche "Helden" mag dein Kind? Benenne die Gerichte entsprechend. Zutaten bspw als Bild (Gesicht z.B.) auf den Teller legen. Dann können zuerst die Augen von einem "Gesicht" gepickt werden, dann die Nase und die Haare... Sind die Teller schön angerichtet, übersichtlich gehalten, mit kleinen Portionen, dann animiert das meistens eher zum Essen. Statt einem Berg grüner Erbsen lieber mal nur Erbsen als Deko (als Blümchen) auf den Teller tun. Wenn es dem Kind schmeckt, kann nachgelegt werden. Besonders die Väter sind übrigens die Vorbilder in Essensangelegenheiten. Vielleicht kann der Papa eure Kleine zu vermehrtem Gemüsekonsum bringen :-) Pflanzt doch mal auf der Fensterbank eine Bohnenpflanze in einem kleinen Töpfchen an. Die könnt ihr bald ernten und Festessen draus machen. Da soll sie ihr Kuscheltier einladen und mit ihm die eigene Ernte verspeisen. Auch wenn es nur eine einzige Bohne ist....So kriegst du sie dazu - Spiele helfen immer. Kartoffelbrei kannst du noch mit Möhren orange "färben". Gib dem Ding einen originellen Namen wie "DIE MAUS" Kartoffelbrei. Durch eine solche "Identifikation" schaffst du Vertrautheit, Neugier und spierlerischen Anreiz. Die Kartoffel ist ohnehin sehr vielseitig einsetzbar - Knödel, Gnocchi, Pommes, Backofenkartoffeln, Pellkartoffeln, Rösti u.v.m., Suppen... Brauchst du Rezepte? Schau mal in der Fotofunktion oben. Auch Tomatensosse kann als Hauch zu Nudeln kommen, und es fällt kaum auf. Kartoffeltaler (2Portionen): 2 mittelgroße Kartoffeln grob raspeln, abtrocknen. Ein Ei in einer Schüssel verquirlen, vorsichtig würzen (etwas Zucker, evtl Paprika, wenig Salz), ca 1 ÖL Alle Zutaten gut vermischen. Mit einem Löffel Kleckse (Taler) auf ein mit Backpapier belegtes Backblech. Im Ofen herausbacken. Evtl mit Käse überbacken Kartoffelbrei: Salzkartoffeln in wenig Wasser (wenig Salz) kochen. Einen Stich Butter zugeben, verrühren, Milch dazu und mit einer Gabel alles zusammen zerdrücken. Dazu Ei und Gemüse zum Picken. Schwämmlesuppe 1 Ei mit einer Gabel in einer Tasse verquireln. Etwas Salz (1 Prise) und Muskat (ein Abrieb) zugeben. Rühren. Mutschelmehl (gibts im Handel, aber leider nicht überall) einstreuen und mit der Gabel unterrühren. Die Masse sollte mittelschwer von der Gabel rutschen. 2 min ruhen lassen. Reichlich Gemüsebrühe oder Fleischbrühe als Suppe aufkochen und mit einem TL Nocken von der Masse abstechen. Ins kochende Wasser plumpsen lassen. Ca 10 min ziehen lassen. Die Klößchen sehen aus wie Schwämmchen und saugen sich mit dem Suppenwasser auf. Daher der Name. Vorher in der Gemüse/Fleischbrühe noch geraspeltes Gemüse wie Möhren oder Erbsen garen. Beilagen jeweils noch nach Wahl Alternativ einfach Grießklößchen inder Gemüsesuppe kochen. Vielleicht gibt es in Holland das oben erwähnte Zeug nicht. Also dann biete immer wieder die gleichen Dinge an, das schafft Vertrauen und Probieranreiz :-) Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 30.10.2011



Antwort auf: Gemuese verstecken / gesunde Brotaufstriche

Herzlichen Dank für die ausführliche Antwort! Ich wollte doch noch mal sagen, dass mir Deine Beiträge schon oft geholfen haben und die Unsicherheit genommen haben. Irgendwie macht mans oft doch schon instinktiv richtig, aber dann noch Mal ein paar Anregungen und Tips zu bekommen, ist schön und hilft sehr! Dank je wel! ;)

von linn77 am 31.10.2011, 16:17



Antwort auf: Gemuese verstecken / gesunde Brotaufstriche

danke :-) freut mich sehr

von Birgit Neumann am 31.10.2011



Antwort auf: Gemuese verstecken / gesunde Brotaufstriche

hj

von Birgit Neumann am 07.11.2011



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